Zusammenfassung
Sapphire überbietet mit der Sapphire Radeon RX 7700 XT Pure 12GB die ehemalige UVP der Radeon RX 7700XT von 489 Euro um immerhin 20 Euro und liegt mit rund 30 Euro gegenüber der derzeit günstigsten RX 7700XT von Gigabyte noch oberhalb der 500-Euro-Marke. Sie ist jedoch optisch, haptisch und technisch eine ganze Klasse höher angesiedelt. Für knapp 50 Euro mehr bekommt man jedoch schon die günstigste RX 7800XT (ASRock Challenger), aber die Pure von Sapphire will ja in erster Linie schön und weiß sein. Für dieses optische Alleinstellungsmerkmal muss man eben als Kunde bluten. Ich bin mir sicher, das werden nicht Wenige. Wegen 20 Euro mehr gegenüber der UVP muss man auch nicht gleich die Drama-Queen geben. Was aber nichts daran ändert, dass die Preise insgesamt noch viel zu hoch sind.
Die Platine macht einen hochwertigen Eindruck und der Kühler samt Pads ist grundsolide, wenn auch etwas arg verbaut. Aber das wird so manchen Hobby-Schraube sicher vom Innenleben fernhalten. Am Ende gibt es also fast nichts, was gegen die Sapphire Radeon RX 7700XT Pure 12GB spricht, aber eine Menge dafür. Die Performance liegt in etwa auf dem Niveau eine GeForce RTX 3070 Ti, wenn man die Summe aus durchschnittlichen FPS, dem P1 Low und der DXR-Leistung betrachtet. Nur bei der Effizienz hat NVIDIA (nicht nur) in dieser Leistungsklasse die Nase noch deutlich vorn.
Die Raytracing-Leistung hat zumindest einen gehörigen Schritt nach vorn gemacht und liegt nun auf dem Niveau der größten Ampere-Karten. Auch das muss man anerkennen, auch wenn es noch bis zu zweistellige Rückstände in der DXR-Performance zu beobachten gibt. Aber der Abstand ist geringer geworden. Das betrifft auch Dinge wie den hervorragenden Video-Encoder. AMD hat bei RDNA3 die Telemetrie komplett auf den Kopf gestellt, was in den meisten Belangen auch gut gelungen ist. Dass man endlich auch eine TBP auslesen kann, die einigermaßen stimmt, auch wenn sie nur gut geschätzt ist, ist ein großer Fortschritt. NVIDIA setzt ja seit Langem bereits auf ein echtes Monitoring der Rails mittels Shunts, AMD nunmehr zumindest auf die Summierung aller Werte aus der DCR und etwas Mathematik, was auch geht. Da leistet sich auch Sapphire keinen Ausrutscher.
Dass es keine MBA-Karte von AMD gibt, begründet man mit mangelndem Käuferinteresse an den MBA-Karten. Das kann ich so zwar nicht ganz nachvollziehen, denn schließlich sind diese Karten meist die vernünftigsten Offerten der jeweiligen Chip-Klasse. Und man hätte hier noch nicht einmal eine Fragmentierung riskiert, denn bis auf eine Spannungswandler-Phase weniger und ein in der Firmware niedriger angesetztes Power Limit sind die Karten nämlich identisch. Nur wird man nichts groß dran verdienen, wenn man nicht weiter abspeckt.
Die Lücke zur aktuell rund 270 Euro teuren Radeon RX 7600 ist riesig. Zumal die kleine Navi33-Karte nichts so richtig kann. Wer AMD als Anbieter vorzieht, der muss sich zwangsläufig eine RX 7700XT kaufen, wenn es für die RX 7800XT nicht ganz reicht. Ja, er könnte natürlich auch die Leiter langsamer nach oben klettern und auf eine mindestens 365 Euro teure RX 6750XT setzen, hätte damit aber eine deutlich langsamere Karte. Wie groß der Schatten der RX 7800XT dann als Bürde bleibt, muss sich im Verlaufe diverser Preisanpassungen noch zeigen.
NVIDIA hat in dieser Leistungsklasse eigentlich nichts, was die Karte schon interessant macht. Die mindestens 396 Euro teure GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB ist überhaupt keine Gegnerin, da fehlt der kleinen Ada-Karte einfach die Grundperformance und sie ist eh langsamer als die gerade erwähnte RX 6750XT. Da hilft auch die 16 GB Variante für rund 500 Euro nicht, hier bietet die Radeon RX 7700XT einfach mehr. AMD stößt mit dieser Karte dankbar in eine riesige Lücke, die NVIDIA sträflich (oder sogar absichtlich?) offen gelassen hat. Und genau deshalb empfinde ich das Fehlen der MBA-Karte als einen Verlust. Aber am Ende gibt es ja auch noch solche weißen Schönheiten, die über ihre Optik punkten können.
Die Grafikkarte wurde von Sapphire diesen Test zur Verfügung gestellt. Die einzige Bedingung war die Einhaltung der Sperrfrist, eine Einflussnahme oder Vergütung fand nicht statt.
Sapphire Pure Radeon RX 7700 XT, 12GB GDDR6, 2x HDMI, 2x DP, lite retail (11335-03-20G)
Zentrallager: verfügbar, Lieferung 3-5 WerktageFiliale Wilhelmshaven: nicht lagerndStand: 13.05.24 13:17 | 450,95 €*Stand: 13.05.24 13:23 | |
nullprozentshop.de | siehe Shop | 450,96 €*Stand: 13.05.24 13:04 |
Onlineshop: ca. 2-4 WerktageFiliale Berlin, Filiale Dortmund, Filiale Düsseldorf, Filiale Hamburg, Filiale Hannover/Laatzen, Filiale München, Filiale Stuttgart: nicht lagerndStand: 13.05.24 12:21 | 450,96 €*Stand: 13.05.24 12:23 |
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Test-Setup und Methoden
- 3 - Teardown: PCB und Komponenten
- 4 - Teardown: Kühler und überraschende Materialanalyse
- 5 - Summe Gaming-Performance Full-HD (1920 x 1080)
- 6 - Summe Gaming-Performance WQHD (2560 x 1440)
- 7 - Details: Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 8 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 9 - Temperaturen, Taktraten und Infrarot-Analyse
- 10 - Lüfterkurven und Lautstärke
- 11 - Zusammenfassung und Fazit
288 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Mitglied
Urgestein
1
Veteran
Veteran
Urgestein
Veteran
Mitglied
Mitglied
Veteran
Veteran
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Veteran
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →