DDR5 ist bekanntlich im Moment seltener und schwerer zu bekommen als so manche GPU. Daher stellte sich für mich die Frage, braucht eine Intel CPU der 12ten Generation, Codename Alder Lake, denn nun wirklich den neuen Arbeitsspeicher-Standard, oder ist die Performance mit DDR4 auf einem ähnlichen Level. Alder Lake setzt ja nun auch bei DDR4 auf zwei separate Speichercontroller (IMCs), jeweils einen pro Arbeitsspeicher-Kanal, wo die 11te Generation nur einen insgesamt verwendete. Hierzu empfehle ich euch auch nochmal unser Interview mit Kingston, wo genau diese feinen Unterschiede im Detail erklärt werden.
Dass das Speicherinterface von Alder Lake effizienter genutzt wird, konnten wir bereits in einem vorangegangen Artikel auch in Benchmarks belegen. Aber nun hat mich auch noch interessiert, welche Auswirkungen dies auf Single- bzw. Dual-Rank Topologien hat. Da ich zu den wenigen Glücklichen mit mehreren DDR5 Kits gehöre, habe ich das mal eben getestet und die Ergebnisse will ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Als Unterbau dient jeweils ein 4-DIMM Mainboard von MSI, das Z690 Carbon WIFI für DDR5 und das Pro Z690-A DDR4. Bei den RAM-Einstellungen kam es mir auf einen guten Kompromiss zwischen Performance und Erschwinglichkeit an. Denn auch wenn man mit Alder Lake im Gear 1 Taktraten von bis zu 4400 Mbps erreichen kann, entsprechenden RAM und BIOS-Optimierungen vorausgesetzt, dürfte das für die meisten Nutzer außer Reichweite liegen. Entsprechend wird DDR4-4000 mit Timings 15-15-15-30 bei 1,5 V betrieben, was so auch problemlos im Dual-Rank funktioniert. Die exakten Einstellungen samt Subtimings und Stabilitätstest habe ich hier zudem als Screenshot:
Bei DDR5 habe ich einen ähnlichen Kompromiss angestrebt, wobei hier aufgrund des zwangsläufigen Gear 2 weitaus höhere Taktraten je nach Speicher-IC möglich sind. Während Micron 16 Gbit RevA sich maximal bis 5600 Mbps takten lässt, schaffen es die Hynix 16 Gbit “M-Die”, die ich bisher noch nicht selbst testen konnte, auf nahezu 7000 Mbps und Samsungs 16 Gbit B-Die liegt irgendwo dazwischen. Da meine Konfiguration ja auch im Dual-Rank Betrieb funktionieren soll, habe ich mich letztendlich DDR5-5600 36-36-36-72 bei 1,3 V eingependelt. Zum Einsatz kommen hierfür 2 Kits mit insgesamt 4 Single-Rank Modulen, die aufgeteilt auf die zwei Kanäle effektiv im Dual-Rank Modus betrieben werden. Die Details zu Subtimings und Spannungen gibt’s wieder als Screenshot:
Nachdem DDR4 und DDR5 Einstellungen gesetzt sind, bleibt nur noch die CPU. Hier kommt wieder ein i9-12900K zum Einsatz, wobei die “Efficiency”-Cores deaktiviert werden, die Performance-Cores auf 5,1 GHz und der Cache auf 4,6 GHz statisch gesetzt werden. Auch diese Einstellungen sind nicht das absolute Maximum dessen, was man auf der Alder Lake Plattform mit guter Kühlung und Glück im Silizium-Lotto erreichen kann, sind aber dafür für die meisten CPUs und Nutzer relativ unkompliziert erreichbar. Eine vollständige Auflistung der verwendeten Hardware und Software gibt es wie immer noch als Tabelle:
Testsysteme |
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Hardware: |
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Kühlung: |
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Gehäuse: |
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Peripherie: |
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Messgeräte: |
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Zur besseren Übersichtlichkeit werden in den Diagrammen folgende Abkürzungen verwendet:
- 12900K: Intel Core i9-12900K CPU
- 51/0/46: Multiplikatoren für P-Cores x51, E-Cores 0 (deaktiviert), Cache x46 bei BCLK 100 MHz
- SR, DR: Single-Rank, Dual-Rank
- 4000c15: DDR4-Konfiguration mit 4000 Mbps, siehe Screenshot oben für Subtimings
- 5600c36 DDR5-Konfiguration mit 5600 Mbps, siehe Screenshot oben für Subtimings
- 2T: Befehlsrate 2T
- G1, G2: Gear 1, Gear2 – Übersetzung zwischen IMC-Takt und RAM-Takt, Gear 1 = 1:1, Gear 2 = 1:2
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