Den Launch der Radeon RX 7800XT und RX 7700XT habe ich ja sehr ausführlich mit immerhin vier Karten begleitet, heute gibt es einen Einzeltest der Sapphire RX 7700XT Pure 12GB. Diese Karte besitzt gegenüber der günstigeren RX 7700XT Pulse 12GB einen größeren Kühler und auch ein höheres Power Limit. Doch der eigentliche Unterschied liegt in der Farbwahl, denn die Pure, in schöner Tradition zu den Vorgängerinnen, ist eine schneeweiße Karte. Da wird der Kunde sicher auch gern einen kleinen Aufpreis akzeptieren, obwohl die Karten schon recht ordentlich ins Kontor schlagen.
Mit 509 Euro Straßenpreis (Stand 17.09.2023) liegt sie leider 30 Euro über der günstigsten RX 7700XT von Gigabyte, ist allerdings optisch und technisch eine ganze Klasse höher angesiedelt. Für knapp 50 Euro mehr bekommt man jedoch schon die günstigste RX 7800XT (ASRock Challenger), aber die Pure von Sapphire will ja in erster Linie schön weiß sein. Das hat durchaus seinen Charme, da man nicht mühsam selbst lackieren muss, sondern bereits die Unschuld vom Lande direkt ab Werk bekommt.
Diesbezüglich möchte ich auch noch eine kleine Anmerkung zu meinen heutigen Fotos machen, denn ein weißes Ei vor weißer Wand lässt sich nur schwer kontrastreich fotografieren. Deshalb lasse ich den Hintergrund heute einmal so wie er im Original ist und habe lediglich noch ein paar mehr Schatten erzeugt. Dann sieht es auch nicht mehr ganz so flach und platt aus. Doch zurück zur Karte.
Die Sapphire Radeon RX 7700 XT Pure 12 GB
AMDs Navi 32-GPU wird bei TSMC im 5nm Prozess (GCD, 5N FinFET) bzw. im 6 nm Prozess (MCD, N6 FinFET) was wiederum auf ein MCM-Design hinweist. Insgesamt 4 Chiplets (Navi31 mit 6) liegen auf dem nunmehr quadratischen Package und die 346 mm² Gesamtfläche des Interposers tragen ein GCD mit rund 200 mm² und vier MCD mit 36,6 mm² Die-Fläche. Man hat damit der Mittelklasse den kompletten Navi32 spendiert und lässt hier sogar noch eine Lücke zur deutlich langsameren RX 7600. Mit 54 Compute-Units (CU) und 3.456 Shadern sowie 54 RT- und 108 KI-Beschleunigern liegt sie deutlich hinter der RX 7800XT zurück, macht aber Einiges über den höheren Takt wieder wett.
Die Karte wirkt etwas größer als die Pulse, auch wenn die Proportionen natürlich stimmen. Mit 32 cm Länge von der Außerkante der Slot-Blende bis zum gegenüberliegenden Ende der Kühlerabdeckung ist die Karte schon etwas länger. Die Höhe der eingesteckten Karte fällt mit den gemessenen 12 cm von der Oberkante des PCIe Slots bis hin zur Oberkante der Kühlerabdeckung eher normal aus. Die Einbautiefe liegt mit 4,5 cm zuzüglich 0,5 cm für die Backplate im Rahmen eines ordentlichen 2,5-Slot-Designs.
Auf der Oberseite sehen wir primär wiederum die beiden 8-Pin Buchsen für die externe Stromversorgung. Über die Biegeradien bei den Stromversorgungsanschlüssen müssen wir auch diesmal bei AMD nicht diskutieren, das ist alles noch oldschool mit 8-Pjn-Steckern gelöst. Der rote Sapphire-Schriftzug fehlt auch diesmal nicht und die Marke Radeon hat man auch verewigt. Naja, die Karte ist ja auch etwas günstiger positioniert (*hüstel*), das LED-Feuerwerk fehlt also diesmal erneut. Vermisst habe ich es nicht.
