Kühlung Praxis Testberichte

Einfach abgezogen! Neuer Wärmeleitpasten-Applikator X-Apply aus der Community im Praxis-Test

Die Diskussionen um das richtige und optimale Auftragen von Wärmeleitpaste auf CPU oder GPU sind so alt wie die Pasten selbst. Egal, ob Klecks, Wurst, Kreis, Punkte oder welche Form auch immer – die Angst vor allem der Erstanwender und Neueinsteiger, zu viel oder zu wenig Paste an der möglicherweise sogar falschen Stelle aufzutragen, ist riesengroß. Grund genug, sich auch in unserer Community Gedanken über eine möglichst idiotensichere Applikationshilfe zu machen und das vorab bereits auszutesten und zu optimieren. Und genau deshalb entstand der X-Apply.

Da geht mein Dank an DigitalBlizzard, der sich das Ganze ausgedacht und auch mit etwas Hilfe eines industriellen Folienpartners und einigen Einwürfen meinerseits, bis zur Serienreife gebracht hat. Wichtig in diesem Zusammenhang: Es wurde bereits ein Gebrauchsmuster angemeldet, welches explizit die Details wie optimierte Flächen, individuelle Handhabung und Aufmachung bzw. Anpassung beschreibt. Das Prinzip der Schablonen ist ja nicht neu, nur die konkrete Umsetzung. Deshalb werde ich auch gewisse Details vorerst weglassen (müssen). Ich werde es auch nicht vermarkten, sondern habe maximal Kontakte hergestellt und kostenlos beraten, wie sonst auch bei Community-Projekten. Dann bin ich stets raus, denn es ist ja nicht mein Business. Am Schluss des Artikels findet Ihr natürlich noch die Bezugsquelle und den vorläufigen Preis, aber zunächst gehen wir mal ans Testen!

Die Ausgangslage

Wir sehen auf dem ersten Vergleich die noch nackte (und reichlich verzogene) CPU in Form eines Core i9-13900K, den ich für die Tests auf kontante 200 Watt eingegrenzt habe.

Dazu kommt als Kühlung eine mittlerweile reichlich oft benutzte be quiet! Pure Loop 360 im Originalzustand. Vorteil: Die Befestigung ist mittig auf der Längsseite und druckt den Buckel nach unten. So wird aus einem vermeintlichen 2-Schrauben-Nachteil sogar ein Vorteil. Nennen wir es kostenloses Feature.

Paste als Klecks, Kreuz oder sonst was? Ist doch alles Wurst!

Ich habe alles Mögliche getestet, vom Klecks, übers Kreuz und die Vollfläche sowie als Wurst. Letztere performte besser als der Klecks (80 °C Peak) und ähnlich wie die anderen Varianten (75 bis 78 °C). Aber wegen eines Deltas von rund 1-3 Kelvin (bis auf den Klecks) muss man sich weder streiten noch die Finger verbiegen oder gar die Religion wechseln.

Was auf der CPU noch zu dünn aussah, wirkt auf der Coldplate der AiO fast schon wie Spachtelmasse. Nur dass eine Seite (und das hatte ich auch beim Klecks genauso) kaum Paste abbekommen hat, weil die CPU so stark gebogen ist. Die Gesamtmenge an sich ist allerdings ok.

Jetzt hieß es erst einmal wieder putzen und den X-Apply testen, denn so war die Arbeitsbezeichnung für das neue Teil.

 

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Kommentar

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SpotNic

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954 Kommentare 396 Likes

Hat die Marktlücke jemand genutzt - sehr gut ;)

2 Anmerkungen:

1. Mal versucht, die Klebeseite unter Wasser mit normaler Handseife zu reinigen? Das Funktioniert bei diversen anderen Nutzungen mit sowas recht gut.

2. Einen kleinen Rakel beilegen mit größerer Fläche, Einmal in alle Richtungen drüber wie beim Siebdruck und es dürfte besser aussehen und leichter von der Hand gehen als dieses rumgematsche mit dem Minispachtel.

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e
eastcoast_pete

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1,499 Kommentare 843 Likes

Gratulation an @DigitalBlizzard ! Wenn man mit der Schablone die thermale Paste auch als Neuling oder relativer Newbie eigentlich genauso gut wie ein Vollprofi (@Igor Wallossek ) hinbekommen kann, dann ist das hohes Lob! Toll! 👍🏻, 👍🏻 👍🏻

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anton_

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55 Kommentare 15 Likes

Sehr feiner test, und für einige sicher ein praktisches Hilfsmittel

Als jemand, der öfter mal Siebdruckkram macht, war das auch mein Gedanke. ein passender Spatel in der breite wäre die perfekte Ergänzung dazu

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Rizoma

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170 Kommentare 136 Likes

Echt jetzt die Methode ähnelt ja den Siebdruck und so etwas hat sich noch niemand für Wärmeleitpaste patentieren lassen?
:oops:
Na dann viel Erfolg @DigitalBlizzard

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Roland83

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683 Kommentare 528 Likes

Schön umgesetzt - dann wünsche ich viel Erfolg damit (y) Das Muster nach dem abziehen der Folie hat fast schon etwas befriedigendes :ROFLMAO:

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arcDaniel

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1,618 Kommentare 880 Likes

Hatte jo auch ähnliches versucht, allerdings durch Motivation von @DigitalBlizzard und bin zum Schluss gekommen, dass es ein sehr schönes Experiment war, den Aufwand aber nicht wert ist.

