Das Safety-Lab ist so ziemlich das Allerheiligste einer Firma, aber wohl auch mit das Kostenintensivste. FSP besitzt alle notwenigen Zertifizierungen für die Sicherheit der Produkte und des Entwicklungs- bzw. Herstellungsprozesses. Das zeigt man dann auch zuerst ganz stolz, denn wie man uns versicherte, sind die Kosten für das Erreichen und Einhalten dieser Standards extrem hoch.
Die klimatischen Bedingungen im Safety-Lab sind klar geregelt – und es war der mit Abstand angenehmste Ort im ganzen Komplex. Doch wozu ist so ein Sicherheitslabor eigentlich noch zuständig, wenn man alle Tests der vorangegangenen Seiten bereits erfolgreich absolviert hat?
Es sind Dinge wie der Verbraucherschutz, die hier im Fokus stehen. Natürlich sind nicht alle Tests hochtechnlologisch und teuer, sondern manchmar auch verblüffend trivial. Weniger wichtig sind sie deshalb noch lange nicht. Fangen wir also zunächst mit dem ganz Einfachen an. Es werden beispielsweise die wabenförmigen Öffnungen darauf hin gestestet, ob später kleine Kinderfinger nicht etwa unbeabsichtigt spannungsführenden Teilen zu nahe kommen könnten.
Auch der Insertion-Test ist wichtig, wenn es um den Mindestabstand zu spannungsführenden Teilen geht, falls später unbeabsichtigt ein Gegenstand durch die rückseitigen Öffnungen hineinragt.
Hier wird wirklich genau gemessen, denn es geht – wie der Name das Labors es ja bereits sagt – um die pure Sicherheit der Anwender.
Was passiert eigentlich bei 40 °C und 95 % Luftfeuchtigkeit? Funktioniert der Schutz noch oder besteht durch die hohe Feuchtigkeit bereits die Gefahr eines Stromschlags? Ganz so abwegig ist dieser Test übrigens nicht, denn man hätte ihn auf Taiwan an manchen Tagen wohl auch ohne teure Technik einfach auf dem Hotelbalkon machen können.
Das nächste Bild zeigt keine Platinenbestattung Erster Klasse, sondern das vermeintliche Leichentuch ist ein ganz spezielles Textil, das sich ab einer bestimmten Temparatur anfängt zu verfärben. Es ersetzt teure Thermokameras, denn oft genug bleibt gar kein Platz, um so eine Kamera überhaupt unterzubringen.
Andere Dinge dürfen wir leider nicht in Bildern zeigen (konnten sie aber zumindest sehen), aber neben Belastungs-, Druck- und Falltests, die uns an eines der großen TÜV-Labore erinnern, stehen auch jede Menge Testkammern für gezielte Langzeittests in Reih und Glied. Zuletzt zeigen wir noch eine kleine Besonderheit von FSP, die als Energiegroßabnehmer sogar über zwei Stromnetze verfügen. Fällt der eine Versorger aus, kann auf eigenen Leitungen weiter Strom vom Kraftwerk bezogen werden. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil Messreihen und Tests über Tage, Wochen und sogar Monate dauern können und auch das Kalibrieren und Wiederanfahren der Apparturen extrem (zeit-)aufwändig ist.
- 1 - Auf Spurensuche in Asien
- 2 - Absicherung der Haltbarkeit (MTBF)
- 3 - Heiß und kalt: Einwirkung von Umwelteinflüssen
- 4 - Abschätzen der Lebensdauer: HALT
- 5 - Viel Wind und jede Menge Druck
- 6 - Elektrostatik, induktive Spitzen und Störfestigkeit
- 7 - Strahleman oder Sendepause? EMV-Tests
- 8 - Geräuschentwicklung und -optimierung
- 9 - Mit Sicherheit: Safety first
- 10 - Vom Prototyp zum Golden Sample
- 11 - Zusammenfassung und Fazit
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