Viele Dinge laufen in der Entwicklung parallel, so auch die Tests an der Elektronik, die Entwicklung des Gehäuses und – wie beim Straight Power E10 – auch die eines völlig neuartigen Lüfters. Deshalb sehen die einzelnen Prototypen auch nie wirklich verkaufsfertig aus und sie werden auch nur soweit finalisiert, wie es für den jeweiligen Test notwendig ist.
Wie wir auf den letzten Seiten gesehen haben, können sich im Verlauf der Entwicklungs- und Testzeit noch viele Änderungen ergeben. Das nächste Bild zeigt so einen Prozess sehr deutlich. Das erste Netzteil sitzt in einem alten, das mittlere schon in einem neueren Gehäuse – und beides sind Zwischenlösungen. Erst das rechte verfügt dann auch über einen Lüfter, besitzt dafür aber weniger Zierrat, der für die Tests nicht nötig ist. Der Lüfter kommt zusammen mit einem geänderten Design der Öffnung, was unter Strich messbare Verbesserungen ergab.
Es sind genau diese Feinheiten, die in Abstimmung mit dem Platinen-Design und der Anordnung und Ausführung der relevanten Bauelemente (z.B. Kühlkörper) für gute Kühlung UND leisen Betrieb sorgen. Nur muss man sich eben diesem sehr zeitraubenen Prozess unterziehen und auch die Kosten dafür tragen (wollen). Den Begriff „Golden Sample“ gibt es übrigens wirklich. Allerdings sind damit nicht speziell präparierte Netzteile für neugierige Tester gemeint, sondern die noch überwiegend manuell als Kleinserie gefertigten letzten Muster vor dem eigentlichen Start der Massenproduktion. Diese Prototypen haben dann alle ihre Schuldigkeit getan
Die neuen E10 von be quiet! wurden in Form dieser Golden Samples übrigens auch im realen Betrieb mit aktuellen Grafikkarten getestet, um der Problematik der schnellen Lastwechsel gerecht zu werden. Wie wir es in unserem vorangegangenen Grundlagenartikel über Grafikkarten und Netzteilproblematik bereits schrieben – es ist nicht ohne, was da in der Realität auf die Netzteile einprasselt und mit einer Chroma lässt sich dieses Lastwechselverhalten auch schlecht simulieren.
- 1 - Auf Spurensuche in Asien
- 2 - Absicherung der Haltbarkeit (MTBF)
- 3 - Heiß und kalt: Einwirkung von Umwelteinflüssen
- 4 - Abschätzen der Lebensdauer: HALT
- 5 - Viel Wind und jede Menge Druck
- 6 - Elektrostatik, induktive Spitzen und Störfestigkeit
- 7 - Strahleman oder Sendepause? EMV-Tests
- 8 - Geräuschentwicklung und -optimierung
- 9 - Mit Sicherheit: Safety first
- 10 - Vom Prototyp zum Golden Sample
- 11 - Zusammenfassung und Fazit
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