Aqua Computer cuplex kryos NEXT
Der cuplex kryos NEXT von Aqua Computer ist ebenfalls in der LGA1700-Variante erhältlich. Ein Konvertierungs-Kit zu AM5 ist hier separat erhältlich. Im Lieferumfang der LGA1700 SKU sind der Block selbst, eine Backplate aus Blech mit Gummi-Isolation, 4 Sets an Standoffs, Federn und Schrauben, ein passender H4 Innensechskant-Schlüssel sowie eine Spritze Wärmeleitpaste und ein Spatel enthalten. Diese Variante des Blocks kostet 110 Euro, während andere Ausführungen, z.B. mit Acetal-Deckel, bereits ab 75 Euro erhältlich sind.
Der Block selbst besteht komplett vernickeltem Kupfer, was ihn effektiv zum Fingerabdruck-Magnet Nummer 1 macht. Für die Montage wird die Backplate mit der Gummi-Auflage von hinten an das Mainboard gehalten, und dann werden von vorne Standoffs mit Neopren-Unterlegscheiben zur Isolierung eingeschraubt. Darauf wird dann der Block gesteckt und mit Federn und Rändelschrauben fixiert.
Praktisch ist hier, dass die Standoffs umgekehrt praktisch eine Madenschraube mit H2 Innensechskant-Kopf sind und sich von der Rückseite her festschrauben und auch wieder lösen lassen – vorausgesetzt, sie sind nicht so weich, dass der Kopf nach 2 Montagen ausreißt. Schließlich musste ich dann doch die Zange zur Demontage verwenden, mit entsprechendem Risiko für Metallspäne auf dem Mainboard.
Die Backplate ist leider relativ dünn und verbiegt sich bereits nach dem Einschrauben der Standoffs merklich. Die Backplate des Sockels / ILM steht natürlich auf der Rückseite mehr hervor als die PCB, und das dünne, wenn auch gestanzte Blech, macht hier die Biegung. Folglich sind auch die Standoffs auf der Vorderseite nicht mehr ganz gerade, sodass sich der Block gar nicht so einfach aufstecken lässt. Tatsächlich muss man hier das Board wieder etwas zurückbiegen bzw. die Standoffs voneinander drücken, damit der Block mit seinen sehr exakt gefertigten Löchern in den Edelstahl-Führungen in Position rutscht – genau das sollte eine Backplate ja eigentlich verhindern.
So weit, so gruselig, aber es wird noch besorgniserregender. Gemäß der Anleitung werden dann die Rändelschrauben mit Feder bis zum Ende des Gewindes festgezogen – vorausgesetzt, sie halten es aus. Denn eine Schraube ist mir wortwörtlich ins Gesicht gesprungen. Ein Halterungssystem mit „massiven Edelstahlblechen“ zu bewerben, dann aber die Backplate aus dünnem Blech zu stanzen und weiche Alu-Schrauben zu verwenden, ist schon etwas ironisch. Auch hier konnte mir der Support weiterhelfen und einen neuen Satz Schrauben binnen weniger Tage zusenden. Aber wenn doch die am Sockel LGA1700 waltenden Kräfte bekannt und wortwörtlich berechenbar sind, sollte man vielleicht als Wasserblock-Hersteller doch etwas größere Sicherheitsreserven einplanen und die Montage-Hardware nicht an ihrem absoluten Limit nutzen.
Klar, für die meisten Nutzer, die ihren Wasserblock einmal montieren und dann nie wieder anfassen, kann das klappen, aber einen qualitativ hochwertigen Eindruck vermitteln geht anders. Spaßeshalber habe ich die notwendigen Drehmomente mal gemessen, um die Standoffs bzw. Rändelschrauben wie in der Anleitung beschrieben „bis zum Anschlag“ festzuziehen: 0,8 Nm für die Standoffs und 0,9 Nm für die Schrauben. Je nach Materialgüte kann das bei M3-Gewinden grenzwertig sein.
