Wasserstrukturierung mit dem Tesla-Experimentierset für 4500 Euro – Hexagonales Wasser als ultimativer Problemlöser?

Heute ist nicht nur in Sachsen Feiertag und ich präsentiere Euch statt bierernster Technik einmal eine Perle des esotherischen Quersprechs. Ja, es geht um den sagenumwobenen Wasserstrukturierer nach Dr. Georges Lakhovsky, der zunächst das Wasser weicher und den Käufer zugleich ärmer machen soll. Zumindest Letzteres funktioniert dabei auch ohne wissenschaftlichen Nachweis, da reicht schon ein einfacher Kontoauszug. Wie ich auf diese kranke Masche gekommen bin? Facebook ist ein wahrer Quell für abartige Anzeigen von Dingen, die außer dem Verkäufer nun wirklich keiner braucht. Aber vielleicht eignet sich das Teil ja auch für eine hochpotente Custom-Loop-Wasserkühlung?

Disclaimer: Bitte nicht kaufen, das ist maximale Real-Satire, aber keine Produktemfehlung und erst recht kein Test! Aber fesch sieht das Tesla Experimentierset zur Wasserstrukturierung schon aus, oder?

Ich zitiere mal aus der Homepage, wo man nicht etwa ein beliebiges Trivial-Produkt anbietet, sondern diesen Wassermaxen auch noch vebessert haben will. Aber lest selbst, denn es ist wirklich lustig:

He-xa-go-na-les Wasser? Klingt wie ein Produkt von EKWB zur optischen und energetischen Total-Verblubberung des wassergekühlten Unwohlseins im PC. So ein Tesla-basierter und deutlich verbesserter Wasserstrukturierer nach Dr. Georges Lakhovsky ist ein wirklich unverzichtbares Gerät, das beinahe magische Fähigkeiten besitzen soll, indem es Wasser auf eine Art und Weise „strukturiert“, die anscheinend die Gesundheit und Kühlung fördern kann. Oder zumindest könnte man das glauben, wenn man den oft übertriebenen Behauptungen seiner Anhänger folgt.

Lakhovsky, ein russischer Ingenieur und Erfinder, der in den frühen 20. Jahrhunderten lebte, hatte viele Ideen, die in der Grenzwissenschaft angesiedelt sind. Unter anderem behauptete er, dass lebende Zellen wie kleine Oszillatoren funktionieren und durch bestimmte Frequenzen beeinflusst werden können. In einem brillanten Schachzug der Pseudowissenschaft wurde diese Theorie auf Wasser angewendet, ein Molekül so einfach und doch so voll von kommerziellem Potential.

Der Wasserstrukturierer verspricht, durch Nutzung dieser „kosmischen“ Frequenzen das Wasser nicht nur zu energetisieren, sondern es quasi neu zu erfinden. Die Anwender schwören auf veränderte Eigenschaften des Wassers – weicher, reiner, energetisierender. Ein echtes Wundermittel! Und während die wissenschaftliche Untermauerung dieser Behauptungen etwa so solide ist wie ein Kartenhaus am windigen Tag, bleibt der Verkauf dieser Geräte lukrativ. Für den zynischen Beobachter könnte das Ganze als eine geschickte Ausnutzung des Halo-Effekts von wissenschaftlich klingenden Konzepten erscheinen.

Wer auf den “Kaufen”-Button klickt, bekommt nicht etwa einen Shop angeboten, sondern landet direkt im Paypal-Konto und zahlt dann auch noch für Freunde ohne jegliches Recht auf eine Rückforderung. Die läppischen 4500 Euro sind natürlich für so einen Elfenbeinturm der esotherischen Gehirn-Verwässerung fast schon eine bescheidene Summe.

Oh, natürlich, bevor ich es vergesse: Der Wasserstrukturierer verspricht natürlich auch, das Alter zu bekämpfen und Falten auszuradieren, als wäre es nicht mehr als eine Bügelpresse für Eure Haut. Ein hexagonal bewässertes Dampfbügeleisen, um genau zu sein. Wie genau das funktioniert? Durch das „Strukturieren“ von Wasser mit der mystischen Schumann-Frequenz. Ja, die Schumann-Resonanz, der „Herzschlag der Erde“, der angeblich so magisch ist, dass er nicht nur die Atmosphäre, sondern auch das Wasser in Eurer Küche und der Toilette beeinflussen kann.

Stellen Euch mal vor, all die Jahre, die die Menschheit damit verbracht hat, in teure Cremes und komplizierte Behandlungen zu investieren, und die Antwort war die ganze Zeit direkt vor uns: einfach das Wasser zu „energetisieren“. Trinkt einfach ein paar Schlucke von der haxagonalen Edelplörre, und Eure Falten könnten sich in Luft (wie auch Eure Geld) auflösen, so die Versprechungen. Wer braucht schon Hautpflege, wenn man stattdessen einfach sein Wasser auf die richtige Frequenz einstellen kann? Seife ist komplett überbewertet! Und erst die Heilkraft, das hexagonale Wunderwasser entfernt sogar nach nur 6 Wochen Aufweichen auf der Haut eingetrocknetes Ketchup von der letzten Hot-Dog-Party!

Und das Beste daran? Dieses Konzept ist fast zu wissenschaftlich, um wahr zu sein – was es auch ist. Es gibt absolut keinen soliden Beweis, dass die Schumann-Frequenz, die durch Blitzaktivitäten in der Atmosphäre erzeugt wird, irgendeinen Einfluss auf unsere Haut oder den Alterungsprozess hat. Maximal, wenn Euch der Blitz trifft (z.B. beim Betrachten des Kontostands). Aber keine Sorge, das hindert die Befürworter des Wasserstrukturierers nicht daran, ihre Geräte auch als Anti-Aging-Lösung zu verkaufen. Schließlich sind Wissenschaft und harte Fakten manchmal einfach nicht so überzeugend wie ein gutes Verkaufsgespräch.

Man nehme ein wenig echte Wissenschaft, mische sie mit viel esoterischer Interpretation, füge einige beeindruckende Begriffe hinzu und voilà: Ein Produkt, das gutgläubige Kunden von ihren hart verdienten Euros trennt, alles im Namen der Gesundheit und des Wohlbefindens. Ob es nun wirklich funktioniert oder nicht, scheint dabei fast eine nebensächliche Frage zu sein. In diesem Sinne, morgen geht es mit echten Fakten in den Endspurt für diese Woche. Man liest sich auf dieser Schumann-Frequenz!

Quelle: wasserstrukturierer.de