Nachdem wir ja bereits am Montag Aris’ Artikel über die Leistungsaufnahme des Core i9-13900K in Cinebench 23 veröffentlicht hatten, lege ich heute noch einmal mit einem größeren Programmumfang nach. Und ja, ich nutze bewusst ein Z690-Board, weil ich es auch zum Launch von Raptor Lake S und dem darauf folgenden Refresh genutzt habe. Da fällt der Vergleich deutlich einfacher aus. Und wie ich es bereits am Sonntag angeteasert hatte: Intels halbherzige Offenbarung mit den neuen Profilen für die Z790 Boards ist mir ebenfalls etwas sauer aufgestoßen. Auf meine explizite Frage an einen verantwortlichen Mitarbeiter für Motherboards eines großen Taiwanesischen Herstellers gab es nur ein gelangweiltes As of now, we only have “Intel Default Settings” for some Z790 models. Auf meine Rückfrage, warum sich das Ganze immer noch hinzieht, kam ein lapidares Intel doesn’t have an official information about the root cause yet. Aha, Keine Ursache, keine Updates. Der Rest ist somit nur Kosmetik. Nun ja…
In letzter Zeit wird immer wieder über Intels mögliche Degradationsprobleme bei den High-End-CPUs der 13. und 14. Generation geschrieben und mir hängen diese ganzen Diskussionen mittlerweile zum Halse raus. Da mich die eher nutzlose Gaming-Krone eh nicht interessiert, weil ich fast ausschließlich in Ultra-HD zocke, wo die CPU eher zweitrangig ist, habe ich mir den Bereich ausgesucht, wo der Mainstream nicht testetet: den Workstation- und KI-Bereich. Und weil manche Tests auch sehr, sehr lange laufen und sehr viele Lastwechsel enthalten, ist hier die Stabilität umso mehr gefordert. Ich erinnere mich da auch sehr ungern an den Core i7-14700K aus dem Launchartikel, der ohne Überpowerung erst gar nicht stabil lief. Das war quasi schon Degradation out of the box. Keine Ahnung, wo das Teil dann schlussendlich noch gelandet ist. nachdem ich ihn retourniert hatte.
Leistungsprofile
Ich bin heute mal fies und teste auch zwei Profile, die Intel so nicht mehr sehen will. Somit sind es also vier. Das sogenannte Baseline-Profil mit 188 Watt, welches in den ersten Folien vor dem Raptor-Lake-Launch noch der Standard war, das sogenannte Performance Profil (jetzt “Intel Recommended”), das Extreme-Profil für die Heizungstechniker unter uns und das komplett irre “Insane” Profil der Mainboardanbieter mit den nicht minder aberwitzigen 4096 Watt als Platzhalter für die unendlichen Weiten des Übertakter-Weltraums.
Und ich kann schon mal spoilern, dass eigentlich nur zwei Profile für die Praxis taugen. Der Move, dass Intel das Baseline-Profil als “n/a” jetzt am liebsten verstecken möchte, wird wohl auch daran liegen, dass nicht jeder ältere Core i9-13900K nach den ganzen energetischen Tritten in den vergangenen Monaten überhaupt noch stabil damit läuft. Ich habe für meinen heutigen Test mit Absicht auch nicht das Golden Sample von Intel genutzt, sondern mein selbst gekauftes Retail-Modell, dessen durchschnittliche Taktraten in der Praxis etwas niedriger lagen.
Intel Core i9-13900K (14900K) | Baseline | Performance | Extreme | “Insane” |
Basisleistung des Prozessors | 125 | 125 | 125 | 125 |
PL1 | 125 | 125 | 253 | 4096 |
PL2 | 188 | 253 | 253 | 4096 |
Iccmax | 249 | 307 | 400 | 512 |
Intel empfiehlt somit, sicher nicht ganz ohne Hintergedanken, das höchste Stromversorgungsprofil zu implementieren, das mit jedem einzelnen Motherboard-Design kompatibel ist. Was für ein Nonsens, denn meinen Strom zahle ja immer noch ich. Wie man anhand meiner Testergebnisse sehen wird, beeinträchtigt das Baseline-Profil die Leistung zwar ab und zu, aber von unbrauchbar würde ich hier nicht schreiben. Solange die CPU damit stabil läuft, ist es eine echte Alternative. Nur eben nichts fürs blinde Marketing. Die restlichen Settings habe ich aus Intels Folie entnommen, soweit sie nicht bereits per Default gesetzt waren. Und da das verwendete Z690 Unify nicht mit sinnlosen Settings gedopt wurde, dürften die Kunden in vielerlei Hinsicht auch heute noch auf der sicheren Seite sein. Dinge, wie CEP und eTVB Limit, sind natürlich so gesetzt, wie es Intel gern möchte.
Testsystem und Methodik
Kommen wir noch kurz zum Testsystem, welches keine Geheimnisse bietet. Die Leistungsaufnahmemessung erfolgt wie gewohnt über ein hochauflösendes Oszilloskop und die Messzangen, diesmal aber bewusst am 8-Pin EPS. Damit messe ich VOR den Spannungswandlern, deren Verluste von maximal 8 Prozent wir hier noch mit inkludieren müssen. Das mache ich aber bewusst so, um einerseits mit Aris vergleichbar zu bleiben und um andererseits auch die tatsächliche Last auf dem Netzteil zu erfassen.
Umgebung/Labor | Umgebungstemperatur: 22°C ±1°C |
Hauptplatine | MSI MEG Z690 Unify |
CPU | Intel Coire i9-13900K |
GPU | KFA2 GeForce RTX 4090 SG |
NVMe | MSI Spatium M580 FrozR 4 TB |
ARBEITSSPEICHER | TForce DDR5 6000 |
Stromversorgung | Be Quiet! Dark Power Pro 13 |
CPU-Kühler | Be Quiet! Pure Loop 360 (Fan Speed max.) |
Gehäuse | Bykski Benchtable |
Ich habe zwar eine starke Kühllösung verwendet, um zu prüfen, wie hoch die Intel-CPU laufen kann, wenn alle Beschränkungen aufgehoben werden, verzichte aber aus Gründen der Praxisrelevanz bewusst auf eine Custom-Loop Lösung mit dem IKA-Laborchiller. Damit sollten auch über 90% der Konfigurationen mit abgedeckt sein. Auf eine Luftkühlung des energischen Nimmersatts habe ich auch verzichtet, ich will ja kein BBQ veranstalten.
128 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
Veteran
Urgestein
1
1
Urgestein
1
Urgestein
1
Urgestein
Urgestein
Veteran
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
1
Urgestein
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →