Mit der heute veröffentlichten Radeon RX 6600 rundet AMD das Navi-Portfolio noch weiter nach unten hin ab. Da es erneut keine Referenzkarten gibt (AMD folgt hier dem Vorbild von NVIDIA mit der GeForce RTX 3060), wird der heutige Launchartikel also wieder einmal eine Boardpartnerkarte nutzen. Es wird spannend, ob die heute getestete XFX RX 6600 SWFT 210 SPEEDSTER 8GB dem entspricht, was ich bereits als emulierte Karte vor einiger Zeit getestet hatte.
Groß spoilern will ich vorab natürlich nicht, aber ich darf mir schon mal vorab exemplarisch auf die Schulter klopfen. Wie sehr das alles damals schon „On Point“ war, werdet Ihr gleich noch sehen. Doch zunächst widme ich mich dem Chip als solchem und dann auch dem Testmuster, das diesmal von XFX stammt und ziemlich kostenreduziert für den Markt angepasst wurde, um die UVP treffen zu können.
Doch bevor wir jetzt so richtig anfangen, müssen wir auch noch kurz über die Verfügbarkeit schreiben, denn auch diese wird natürlich den Preis mit beeinflussen. Da sich das alles nicht vorhersagen lässt, muss ich hier einmal die UVP von 339 Euro zu Rate ziehen, auch wenn man hier wohl kaum etwas in dieser Preislage im Schaufenster sehen wird. Jedenfalls sicher nicht für alle, die so eine Karte gern kaufen würden. Preislich orientiert man sich bei AMD an der GeForce RTX 3060, was in Bezug auf die Performance sicher auch grob hinkommt. Nur den Rest erledigt der liebe Einzelhandel dann mit einer Geste von Großzügigkeit. Es ist wie beim Tennis: Wer aufschlägt, ist im Vorteil.
Und wer nicht weiß, was ich mit der emulierten Karte meine, hier noch einmal der Link zur Erinnerung und zum späteren Vergleich: AMD Radeon RX 6600 Non-XT Benchmarks – Gleichstand zur GeForce RTX 3060?
Vorbemerkung zum Testsample
Im Titel steht auch etwas mit kleinen Hürden und genau dazu muss ich auch gleich noch etwas ausführlicher schreiben, wenn wir dann beim Teardown angelangt sind. Da ging nämlich bereits Out-of-the-Box so Einiges schief und ich habe mit Heißkleber und etwas Inspiration einmal mehr den MacGyver spielen müssen. Der linke Lüfter über der GPU (der wichtigste, weil hier auch das Tachosignal abgegriffen wird) verabschiedete sich bereits beim ersten Einschalten mit einem vernehmlichen Knistern und dem gefürchteten Geruch gestorbener Elektronik in die ewigen Jagdgründe. Auf die Schnelle war selbst für mich kein Ersatz aufzutreiben, so dass ich die Karte etwas modifizieren musste.
Mit dem Ergebnis meiner Transplantation bin ich übrigens hochzufrieden und auch das Bautagebuch im Rahmen des Teardowns wird für die nötige Transparenz sorgen, damit alles seine Richtigkeit hat. Mittlerweile kam noch eine Karte von Powercolor und ich kann sicher diese Woche noch einen Gegentest veröffentlichen. Bis dahin müsst Ihr mit meinem „Frankenstein-Mod“ leben, aber an der Gaming-Performance wird es sicher nicht scheitern. Probleme sind dazu da, dass man sie löst.
Die Radeon RX 6600 mit Navi 23
Die AMD Radeon RX 6600 Non-XT setzt auf die Navi 23 XL GPU, die nur noch 28 statt 32 Compute Units bzw. 1792 statt 2048 Stream-Prozessoren besitzt. Damit ist die Karte bereits auf dem Papier ca. 12 Prozentpunkte im Nachteil, wenn man den Takt gleich hoch ansetzt. Die Karte verfügt außerdem, wie auch die XT, über 32 MB Infinity Cache und 8 GB GDDR6 Speicher, der über eine 128-Bit breite Busschnittstelle läuft. Die Navi 23 XL GPU selbst misst 237 mm² und besteht aus 11,06 Milliarden Transistoren.
Die Speicher-Geschwindigkeit setzt im Gegensatz zur GT nur auf 14 Gbps Module von Hynix mit 1750 MHz (statt der üblichen 2000 MHz). Doch der Speicher lässt das Übertakten auf bis zu 1900 MHz problemlos zu. Die GPU ist jedoch immer noch nicht der kleinste Chip in der RDNA 2-Familie, denn hier erwartet man auch noch Navi 24 für den absoluten Einsteiger-Bereich.
