Zusammenfassung
Viele Jäger sind des Hasen Tod, sagt eine alte Volksweisheit. Und so bin ich nach dem Test-Wochenende etwas hin- und hergerissen. Auch wenn die Sapphire Radeon RX 7900 GRE Nitro+ 16 GB an sich eine schöne Karte ist, mit dem kleinsten Navi31 hat sie eigentlich schon verloren. Die 5 bis 8 Prozent Vorsprung der werksübertakteten Karte gegen eine Radeon RX 7800XT mit rund 18 Prozent höherer Leistungsaufnahme ersticken eigentlich jegliche Euphorie bereits im Keim. Wo die 33 Prozent mehr Rechenwerke abgeblieben sind, weiß auch keiner so recht, denn die erhoffte Leistung kommt einfach nicht an.
Ja, man kann die Leistungsaufnahme sicher mit einem anderen BIOS auf ca. 260 bis 270 Watt einbemsen, aber es wird unterm Strich nicht wirklich besser. Wer sich wirklich intensiver mit der Karte beschäftigen möchte, der muss mühsam mittel Trial & Error in der Radeon-Software das Default-BIOS manuell weiter „optimieren“. Man wird auf diesem Weg sicher noch etwas Linderung erreichen können, allerdings wird das von Karte zu Karte sehr unterschiedlich ausfallen. Wobei man die wenigen FPS mehr oder weniger eh nicht spürt. Aber es kann auch keiner von einem Tester verlangen, die jeweilige Karte erst mühsam von Hand zu optimieren, um dann zu testen. Das kann und darf man einfach nicht verallgemeinern
Der zu kleine Infinity Cache und die gegenüber der RX 7800XT sogar noch geringere Speicherbandbreite machen alle Vorteile auf dem Papier in der Realität wieder zunichte. Das ist wirklich schade, aber mit Sicherheit so gewollt, um hauseigene Kannibalisierungen zu vermeiden. Wenn man allerdings damit gerechnet hat, die GeForce RTX 4070 Super auskontern, dann hat man sich grandios verrechnet. Genau dafür hätte es noch etwas mehr Performance gebraucht. An der Steckdose kommt das schon hin, nur die Welt der Pixel dreht sich einfach zu langsam.
Die Sapphire Radeon RX 7900 GRE Nitro+ 16 GB
Ob man der Karte jetzt so heftig hochprozentigen Strom einschenken muss, liegt immer an der Sichtweise des Betrachters und seiner Leidensfähigkeit bei den Energiekosten. Die Sapphire Radeon RX 7900 GRE Nitro+ 16 GB macht technisch gesehen eine echt gute Figur, denn für den Chip kann sie ja nichts. Das muss man mal fairerweise an dieser Stelle einfach trennen. Die Platine macht trotz leichter Einsparungen bei den Spannungswandlerphasen einen sehr hochwertigen Eindruck und der Kühler samt Pads ist wirklich grundsolide. Am Ende gibt es also fast nichts, was gegen die Sapphire Radeon RX 7900 GRE Nitro+ 16 GB spricht, bis vielleicht auf den Preis und die Performance im Vergleich zu den anderen Karten. Bei der Effizienz hat NVIDIA (nicht nur) in dieser Leistungs- und Preisklasse die Nase deutlich vorn, aber das hatten wir ja gerade. Dafür ist die Karte sehr leise, trotz der fast 300 Watt Abwärme.
Die Raytracing-Leistung hat wenigstens einen gehörigen Schritt nach vorn gemacht und liegt nun auf dem Niveau der größeren Ampere-Karten. Auch das muss man anerkennen, auch wenn es noch bis zu zweistellige Rückstände in der DXR-Performance zu beobachten gibt. Aber der Abstand ist geringer geworden. Das betrifft auch Dinge wie den hervorragenden Video-Encoder. AMD hat bei RDNA3 die Telemetrie komplett auf den Kopf gestellt, was in den meisten Belangen auch gut gelungen ist. Dass man endlich auch eine TBP auslesen kann, die einigermaßen stimmt, auch wenn sie nur gut geschätzt ist, ist ein großer Fortschritt. NVIDIA setzt ja seit Langem bereits auf ein echtes Monitoring der Rails mittels Shunts, AMD nunmehr zumindest auf die Summierung aller Werte aus der DCR und etwas Mathematik, was auch geht. Da leistet sich auch Sapphire keinen Ausrutscher.
Fazit
Eine Karte, die nur maximal 8 Prozent schneller ist als eine sparsamere Radeon RX 7800XT dürfte am Ende auch nur unwesentlich mehr kosten, als vielleicht 10% Preisaufschlag, zumal AMD hier ja Salvage vom Allerfeinsten nutzt. Bei einem aktuellen Straßenpreis der Saphire RX 7800XT Pulse von 523 Euro incl. MwSt. wären das dann rund 575 Euro für eine RX 7900 GRE Pulse. Allerdings hat AMD den Einstiegspreis (UVP) Preis auf mindestens 609 Euro festgelegt. Das bedeutet: die Sapphire RX 7900 GRE PULSE landet bei 609 Euro, die PURE bei 639 Euro und die NITRO+ sogar bei bei 669 Euro. Das ist, betrachtet man die Performance im Vergleich zur Radeon RX 7800XT, einfach viel zu teuer. Hoffen wir mal, dass die Straßenpreise sich bald den Realitäten anpassen.
Sapphire Pulse Radeon RX 7900 GRE, 16GB GDDR6, 2x HDMI, 2x DP, lite retail (11325-04-20G / 11325-04-21G)
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- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Test Setup und Mess-Methodik
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- 4 - Teardown: Kühler und Renigungs-Tips
- 5 - Teardown: Materialanalyse
- 6 - Gaming-Performance Full-HD (1920 x 1080)
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- 10 - Gaming-Performance FSR3 Frame Generation (3840 x 2160)
- 11 - Latenzen
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