Heute wollen wir hinterfragen, wo der kommende Core i5-12400 abseits bunter Gaming-Welten noch einigermaßen punkten kann und ob er dann auch genauso sparsam und effizient bleibt. Gaming ist eigentlich reichlich überbewertet, wenn man sich die Benchmarks ab 1440p mal genauer ansieht. Die wahren Stärken der neuen Architektur wird man beim Daddeln somit kaum erkennen, nur frage ich mich, ob das im Workstation-Test und ohne die kleinen E-Cores auch noch so ausschaut.
Auch wenn ich nicht unter NDA stehe, so bleibe ich auch im heutigen Follow-Up so fair und nutze bewusst eine emulierte CPU und keines der Engineering- (ES) bzw. Qualified-Samples (QS), die mir hilfreich außerhalb des Intel-Influencer-Universums angeboten wurden. Allerdings war ich auch diesmal so frei, einen wichtigen Teil meiner Ergebnisse natürlich mit einem QS (QYHX) auf Plausibilität gegenzutesten, damit ich auch wirklich alles passgenau hinbekomme.
Für den heutigen Test nutze ich bewusst die selbe Plattform wie vorgestern beim Gaming, ebenfalls auch mit identischen Settings. Das erleichtert zudem auch die Vergleichbarkeit, wo man nun seine Präferenzen besser aufgehoben sieht: beim Zocken oder beim Arbeiten. Oder vielleicht sogar bei beidem, wer weiß das schon? Und auch wenn der im Januar erhältliche Core i5-12400 vielleicht im CPU-Lotto nicht ganz so toll im Regal liegt – ich habe für den heutigen Test einen aktuellen Core i5-12600K in Bezug auf Basistakt (2,5 GHz) und Turbo-Takt (4.4 GHz, 4.2 GHz sowie 4.0 GHz allcore) samt der Spannungen und Power Limits (PL1 65 Watt, MTP 117 Watt) genau so eingestellt, wie es die Specs, das BIOS und XTU für den echten Nicht-K-Prozessor aussagen, jedoch nicht das PL1 aufs PL2 gesetzt.
Wobei das am Ende auch im Arbeitsumfeld überhaupt NICHTS gebracht hätte, auch das habe ich natürlich getestet. Lasst Euch aber heute mal überraschen, was trotzdem so alles ohne die E-Cores geht (oder auch nicht). Die im Original nicht freigeschalteten E-Cores ließen sich im BIOS auch beim Core i5-12600K komplett deaktivieren, so dass ich hier dann eine perfekte (emulierte) Kopie eines noch nicht gelaunchten i5-12400 testen konnte. Dass der Cache beim QYHX minimal kleiner ausfällt, besitzt in der Praxis quasi keine Relevanz. Also gibt es auch heute wieder “nur” die Werte meiner Blaupause.
Beim Gaming bremst meist die Grafikkarte, im Produktiveinsatz und vor allem beim Design sowie der Konstruktion ist es fast immer die CPU. Ich nutze zum Testen eine NVIDIA RTX A6000, die sich auch beim Ausgeben von 3D-Echtzeitansichten einen flotten Unterbau wünscht, egal, ob nun OpenGL oder DirectX zum Einsatz kommt. So manches CAD-Programm ist diesbezüglich noch schlimmer als der fieseste 720p-Gaming-Test, Stichwort AutoCAD. Doch dazu komme ich gleich noch. Auch Solidworks und Inventor Pro sind fordernd, beinhalten aber sehr unterschiedliche Workloads von leicht bis hammerhart, die im Fall der Fälle auch schon einmal gleichzeitig anfallen können. Gerade hier soll ja Alder Lake S seine Stärken ausspielen können, was auch ohne helfende E-Cores zu beweisen sein wird.
Und auch diesem Test muss ich voranstellen, dass die aktuellen Ryzen-CPUs, allen voran der vergleichbare Ryzen 5 5600X, mit dem heutigen Tag nicht etwa zum siliziumhaltigen Abfall degradiert werden und man auch keinen Grund zur Panik haben muss, plötzlich von heute auf morgen damit nicht mehr arbeiten zu können. Nur das mit der Effizienz muss man bei AMD wieder üben, denn da hat Intel mit dem Core i5-12400 beim Gaming echt ein Brett geliefert. Doch lassen wir uns überraschen, ich spoilere jetzt mal noch nichts.
Benchmarks, Testsystem und Auswertungssoftware
Die Messung der detaillierten Leistungsaufnahme und anderer, tiefergehender Dinge erfolgt hier im Speziallabor (wo am Ende im klimatisierten Raum auch die thermografischen Infrarot-Aufnahmen mit einer hochauflösenden Industrie-Kamera erstellt werden) zweigleisig mittels hochauflösender Oszillographen-Technik (Follow-Ups!) und dem selbst erschaffenen, MCU-basierten Messaufbau für Motherboards und Grafikkarten (Bilder unten).
Die Audio-Messungen erfolgen außerhalb in meiner Chamber (Raum im Raum). Doch alles zu seiner Zeit, denn heute geht es ja (erst einmal) ums Gaming.
Die einzelnen Komponenten des Testsystems habe ich auch noch einmal tabellarisch zusammengefasst:
Test System and Equipment |
|
---|---|
Hardware: |
Intel LGA 1700 Core i5-12400 (emulated) Intel LGA 1200 AMD AM4 NVIDIA RTX A6000 1x 2 TB MSI Spatium M480 |
Cooling: |
Aqua Computer Cuplex Kryos Next, Custom LGA 1200/1700 Backplate (hand-made) Custom Loop Water Cooling / Chiller Alphacool Subzero |
Case: |
Cooler Master Benchtable |
Monitor: | LG OLED55 G19LA |
Power Consumption: |
Oscilloscope-based system: Non-contact direct current measurement on PCIe slot (riser card) Non-contact direct current measurement at the external PCIe power supply Direct voltage measurement at the respective connectors and at the power supply unit 2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz multichannel oscilloscope with memory function 4x Rohde & Schwarz HZO50, current clamp adapter (1 mA to 30 A, 100 KHz, DC) 4x Rohde & Schwarz HZ355, probe (10:1, 500 MHz) 1x Rohde & Schwarz HMC 8012, HiRes digital multimeter with memory function MCU-based shunt measuring (own build, Powenetics software) |
Thermal Imager: |
1x Optris PI640 + 2x Xi400 Thermal Imagers Pix Connect Software Type K Class 1 thermal sensors (up to 4 channels) |
OS: | Windows 11 Pro (all updates/patches, current certified or press VGA drivers) |
- 1 - Einführung und Testsystem
- 2 - Autodesk AutoCAD 2021
- 3 - Autodesk Inventor 2021 Pro
- 4 - Solidworks 2021
- 5 - Verschiedene CAD Benchmarks - SPECvieperf 2020
- 6 - Rendering, Financial, Programming
- 7 - Wissenschaft und Mathematik (1)
- 8 - Wissenschaft und Mathematik (2)
- 9 - Leistungsaufnahme und Effizienz
- 10 - Zusammenfassung und Fazit
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