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Farbenfroher Beginn einer neuen Ära – Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-5600 CL36 2x 16 GB Kit Test mit OC und Teardown

Zusammenfassung und Fazit

Dass eine Alder Lake CPU nicht zwingend auf DDR5 angewiesen ist und auch mit dem älteren Speicherstandard noch sehr gute Ergebnisse erzielen kann, wird unsere treuen Leser der vorangegangen Tests der Plattform wenig überraschen. Aber es gibt eben auch viele Vorteile für die neuen Module, wie die höheren möglichen Kapazitäten und Taktraten, und natürlich die Kompatibilität für zukünftige Plattformen.

Dass man in Anwendungen mit einer Präferenz für hohe Übertragungsraten mitunter eine deutliche Beschleunigung mit DDR5 erzielen kann, ist nun eigentlich auch schon kalter Kaffee. Aber erstmals konnten wir heute mit dem Corsair Kit, basierend auf den Samsung 16 Gbit B-Die Speicher ICs, auch einen Großteil des Latenz-Nachteils des neuen RAM-Standards wieder zurück gewinnen. Bei den SKUs ab DDR5-5600 kann man aktuell mit Sicherheit diese Speicher-ICs erwarten und über 6000 Mbps finden sich dann auch mit ziemlicher Sicherheit die noch flinkeren Hynix Chips, sei es nun bei Corsair oder anderen RAM-Herstellern.

Nun müssen wir auch (mal wieder) über die Verfügbarkeit der neuen Module sprechen, die zum Launch von Alder Lake einen Straßenwert relativ zur UVP hatten, von dem sogar GPU-Broker träumen. Die Knappheit der wohl schuldigen PMICs hat sich aber seit Mitte Dezember wieder etwas beruhigt und so findet man nun in vielen virtuellen Produktregalen auch in Europa regelmäßig lagernde DDR5-Kits, wenn auch vielleicht noch nicht so schnelle oder schicke wie die Corsair Dominator Platinum RGB 5600 CL36.

Corsair hat sich beim Design, aber auch bei der Konstruktion der Module noch einmal selbst übertroffen. Die Kühlkörper sind zweckmäßig, zugleich ein wahres Fest für die Augen und lassen sich auch noch überraschend einfach demontieren. Die indirekte Kühlung der PMICs über Wärmeleitpads auf den umliegenden Bereichen der Platine ist clever und definitiv besser als die Abwärme der Spannungsversorgung dem Zufall zu überlassen. Und selbst ohne Kühlkörper und RGB Beleuchtung macht das Design der Platine einen hochwertigen Eindruck.

Bis sich DDR5 aber wirklich auch für den Mainstream etablieren kann, muss der neue Standard noch erschwinglicher und reifer werden. Dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass Intel die Probleme ihrer IMCs bei hohen Taktraten analysiert und eine Lösung für die variierende Stabilität zwischen Systemstarts findet. Die so oft beworbene on-Die Fehlerkorrektur bei DDR5 bringt nämlich gar nichts, wenn die Daten schon korrumpiert bei den Speicherchips ankommen. Im Umkehrschluss werden Endanwender als Ursache für diese Instabilität auch eher einen Defekt beim RAM-Kit vermuten, was für deren Hersteller auch eine wirklich undankbare Situation ist. 

Corsair hat mit den DDR5 Dominator Platinum RGB Modulen aber nichts falsch gemacht, ganz im Gegenteil. Kühler, Ästhetik und Performance machen bei unserem 5600 CL36 Kit einen runden Eindruck, besonders für die erste Generation eines neuen Standards mit so vielen Neuerungen. Egal ob man die Module einfach nur im XMP betreibt oder selbst etwas an den Timings herumschraubt, die Benchmark-Ergebnisse entsprechen den Erwartungen eines neuen high-end Produktes. Und wem die Leistung des getesteten Kits noch immer nicht genug ist, für den hat Corsair ja auch noch schnelle SKUs im Angebot, jenseits der 6000 Mbps im XMP und höchstwahrscheinlich dann mit Hynix 16 Gbit M-Die als IC. 

Das Arbeitsspeicher-Kit wurde uns freundlicherweise von Corsair unverbindlich und ohne Verpflichtung zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Zudem erfolgte keine Einflussnahme auf die Tests und deren Ergebnisse.

