Ergebnisse Intel LGA 1700 – Core i9 13900KF
Kommen wir nun endlich zu den Ergebnissen. Wasserblöcke sind hier mehrmals aufgeführt, wenn sie in mehreren Varianten getestet wurden, z. B. wenn die Art der Montage einen großen Einfluss auf das Messergebnis hat. „Spec“ ist das vom Hersteller spezifizierte Anzugsdrehmoment der Schrauben bzw. das spezifizierte Vorgehen, z. B. „Anziehen bis die Schraubenköpfe auf einer Höhe mit dem Block sind“. Diese Unterschiede sind oft bereits deutlich erkennbar an den WLP-Abdrücken auf den vorherigen Seiten.
Die zweite Nachkommastelle aller Ergebnisse sollte bitte mit einem Korn Salz betrachtet werden, da die Intel CPU selbst ja nur ganzzahlige Temperaturwerte ausgibt und lediglich die Wassertemperatur in Zehntel Grad gemessen werden kann. Das Ergebnis ist zwar ein Durchschnitt des Deltas, aber eine gewisse Varianz bleibt – Stichwort „geltende Ziffern“. Wie bereits eingangs erwähnt, liegt die Fehlertoleranz im Bereich von 0,4 – 0,6 K.
Durchschnittliche Temperaturen mit 1 oder 2 Pumpen
Dies ist wohl das wichtigste Diagramm des ganzen Tests, wo wir die durchschnittliche Temperatur der P-Kerne plotten. Hier sehen wir direkt, wie gut ein Block performt und noch dazu wie sensibel der Block auf die Durchflussrate bzw. das Abschalten einer Pumpe reagiert. Das Diagramm habe ich auch in zwei Versionen, einmal mit Beginn der x-Achse bei 55 K und einmal bei 0 K – so kann sich jeder aussuchen, was ihm lieber ist.
Den 1. Platz teilen sich zusammen der Watercool Heatkiller IV Pro mit Heavy Backplate und der Alphacool Core 1. Der Heatkiller liegt zwar mit 2 Pumpen etwas zurück, verliert aber mit 1 Pumpe weniger nicht so viel Performance. Knapp dahinter ist der Aqua Computer cuplex kryos NEXT, wobei der Abstand zur Spitze auch nur maximal 1,5 K beträgt.
Nochmal ca. 2 K dahinter findet sich dann der EK-Quantum Velocity 2, wobei dieser stark mit der Durchflussrate skaliert. Auch der Liquid Extasy No. Uno in der Aluminium Variante schafft es noch in das obere Drittel des Diagramms. Dahinter folgt der EQ-Quantum Magnitude, der wie sein Velocity 2 Bruder stark von der Durchflussmenge abhängig ist. Allerdings ist der Magnitude hier mit deutlich mehr Anpressdruck montiert, als von der Anleitung eigentlich spezifiziert. Das „richtige“ Ergebnis ist ein gutes Stück weiter unten zu finden.
Der Heatkiller IV Pro taucht nun nochmal mit der „normalen“ Backplate auf, also ca. 4 K schlechter als mit der Heavy Backplate. Dies zeigt einmal mehr auf eindrucksvolle Art, wie wichtig die Montage inklusive Versteifung für die Performance des Wasserblocks ist. In der Mitte des Diagramms findet sich nochmal der Velocity 2 von EK, diesmal mit einer Montage von Hand mit Gefühl, so wie es der Lieferumfang hergibt – ca. 3 K schlechter als mit dem vom Hersteller spezifizierten Drehmoment. Knapp dahinter und mittlerweile ca. 6 K Abstand folgen die ersten Blöcke ohne eine solide Metall-Backplate. Der Corsair Hydro X XC7 setzt auf ein dünnes Kreuz aus gestanztem Metall, das sich unter den Kräften einer LGA1700 Kühler-Montage mit dem Mainboard verbiegt.
Mehr oder weniger auf dem selben Niveau sind der Thermaltake Pacific SW1 mit seiner Kunststoff-Backplate, die Alphacool XPX Blöcke mit zusätzlicher Core-Backplate, wie sie für LGA1700 von Alphacool empfohlen werden, sowie der EK-Quantum Magnitude, wenn man die Schrauben wie spezifiziert anzieht „bis der Schraubenkopf auf einer Höhe mit den Löchern im Block ist“. Dass die Alphacool XPX Blöcke so schlecht performen, dürfte dem geschuldet sein, dass diese eigentlich nicht für LGA1700 konzipiert sind. Ohne die Core Backplate ist der XPX Aurora nochmal ca. 4 K schlechter und das sind Welten!
