Thermaltake Pacific SW1 Plus
Thermaltake hat uns ihren neuen Pacific SW1 Plus CPU-Block zum Test geschickt. Beim Auspacken könnte man denken, hier ist versehentlich ein USB-Hub mit in der Verpackung gelandet, aber tatsächlich ist das ein inkludierter RGB-Kontroller (graues Kästchen) samt Kabelsalat. Darüber lässt sich dann eben auch die Beleuchtung des eigentlichen Wasserblocks steuern, sowie andere Thermaltake RGB-fähige Komponenten vernetzen, wie z.B. Lüfter. Das RGB-Controller Starterpaket der Marke ist quasi beim Block gleich mit dabei – nett! Dafür zahlt man aber auch, denn der Block kostet 145 Euro.
Auch nett ist die Dreingabe von Flüssigmetall, das man als Wärmeleitmittel auf der IHS verwenden soll. Ja, das geht und performt auch deutlich besser als Paste – habe ich selbst schon mal gemacht – aber leider wird reagiert dabei das Flüssigmetall mit dem IHS der CPU und verfärbt diese permanent. Davor wird in den diversen Anleitungs-Pamphleten leider nicht gewarnt, ebenso wenig wie vor möglichen Kurzschlüssen, falls es Flüssigmetall über den IHS hinaus in den Sockel schaffen sollte. Gerade für eher unerfahrene PC-Bauer könnte der erste Umgang mit dem leicht fließenden Wärmeleitmittel ärgerlich enden. Eine Tube normale Wärmeleitpaste wäre die sicherere Alternative und, falls man Flüssigmetall dennoch beilegen möchte, dann doch bitte mit entsprechenden Warnungen in der Anleitung und auf dem Tütchen.
Montage mit Kunststoff-Backplate und den zugehörigen Schrauben, die sich darin einhaken, wird auf den ersten Blick in Ordnung, auch wenn diese sich natürlich unter dem LGA1700 verbiegen wird. Beim Trocken-Montieren weigern sich aber einige der gefederten Rändelmutter, vermutlich aufgrund eines verschmutzen oder überlackierten Gewindes. Wenn man hier weiterdreht, dreht sich nicht die Mutter auf der Schraube, sondern die Schraube in der Backplate auf der Stelle. Eigentlich rastet der quadratische Schraubenkopf in der Kunstsoff-Aussparung ein, aber praktisch gewinnt irgendwann Metall gegen Plastik.
„Nachschneiden“ des Gewinders mit einem Standoffs für die anderen Sockel und einer Zange half auch nicht wirklich. Andere M3 Muttern und Schrauben ließen sich annehmbar mit der Thermaltake Hardware verschrauben, aber Thermaltake Gewinde + Thermaltake Gewinde funktioniert leider nicht gleichmäßig bis gar nicht. Auch beim Montieren auf dem Board weigerten sich dann 3 von 4 Muttern mit dem mitgelieferten Innensechskannt. Mit einem Schraubendreher ging es dann irgendwie, aber gefühlt bei jeder Schraube mit einem anderen Drehmoment und auch nicht gleich weit.
Irgendwann dreht bei jeder Ecke die Schraube in der Kunststoff-Backplate durch. Einen echten Anschlag der Gewinde gibt es nicht. Für mein deutsches Qualitätsverständnis ist diese Konstruktion und Qualität nicht akzeptabel. Hinzukommen potenzielle Metall-Späne durch die schlecht passenden Gewinde, die man auf keinen Fall irgendwo im PC haben möchte. Die Anleitung enthält nur Bilder, keine Text-Beschreibung oder Drehmomentangaben. Kein Wunder, wenn jedes Gewinde ein Unikat ist und sich die Metallteile nach der zweiten Montage im Kunststoff im Kreis drehen. Auch das bricht dem Block beim zweiten Lauf den Performance-Hals, denn eine Mutter lässt sich dann schon nicht mehr zur Hälfte anziehen. Und natürlich lässt sich der Block dann auch nicht mehr freiwillig demontieren. Eine knappe Stunde lang habe ich eines der Kunststoff-Standoffs mit verschmutztem Messing-Gewindeeinsatz gewaltsam von seiner Schraube lösen müssen, die sich natürlich in der Kunststoff-Backplate im Kreis gedreht hat. Viele Schweißperlen und noch mehr Späne später, war das Z790 Apex dann wieder frei.
Vernünftige Montage-Hardware vorausgesetzt, würde der Block wahrscheinlich noch einige Grad besser performen. Schade, dass man als Hersteller massenhaft RGB-Klimbim und Flüssigmetall beilegt, aber sich keine Metall-Backplate leisten will. Man könnte denken, es handelt sich beim Thermaltake Pacific um eine RGB-Lampe, die sich zufällig auch noch irgendwie als CPU-Kühler nutzen lässt.
Montage auf AM5
Für die Montage auf AM5 müssen nur die Sockelbleche getauscht werden, die von unten mit Kreuzschlitz-Schrauben in Position gehalten werden. Diese werden also gelöst, dann die Bleche getauscht und zuletzt die Schrauben wieder eingesetzt. Am Mainboard wird der Block glücklicherweise über die Standard AM5 Backplate fixiert, was meilenweit besser funktioniert als das Kunststoff-Konstrukt bei LGA 1700. Entsprechende Standoffs mit UNC 6/32 Gewinde unten und M3 Gewinde oben liegen bei und hier lassen sich die Muttern auch problemlos auf- und wieder abschrauben.
Pacific_SW1_Plus_manual
Thermaltake Pacific SW1 Plus (CL-W379-CU00SW-A)
Versandlager: Lieferzeit 1-2 TageSuperstore Siegburg: nicht lagerndStand: 16.05.24 21:12 | 144,00 €*Stand: 16.05.24 21:15 | |
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- 1 - Einführung und Test-Methodik
- 2 - Test-Hardware und -Systeme
- 3 - EK-Quantum Velocity 2 D-RGB 1700
- 4 - Watercool Heatkiller IV Pro
- 5 - Alphacool Core 1 Aurora
- 6 - Aqua Computer cuplex kryos NEXT
- 7 - Thermaltake Pacific SW1 Plus
- 8 - Liquid Extasy No. Uno
- 9 - EK-Quantum Magnitude
- 10 - Corsair Hydro X XC7 RGB Pro
- 11 - Alphacool Eisblock XPX Aurora und XPX Pro 1U
- 12 - Ergebnisse Intel LGA 1700 – Core i9 13900KF
- 13 - Ergebnisse AMD AM5 – Ryzen 9 7950X
- 14 - Lessons Learned, Zusammenfassung und Fazit
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