Die XFX-Karte ist mit knapp 640 Gramm ein richtiges Leichtgewicht, die Front wird dominiert durch zwei aktuelle 9,5-cm-Lüfter, deren Design wir von den anderen XFX-Karten bereits kennen. Der Rest ist ABS in Schwarz ohne farbliche Akzente und ohne beleuchtetes Logo auf der Oberseite. Sparen ist angesagt und so bleibt alles erst einmal dunkel. Ein optischer Aufreger ist es also nicht, aber auch keine komplette Entgleisung. Passt schon so, wenn der Preis mitspielt.
Die Karte ist ein reines Dual-Slot-Design und benötigt weitere 0,4 cm für die rückseitige Beplankung mit einer Backplate. Die Kühlfinnen stehen senkrecht und an der Oberseite sehen wir einen einzelnen 8-Pin Spannungsversorgungsanschluss. Der Rest ist hingegen komplett unspektakulär.
Die Rückseite der Platine ist, wie bereits geschrieben, durch eine Backplate verdeckt. Die Luftöffnung verrät zudem, dass die Platine mit ihren 18 cm Länge noch einmal ein ganzen Stück kürzer ist als die 24,5 cm lange Karte (Slotblende bis Karten-Ende). Die Höhe fällt mit 12,5 cm allerdings großzügiger aus.
Die Slot-Blende ist geschlossen, trägt 1x HDMI 2.1 und drei aktuelle DP-Anschlüsse. Der USB Type C entfällt. Versorgt wird das Ganze über eine 8-Pin-Buchse. Mehr dazu dann auch noch auf der nächsten Seite beim Teardown.
Der Screenshot aus GPU-Z gibt dann noch Auskunft über die restlichen Daten der Karte:
Auch hier habe ich noch einmal eine Tabelle für alle Statistiker unter Euch, bevor es dann ab der nächsten Seite wirklich voll losgeht.
Model | RX 6600 (XFX) |
RX 6600 XT (MSI) |
RX 6700 XT (Referenz) |
RX 6800 (Referenz) |
RX 6800 XT (Referenz) |
RX 6900 XT (Referenz) |
---|---|---|---|---|---|---|
GPU | Navi 23 | Navi 23 | Navi 22 | Navi 21 | Navi 21 | Navi 21 |
Process Node | 7 nm | 7 nm | 7 nm | 7 nm | 7 nm | 7 nm |
Die Size | 237 mm2 | 237 mm2 | 336 mm2 | 520 mm2 | 520 mm2 | 520 mm2 |
Transistors |
11.06 Mrd. | 11.06 Mrd. | 17.2 Mrd. | 26.8 Mrd. | 26.8 Mrd. | 26.8 Mrd. |
Compute Units | 28 | 32 | 40 | 60 | 72 | 80 |
Shader | 1792 | 2048 | 2560 | 3840 | 4608 | 5120 |
TMUs/ROPs | 112/28 | 128/32 | 160/64 | 240 / 96 | 288 / 128 | 320 / 128 |
Game Clock | 2044 MHz | 2428 MHz | 2424 MHz | 1815 MHz | 2015 MHz | 2015 MHz |
Boost Clock | 2491 MHz | 2607 MHz | 2581 MHz | 2105 MHz | 2250 MHz | 2250 MHz |
Memory GDDR6 |
8 GB | 8 GB | 12 GB | 16 GB | 16 GB | 16 GB |
Infinity Cache | 32 MB | 32 MB | 96 MB | 128 MB | 128 MB | 128 MB |
Memory Bus | 128-bit | 128-bit | 192-bit | 256-bit | 256-bit | 256-bit |
Memory Clock | 14 Gbps | 16 Gbps | 16 Gbps | 16 Gbps | 16 Gbps | 16 Gbps |
Bandwidth | 224 GB/s | 256 GB/s | 384 GB/s | 512 GB/s | 512 GB/s | 512 GB/s |
TDP | 140 W | 160 W | 230 W | 250 W | 300 W | 300 W |
- 1 - Einführung und Technische Daten
- 2 - Testsystem und Methodik
- 3 - Teardown: Kühler, Lüfter und Frankenstein-Mod
- 4 - Teardown mit Platinenanalyse
- 5 - Gaming Performance Full-HD
- 6 - Details: Frames per Second (Curve)
- 7 - Details: Percentiles (Curve)
- 8 - Details: Frame Times (Bar)
- 9 - Details: Frame Times (Curves)
- 10 - Details: Variances (Bar)
- 11 - Leistungsaufnahme und Effizienz der Einzelspiele
- 12 - Leistungsaufnahme: Übersicht & Netzteil-Empfehlung
- 13 - Lastspitzen und Netzteilempfehlung
- 14 - Temperaturen, Infrarot-Tests und Lüfter
- 15 - Zusammenfassung. Features und Fazit
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