Dreht man die 1126 Gramm (mittel-)schwere Karte jetzt ebenfalls mal nach hinten, dann sieht man eine massive Backplate wie bei den größeren Modellen, aber auch ohne Leuchtschnickschnack. Farbige Aufdrucke müssen reichen. Mit den beiden bekannten DisplayPort 2.1 Anschlüssen und zwei HDMI 2.1 Buchsen beenden wir die Nabelschau der Sapphire RX 7700XT Pure 12GB.
Übersicht der RDNA3-Karten – Technische Daten
Die RDNA3-Karten unterscheiden sich durchaus und das nicht nur äußerlich. Die Karte von Sapphire ähnelt der Referenz und ist eher eine echte Vernunftskarte. Aufgeblasene OC-Kandidaten sind in der Summe auch kaum schneller, nur eben deutlich durstiger. Wir werden später noch sehen, dass das Konzept auch einigermaßen aufgegangen ist. Die Taktraten liegen leicht über den Referenzvorgaben und ein höhere Powerlimit sorgt für ausdauerndere Werte, vor allem auch beim P1 Low. Aber dazu komme ich noch.
Noch einmal der tabellarische Vergleich:
Radeon RX 7900 XTX |
Radeon RX 7900 XT |
Radeon RX 7900 GRE |
Radeon RX 7800 XT |
Radeon RX 7700 XT |
Radeon RX 7600 |
|
---|---|---|---|---|---|---|
Architecture | RDNA 3 | RDNA 3 | RDNA 3 | RDNA 3 | RDNA 3 | RDNA 3 |
Chip Name | Navi 31 XTX | Navi 31 XT | Navi 31 XL | Navi 32 XT | Navi 32 XL | Navi 33 XL |
GPU Design | Multi-Chiplet | Multi-Chiplet | Multi-Chiplet | Multi-Chiplet | Multi-Chiplet | Monolith |
Process Node | TSMC N5 TSMC N6 |
TSMC N5 TSMC N6 |
TSMC N5 TSMC N6 |
TSMC N5 TSMC N6 |
TSMC N5 TSMC N6 |
TSMC N6 |
Compute Units | 96 | 84 | 80 | 60 | 54 | 32 |
Shader Units | 6.144 | 5.376 | 5.120 | 3.840 | 3.456 | 2.048 |
RT Accelerators |
96 | 84 | 80 | 60 | 54 | 32 |
AI Accelerators | 192 | 158 | 160 | 120 | 108 | 64 |
Memory | 24GB GDDR6 20 GT/s |
20 GB GDDR6 20 GT/s |
16GB GDDR6 18 GT/s |
16GB GDDR6 19,5 GT/s |
12GB GDDR6 18 GT/s |
8GB GDDR6 18 GT/s |
Interface | 384 Bit | 320 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 192-Bit | 128 Bit |
TBP | 355 W | 315 W | 260 W | 263 W | 245 W | 165 W |
MSRP | 999 USD | 899 USD | 649 USD | 499 USD | 449 USD | 269 USD |
Sapphire Pure Radeon RX 7700 XT, 12GB GDDR6, 2x HDMI, 2x DP, lite retail (11335-03-20G)
siehe Shop | 426,89 €*Stand: 10.11.24 15:54 | |
Lagernd, Lieferung 1-2 WerktageStand: 10.11.24 15:59 | 426,89 €*Stand: 10.11.24 16:05 | |
Auf Lager, 1-2 Werktage | 426,89 €*Stand: 10.11.24 15:54 |
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Test-Setup und Methoden
- 3 - Teardown: PCB und Komponenten
- 4 - Teardown: Kühler und überraschende Materialanalyse
- 5 - Summe Gaming-Performance Full-HD (1920 x 1080)
- 6 - Summe Gaming-Performance WQHD (2560 x 1440)
- 7 - Details: Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 8 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 9 - Temperaturen, Taktraten und Infrarot-Analyse
- 10 - Lüfterkurven und Lautstärke
- 11 - Zusammenfassung und Fazit
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