Konvertierung zu AM5
Für die Konvertierung des cuplex kryos NEXT zu AM5 bietet Aqua Computer mehrere Kits an. Ich habe mich für die Artikelnummer 21788 entschieden, das den Wasserblock zusätzlich über der CPU nach unten versetzt und damit noch bessere Kühlleistung liefern sollte (vergleichbar mit dem AM5 Performance Kit von Alphacool). Das Kit kostet 15 Euro. Wer schon einen AM5 Block hat und auf Intel umrüsten möchte, muss mit 20 Euro rechnen, wobei hier dann ja auch eine Backplate mit dabei ist.
Zum Umrüsten muss der Block geöffnet werden, indem die 4 Schrauben an der Bodenplatte gelöst werden. Laut Anleitung sollen dies Innensechskant-Schrauben sein und ein entsprechender Schlüssel liegt dem Kit bei, tatsächlich sind es jedoch T20 Torx-Schrauben. Für mich kein Problem, aber Hobby-PC-Bastler könnten sich womöglich über den fehlenden Schraubenschlüssel ärgern. Nach dem Lösen der Schrauben lässt sich die Bodenplatte einfach abnehmen. Im Deckel des Blocks, der ebenfalls aus vernickeltem Kupfer besteht, befinden sich neben dem Gewinde für die Schrauben der Bodenplatte nochmals jeweils ein kleineres Gewinde, in dem H2.0 Innensechskant-Madenschrauben sitzen. Diese halten wiederum die Sockel-Bleche fest und müssen gelöst werden. Danach lassen sich die beiden Bleche einfach herausziehen und die anderen für AM5 einsetzen.
Leider ist bei meinem Block die Nut auf einer Seite etwas zu schmal, sodass ein Blech sich nur sehr schwer heraus- und wieder hineinschieben lässt. Mit etwas Hin- und Herschieben ging es dann schon. Jetzt werden die Madenschrauben wieder eingesetzt und dann der Block einfach wieder zusammengesetzt. Dabei ist es natürlich wichtig, auf den korrekten Sitz der beiden Dichtungen zu achten. Eine sitzt mittig um den Einlass herum und die andere dichtet den Block nach außen ab. Eine Montage-Anleitung für AM5 gibt es nicht, aber intuitiv habe ich die bestehenden Federn mit den neuen Rändelschrauben kombiniert und diese einfach in die Standard-Backplate des AM5 Sockels geschraubt. Das ist seltsam, denn das Umrüstkit ist ja explizit auch für AMD Ryzen 7000 CPUs ausgelegt.
Durch das Offset der Sockel-Bleche sitzt der Block effektiv weiter unten auf der CPU, direkt über den Wärme-erzeugenden Dies der CPU. Dies sieht man auch schön in den WLP-Abdrücken. Während auf der Intel CPU die feinste Struktur noch mittig war, ist sie nun leicht nach „Süden“ gewandert. Das sollte also in der Theorie nochmal einen kleinen Performance-Boost bringen.
Aqua Computer cuplex kryos NEXT 1700, Nickel/Nickel (21845)
Zentrallager: verfügbar, Lieferung 3-5 WerktageFiliale Wilhelmshaven: nicht lagerndStand: 16.05.24 20:23 | 114,64 €*Stand: 16.05.24 20:24 | |
lagernd: 5+ | 114,65 €*Stand: 16.05.24 20:23 | |
Lagernd | 114,90 €*Stand: 16.05.24 20:28 |
- 1 - Einführung und Test-Methodik
- 2 - Test-Hardware und -Systeme
- 3 - EK-Quantum Velocity 2 D-RGB 1700
- 4 - Watercool Heatkiller IV Pro
- 5 - Alphacool Core 1 Aurora
- 6 - Aqua Computer cuplex kryos NEXT
- 7 - Thermaltake Pacific SW1 Plus
- 8 - Liquid Extasy No. Uno
- 9 - EK-Quantum Magnitude
- 10 - Corsair Hydro X XC7 RGB Pro
- 11 - Alphacool Eisblock XPX Aurora und XPX Pro 1U
- 12 - Ergebnisse Intel LGA 1700 – Core i9 13900KF
- 13 - Ergebnisse AMD AM5 – Ryzen 9 7950X
- 14 - Lessons Learned, Zusammenfassung und Fazit
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