Analyse des Frequenzspektrums und Hörproben
Bei ca. 35 cfm, also ungefähr 800 U/min hören wir die erste Vibration. Lager und Motorgeräusch verstärken sich leicht schwingend zu einem ersten Peak, welches auf Resonanzen des Rahmens hindeuten könnte, denn der schwingt spürbar mit, obwohl wir den Lüfter selbst entkoppelt haben. Mit 28.5 dBA ist das ohne Verstärkung zwar noch nicht sehr laut vernehmbar, aber z.B. bei drei Lüftern summiert sich das mit etwas Pech schon ordentlich auf. Kommen wir jetzt aber, wie versprochen, zum Spektrum und der Erklärung.
Zwischen ca. 70 und 200 Hz liegen wir im Bereich von Bass, Oberbass und den beginnenden unteren Mitten. Das sind die eigentlichen Lager- und Motorgeräusche. Eine weitere, drehzahlunabhängige Lautstärkespitze liegt bei etwas 370 bis 390 Hz für die Resonanzen (1. Harmonische von 190 Hz) und dann noch eine bei ca. 760 Hz (2. Harmonische). Oberhalb von ca. 8.5 KHz sehen wir noch einen Bereich mit einem relativ breitbandigem Rauschen, also dem eigentlichen Airflow (Luftbewegung, Abrissgeräusche).
Das wollen wir uns jetzt einmal näher anhören:
Erhöhen wir die Drehzahlen auf ca. 890 U/min (40 cfm), dann sind die Resonanzen und Vibrationen deutlich und hörbar geringer. Das feste Peak bei 380 bis 390 Hz ist noch da, aber deutlich abgeschwächt. Dafür wandert ein Teil der eben noch so hörbaren Überlagerung zweier Quellen drehzahlabhängig etwas nach oben und landet nun bei ca. 440 bis 450 Hz. Damit entzerrt sich dieses Gemisch wieder etwas und vor allem die oszillierende Komponente ist nun bei einem Shift von rund 50 bis 60 Hz nicht mehr ganz so unangenehm. Auch der Schalldruckpegel sinkt wieder leicht ab, obwohl das reine Motorgeräusch etwas stärker wird.
Auch hierfür gibt es jetzt die akustische Gegenkontrolle. Das Geräusch liegt in der Basis jetzt etwas höher, aber der Lüfter bleibt in der Summe deutlich leiser.
Steigern wir nun die Drehzahl auf ca. 1030 U/min, dann erreichen wir 45 cfm. Es wird schlagartig lauter und auch die fiesen Vibrationen sind wieder da. Oszillierend und viel breitbandiger, aber mit der bekannten Basis bei 190 Hz und den ganzen Harmonischen (Oberwellen).
Auch das gibt es natürlich noch einmal zum Anhören:
Zusammenfassung und Fazit
Tja, was soll man jetzt dem Anwender raten? Bis ca. 750 U/min und ab ca. 1100 U/min ist der Arctic P14 absolut problemlos zu betreiben, alles das, was dazwischen liegt, kann durchaus eine hörbares und vor allem unangenehmes Betriebsgeräusch verursachen. Unsere im ersten Test gewählten 1000 U/min sind unverdächtig, aber ein paar Hz mehr oder weniger sind dann schon wieder schädlich. Entweder, man hinterlegt im System eine angepasste Lüfterkurve, wo man versucht, dieses bewusste Drehzahlband zu überspringen, oder man arbeitet von Haus aus gleich mit festen Drehzahlen.
Ein anderer Lüfter wäre natürlich die einfachste Lösung, kostet aber dann auch wieder deutlich mehr Geld. Man kann den Arctic P14 durchaus nutzen, aber nur dann, wenn man um die Eigenheiten weiß und diese auch im Aufbau mit berücksichtigt. Der nicht sonderlich verwindungssteife Rahmen ist zusammen mit dem eher günstigen Lager eine niederträchtige akustische Allianz eingegangen, die man, je nach Drehzahl, auch nicht immer im Rechner haben möchte, selbst als geborener Geizhals. Da muss Arctic wirklich nachbessern, Preis hin oder her.
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