Am Ende des Feldes findet sich nochmal der Liquid Extasy No. Uno in der Acryl Ausführung. Ich konnte diese Konfiguration zwar auch mal mit ca. 5 K besseren Temperaturen messen, aber dies war nur bei der allerersten Montage. Seitdem ist die Performance nochmal etwas eingebrochen, vermutlich weil der Acryl Rahmen nach der dritten Montage langsam an Ermüdungserscheinungen leidet.
Temperatur-Unterschied zwischen P- und E-Kernen
Bei Intel CPUs seit der 12. Generation gibt es ja bekanntlich (P)erformance- und (E)ffizienz-Kerne. Erstere Takten höher, haben deutlich mehr Rechenpower, brauchen aber eben auch mehr Leistung und laufen deutlich wärmer. Die E-Kerne hingegen sind immer deutlich kühler. Nun können wir aus den gesammelten Daten ja auch mal herausziehen, wie sich der Unterschied zwischen durchschnittlicher Temperatur von P- und E-Kernen zwischen den Blöcken verhält und ob die Pumpen-Konfiguration bzw. Durchflussrate hier einen Einfluss hat.
Interessanterweise liegt der EK-Quantum Magnitude mit der 0,6 mm Jetplate relativ weit vorne. Hier ist aber wichtig zu verstehen, dass entweder die P-Kerne kühler oder die E-Kerne heißer sein können, damit das Delta zwischen den Durchschnittstemperaturen schrumpft. Letzteres ist tatsächlich hier der Fall. Abgesehen davon scheint diese Metrik ziemlich aussagelos zu sein, aber zeigen wollte ich sie trotzdem.
Auch weil man hier sieht, dass die Pumpen-Geschwindigkeit nahezu gar keinen Einfluss zu haben scheint. Die geringen Unterschiede, die man hier manchmal ausmachen kann, dürften an der Messtoleranz von ca. 0,5 K liegen. Dies dürfte an der geringen Abwärme der E-Cores liegen.
Temperatur-Unterschied zwischen heißestem und kühlstem P-Kern
Dieses Diagramm ist nach dem Delta zwischen den beiden Datenpunkten sortiert. Da hier effektiv nur der heißeste und kühlste Kern betrachtet werden, ergibt sich teilweise ein großer Unterschied zum Durchschnitt aller P-Kerne aus dem ersten Diagramm auf dieser Seite. Bei LGA1700 CPUs ist bekanntlich immer Kern 3 oder 5 der heißeste und Kern 0 der kühlste.
Durchflussraten
Die Durchflussrate verrät uns in Kombination mit der statischen Pumpengeschwindigkeit indirekt auch den Widerstand bzw. Gegendruck des jeweiligen Wasserblocks. Ob hier mehr Durchfluss bzw. weniger Widerstand wirklich besser ist, liegt im Auge des Betrachters. Zunächst möchte man ja wahrscheinlich seine CPU möglichst gut kühlen und wie viel Durchfluss dann noch für die restlichen Komponenten übrig bleibt, dürfte eher zweitrangig sein.
Wenn wir die Top 3 Performer hier suchen, den Watercool Heatkiller IV Pro, den Alphacool Core 1 Aurora und den Aqua Computer cuplex kryos Next, dann ist der Alphacool Block deutlich restriktiver. Auch wenn dieser also hauchdünn an der Spitze des Performance-Diagramms steht, schaffen die Modelle von Watercool und Aqua Computer nahezu dieselbe Performance mit deutlich weniger Durchflusswiderstand, sozusagen effizienter.
- 1 - Einführung und Test-Methodik
- 2 - Test-Hardware und -Systeme
- 3 - EK-Quantum Velocity 2 D-RGB 1700
- 4 - Watercool Heatkiller IV Pro
- 5 - Alphacool Core 1 Aurora
- 6 - Aqua Computer cuplex kryos NEXT
- 7 - Thermaltake Pacific SW1 Plus
- 8 - Liquid Extasy No. Uno
- 9 - EK-Quantum Magnitude
- 10 - Corsair Hydro X XC7 RGB Pro
- 11 - Alphacool Eisblock XPX Aurora und XPX Pro 1U
- 12 - Ergebnisse Intel LGA 1700 – Core i9 13900KF
- 13 - Ergebnisse AMD AM5 – Ryzen 9 7950X
- 14 - Lessons Learned, Zusammenfassung und Fazit
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