Temperaturen und Boost-Takt
Die Karte boostet, wenn sie kühl genug ist, bis knapp 2700 MHz. Dies ist auch kein Schönwetter-Boost, der bei meinem sehr extrem fordernden Testspiel (diesmal Wolfenstein: Youngblood) bei steigender Temperatur auf immer noch stolze 2648 MHz und mehr bietet. Erstaunlich. Den Speicher kann man auch noch etwas auf 1900 MHz übertakten. Die GPU ließ sich mit diesem Kühler samt MorePowerTool bis 2.75 GHz stabil übertakten, auch nicht schlecht. Am Ende ist hier aber der selbst modifizierte Kühler mit den zwei mageren Heatpipes arg gefordert. Die Edge-Temperaturen sind mit 55 bis 57 Grad auch nach einer Stunde wirklich akzeptabel, Chapeau und Asche auf mein Haupt für diesen Umbau!
Kommen wir nun zu der Aufzeichnung mit der hochauflösenden Infrarot-Kamera. Die PI640i von Optris besitzt ein echtes 640 x 480 Pixel Bolometer und zeichnet mit bis zu 30 FPS auf. Ich nutze hier die Normallinse und kalibrierte Folie mit einem bekannten Transmissionsgrad, damit ich de facto in das geschlossene Gehäuse hineinsehen kann. Die Backplate lasse ich ab, damit ich besser messen kann. Im Idle ist alles eher unspektakulär:
Lässt man Wolfenstein: Youngblood nun freien Lauf und etwas Luft, heizt sich alles ordentlich auf. Die Unterseite der VRM ist bis zu 86 °C heiß, wobei sich hier zwei Dinge rächen: die eher ineffizienten DRMOS von On Semi und der magere VRM-Heatsink. Der Speicher zeigt maximal 77 °C auf der Platinenseite, was aber an dem deutlich heißeren PCB an dieser Stelle liegt, obwohl die Module von oben gut gekühlt werden. Die heißeste Stelle ist der Bereich der stromführenden Tracks zwischen den PWM-Nodes und dem BGA, wobei die GPU im Vergleich dazu fast schon kalt erscheint. Cost-Down an der Platine und deshalb auch höhere Temperaturen, aber noch nicht schädlich.
Schalten wir um auf den Torture-Test, dann bekomme ich doch langsam etwas Bedenken. Denn die fast 98 °C im Hotspot haben mit dem Kühler selbst überhaupt nichts zu tun, der funktioniert bestens. Hier schlagen einfach die Platinenverluste zu und ich kann nur raten, an dieser Stelle ein Wärmeleitpad zwischen Platine und Backplate zu packen!
Lüftergeschwindigkeit und Lautstärke
Betrachten wir nun die Folgen der Grafikkarten-Erwärmung. Da interessiert mich natürlich auch der Geräuschpegel dessen, was nun als komplexes Lüftergeräusch emittiert wird. Egal ob nun geschlossen oder nicht, die Temperaturverläufe sehen sehr ähnlich aus. Die Karte im geschlossenen Aufbau agiert noch sehr, sehr souverän, wobei die Drehzahlen nur knapp oberhalb von 1250 U/min liegen. Erstaunlich, aber wahr, so dass man sie trotz längerer Volllast kaum hört.
Kommen wir nun zum Geräuschpegel und dem Klangcharakter. Mit ca. 34.7 dB und einer Leistungsaufnahme von reichlich 140 Watt messe ich einen sehr niedrigen Wert, den man zwar noch wahrnehmen kann, aber der auch absolut nicht stört. Die Klangcharakteristik vermischt ein kaum hörbares Rauschen mit einem leichten Lagergeräusch, das allerdings nach oben hin komplett verschwindet. Die Lagergeräusche erzeugen eine Art leichtes Peak im Tiefton und den unteren Mitten. Trotzdem kann man damit gut leben, denn es bleibt insgesamt einigermaßen leise. Natürlich ist das nicht der original-Kühler, deshalb habe ich auch nur den Messwert aber keine Detailanalysen. Die muss ich nachreichen, wenn Lüfter verfügbar sind.
- 1 - Einführung und Technische Daten
- 2 - Testsystem und Methodik
- 3 - Teardown: Kühler, Lüfter und Frankenstein-Mod
- 4 - Teardown mit Platinenanalyse
- 5 - Gaming Performance Full-HD
- 6 - Details: Frames per Second (Curve)
- 7 - Details: Percentiles (Curve)
- 8 - Details: Frame Times (Bar)
- 9 - Details: Frame Times (Curves)
- 10 - Details: Variances (Bar)
- 11 - Leistungsaufnahme und Effizienz der Einzelspiele
- 12 - Leistungsaufnahme: Übersicht & Netzteil-Empfehlung
- 13 - Lastspitzen und Netzteilempfehlung
- 14 - Temperaturen, Infrarot-Tests und Lüfter
- 15 - Zusammenfassung. Features und Fazit
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