 

Kommentar

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ApolloX

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Danke für die Morgenlektüre, deine Expertise ist beeindruckend!

Einmal bin ich nicht so mild wie du:
“Die Module sind also eher weniger kompatibel mit Luftkühlern, die die DIMM-Slots überhängen. Andererseits würde man seine leuchtkräftigen RGB RAM-Module wohl ohnehin nicht verdecken wollen.” – das gilt für den bewussten Neukäufer, aber als 2nd-Hand-Käufer trieben mir die großen RAMs schon öfters mal den Zorn ins Gemüt. Und in Zeiten von Lieferengpässen kann man sich als Erstkäufer auch nicht immer aussuchen, ob mit oder ohne LEDs – als Zweitkäufer erst recht nicht, wenn man über EKA auch mal gern ich Gehdistanz kauft. Also ganz irrelevant seh ich das nicht.

In Summe aber einmal mehr ein Indiz, dass die neue Intel-Plattform noch nicht für jeden was ist, eher aktuell noch was für die Early Adopter.

Auch lustig, dass ASUS ein Tool namen(lo)s „Tool.exe“ hat – das würd im Task-Manager auch echt niemandem komisch vorkommen in Zeiten von Cryptotrojanern & Friends… :rolleyes:

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Locutos

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19 Kommentare 14 Likes

Also ich les da bloß eines....warte noch 2 bis 3 Jahre mit dem Kauf eines DDR5 Systems. ;)

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HerrRossi

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Danke fuer den Test, wirklich sehr aufschlussreich. Wer nur zockt, ist mit DDR4 immer noch sehr gut bedient, man darf gespannt sein, ab wie viel MT/s sich das wirklich bemerkbar macht.

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m
meilodasreh

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572 Kommentare 284 Likes

Mein persönliches highlight des Artikels: Der Messschieber von Mitutoyo.
Natürlich eine Randnotiz abseits des eigentlichen - wie üblich toll und akribisch ausgearbeiteten - Themas der Speicherriegel.
Aber es freut mich zu sehen: Igor weiß offensichtlich auch außerhalb der mikroelektronischen Welt gute Qualität zu schätzen!

edit:
Beim "W2626" IC wäre mein Tip: DC/DC Wandler

SPD manufacturer code 80B3 = Renesas

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jahtari

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255 Kommentare 119 Likes

also ich mag die serie ja, aber wenn sie nicht an den timings arbeiten sollten sie mal drüber nachdenken, den namen zu ändern. in schnell gibts die meines wissens (zum. was ddr4 angeht) ja eher nicht. dominanz ist was anderes. ;)

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Megaone

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1,746 Kommentare 1,644 Likes

Wenn nicht noch länger. Mir sitzt das Geld für Hardware wirklich locker aber wer in Auflösungen über WQHD spielt hat kaum einen Nutzen von den ganzen neues Geraffel.

Vielleicht, wenn mir fad ist, tausche ich auf meinen x570er Board meinen 3900x irgendwann gegen einen 5950x aber dann sollte für viele Jahre Ruhe sein.

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M
Merkor

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23 Kommentare 10 Likes

In dem Test wird geschrieben:

Was sagen die Mainboard- und Speicherhersteller (oder sogar Intel) denn dazu? Die Foren sind ja voll von Meldungen bzgl. dieses inkonsistenten Verhaltens, das durch mangelhaftes RAM-Training ausgelöst wird. Kann das überhaupt über Bestandteile des BIOS bzw. Microcodes durch Intel korrigiert werden oder sind wir hier einem Design-Fehler der Plattform auf der Spur, der Hardware-Anpassungen erforderlich macht?

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Onkel.Tom

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55 Kommentare 8 Likes

Hallo Igor,

ein toller Test, vielen Dank dafür :)

Du testet ja leider nur zwei Spiele... Und nicht wirklich eine Anwendung... Vielleicht könntest Du noch h265 Software-Encoding, Linux compilieren, ein paar mehr Spiele, mit einbauen !?
AIDA64 bietet ja auch ein paar Anwendungsbechmarks...

Toll, dass Du auch noch den 3600-CL14 mit drin hast...

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Xaver Amberger (skullbringer)

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