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pinkymee

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62 Kommentare 59 Likes

Das Thema NACHHALTIGKEIT vermisse ich ein bisschen. Wieder ein Stück Plastik, das in der Umwelt landet, nach einmaliger Benutzung.
Schade, Chance vertan! :( Ich bin jetzt kein Öko, aber den Schlag, den es getan hat, sollte man gehört haben. Die Idee für sich --> super!

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S
SpotNic

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954 Kommentare 396 Likes

Wie gesagt, ich würde mal versuchen die Folie zu reinigen. Diese GEL Klebeflächen lassen sich normalerweise recht gut reinigen.

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RedF

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4,669 Kommentare 2,553 Likes

Klasse teil, ich werds nicht brauchen, aber hoffentlich legen die Pasten verkäufer immer eines davon in ihre Schachteln.

Und ja, eine Rakel in voller breite könnte es noch einfacher machen.

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Roland83

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683 Kommentare 528 Likes

Ja ich denke auch wenn man einigermaßen sorgsam damit umgeht kann man das vermutlich schon ein paar mal verwenden.. Insgesamt dürfte die Folie bei dem ganzen Müll der bei einem Build etc anfällt aber auch im Hintergrundrauschen verschwinden.

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j
just_f

Mitglied

51 Kommentare 18 Likes

Selbst drucken und sogar wiederverwendbar:

hier der Spatel dazu:

Das ist mir als erstes dazu eingefallen^^

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Klicke zum Ausklappem
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anton_

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55 Kommentare 15 Likes

du musst es ja nicht wegwerfen. reinigen geht recht leicht. Überschüssige WLP mit Zewa und IPA, Gelflächen entweder IPA, oder je nachdem geht sogar Leitungswasser sehr gut

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Martin Gut

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7,797 Kommentare 3,579 Likes

Das ist die übliche Auftragsmethode für Wärmeleitpaste in der Industrie. Wenn auf Kühlern Paste bereits aufgetragen ist, sieht das ja auch immer etwa so aus.

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Roland83

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683 Kommentare 528 Likes

Sagen wir so, es sollte so sein.. Wenn ich Igors Artikel zu den GPU Hotspots richtig im Kopf habe hat man bei Powercolor ja auch erst damit angefangen als die Reklamationen zu viel wurden....

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C
ChaosKopp

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548 Kommentare 560 Likes

Hier liegt aber der Vorteil in der Flexibilität der Auftragshilfe. Sie ist eben nicht starr.

Könnte für Laien wirklich hilfreich sein. Nur: Wie erreicht man den Anfänger?

Gut wäre, wenn Hersteller von WLP das Produkt beilegen würden.

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Rizoma

Veteran

170 Kommentare 136 Likes

Das ist mir klar das das so aussehen muss und aus der Industrie kommt. was mich halt verwundert ist das sich das niemand vorher für den Endverbraucher hat schützen lassen.

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L
LGTT

Mitglied

18 Kommentare 4 Likes

Hätte ich mir in meiner Anfangszeit sicher gekauft da flig die Technik auch nach spätestens 3 Jahren raus und wurde durch frische Hardware ersetzt. Mittlerweile sind die Abstände deutlich größer. Da lohnt sich das ganze nicht mehr besonders da dank genügend Versuchen Mittlerweile auch ohne Hilfsmittel gute Ergebnisse beim Pastenauftragen rauskommen. Und die Zeit wo ich für 1 bis 2 K mehr investiert hätte für mich beendet sind. Aber wer da noch drin steckt oder öfter anderen bei der Montage hilft warum nicht, scheint ein soldie durchdachtes Produkt zu sein.

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Martin Gut

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7,797 Kommentare 3,579 Likes

Patentrechtlich schützen lassen kann man sich nur neu erfundene Techniken, nicht etwas andere Anwendungen alter, allgemein genutzter Technik.

Aber es hätte durchaus einem Abfüller von Wärmeleitpaste einfallen können, neben den oft vorhandenen Spachtel noch ein Stück gestanzte Folie in die Packung zu legen. Das macht sich immer gut und wirkt professionell wenn man noch etwas kleines praktisches dazu liefert.

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Rizoma

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170 Kommentare 136 Likes

Es geht auch nicht um ein Patent sondern um ein Geschmacksmuster.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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