Highly Accelerated Life Test (HALT)
Die sogenannte HALT-Prozedur ist am Ende nichts anderes als ein stark beschleunigter Lebensdauertest mit einem diesmal sogar absichtlich in Kauf genommenen Teil- oder Totalausfall des Testgerätes. Zu Anwendung kommt dafür eine spezielle Stresstestmethodik, die es erlaubt, die Produktsicherheit während des Entwicklungsprozesses möglichst schnell zu realisieren, da man hinterher bereits weiß, wo genau die Grenzen des aktuellen Entwicklungsstandes liegen.
Man könnte das Ganze vereinfacht auch als künstliche Alterung bezeichnen.
Man möchte mit HALT das mögliche Ausfallverhalten der elektronischen, elektrischen, mechanischen und elektro-mechanischen Komponenten überprüfen und setzt die Netzteile erneut so lange extremen thermischen, mechanischen und natürlich auch produktspezifischen Stresssituationen aus, bis die Funktion gestört wird. Dieser Prozess ist mehr oder weniger interaktiv, denn man kann bereits während des HALT-Verfahrens mögliche Ausfallursachen erkennen, benennen und auch durch Verbesserungen abstellen. Eine Durchlauf kann in im Extremfall sogar bis zu fünf Tage dauern.
Man findet auf diesem Wege Schwachstellen, die sonst eigentlich nur der Kunde und Anwender im Laufe der längeren Nutzungszeit bemerken würde. Leider setzen noch nicht alle Hersteller auf solch aufwändige, zeitintensive und damit auch kostenverursachende Tests, was sich spätestens dann rächt, wenn die RMA-Quote eines Produktes nach einer gewissen Zeit unnatürlich hoch ansteigt.
- 1 - Auf Spurensuche in Asien
- 2 - Absicherung der Haltbarkeit (MTBF)
- 3 - Heiß und kalt: Einwirkung von Umwelteinflüssen
- 4 - Abschätzen der Lebensdauer: HALT
- 5 - Viel Wind und jede Menge Druck
- 6 - Elektrostatik, induktive Spitzen und Störfestigkeit
- 7 - Strahleman oder Sendepause? EMV-Tests
- 8 - Geräuschentwicklung und -optimierung
- 9 - Mit Sicherheit: Safety first
- 10 - Vom Prototyp zum Golden Sample
- 11 - Zusammenfassung und Fazit
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