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Corsair MP700 PRO SE PCIe 5.0 NVMe M.2 SSD im Test: Schnell, aber eine gute Kühlung ist Pflicht

Mit der Corsair MP700 PRO SE macht es der Hersteller wie schon MSI mit der SPATIUM M580 Frozr und nutzt die neue Ausbaustufe des SSD Designs mit dem Phison 26 und schnellem Micron NAND für noch etwas mehr Speed.  Ich teste heute die kühlerlose 4-TB-Variante, was aber nicht heißt, dass man keinen Kühler bräuchte. Aber man darf hier selbst aus einen 3rd-Party-Kühler oder dem Mainboard-Shield wählen und ist nicht an eine Herstellerlösung gebunden. Diese NVMe SSD mit PCIe 5.0 Standard, soll noch ein kleines Stückchen schneller sein und damit auch an die Limits von PCIe 5.0 stoßen können.

Doch bringt so ein Bolide überhaupt noch einen echten Performance-Mehrwert und was ist eigentlich im Detail dann so alles verbaut?  Und so mache ich heute den Test (auch gegen die MSI M580 Frozr),  zerlege danach die SSD und beschäftige mich zudem mit der Kühlung. Wobei das mit dem Vergleich gelegen kommt, denn MSI hatte mir ja ebenfalls die 4 TB Version geschickt, die auf dem Papier ein kleines Stück “langsamer” sein soll als die mit 2 TB. Wobei auch hier der Unterschied zur ohnehin schon schnellen MP700 immer noch deutlich wird. Aber ich will ja nichts spoilern, sondern testen.

Vorderseite

Die 4-TB-Variante mit Kühler wird für rund 720 Euro UVP erwartet, da friert einem durchaus schon das Gesicht ein. Nun ja, zumindest eine Hälfte. Gut, ich lasse mich auch gern positiv überraschen und suche nach dem Gegenwert. Das ist schon heftig, aber man orientiert sich am Preis der Mitbewerber und legt noch einmal über 100 Euro drauf, man heißt ja Corsair. Ich schrieb ja, kühlen muss man auch diese SSD sehr wohl. Mal abgesehen davon, dass der Phison E26 als verbauter Controller ohne Kühlung gern mal über 100 °C heiß werden kann und dann brutal throttelt (Selbstschutz), es wird insgesamt schon recht heiß. Um vergleichbar zu bleiben, nutze ich einen Kühler, der ähnlich massiv ist wie der auf der MSI-SSD, aber dazu komme ich gleich noch.

Rückseite

Eine wichtige Vorbemerkung zu PCIe 5.0 und der Kompatibilität

Der neue Standard PCI-Express 5.0 (Gen5) bringt einige Änderungen mit sich, die neue technische Anforderungen an Hardware-Komponenten stellen. Um von PCI-Express 5.0 vollständig zu profitieren, benötigt man nämlich ein Mainboard, das PCI-Express 5.0 überhaupt unterstützt, sowie eine entsprechende I/O-Unterstützung durch den CPU oder einen I/O-Controller. Aktuelle Prozessoren wie Intels 12. und 13. Generation Core sowie AMDs Ryzen 7000 Serie unterstützen PCI-Express 5.0, allerdings mit einer unterschiedlichen Anzahl an Lanes.

Bei Mainboards bieten die meisten M.2 Slots vier Lanes PCI-Express-Bandbreite über ihre PCI-Express Slots, aber man wird prüfen müssen, welcher Slot überhaupt geeignet ist. Diese Information kann man auf dem Datenblatt des Mainboard-Herstellers unter dem Abschnitt STORAGE nachprüfen. Einige Mainboards bieten auch Erweiterungsmöglichkeiten durch Riser-Karten, wie sie beispielsweise von ASUS und MSI für Gen5-Geräte angeboten werden. Beim Einsatz einer PCI-Express 5.0 SSD in einem PCI-Express 5.0 Slot wird die SSD mit ihrer vollen Geschwindigkeit betrieben, sonst nicht.

MP 700 Pro SE mit Graugear-Kühler

PCI-Express Slots sind grundsätzlich kompatibel zueinander, allerdings sollte man die Leistungsgrenzen beachten. Eine PCI-Express 3.0 SSD, die für 3.000 MB/s ausgelegt ist, wird in einem PCI-Express 5.0 Slot nicht plötzlich 14.000 MB/s erreichen, ebenso wenig wie eine Gen4 SSD mit einer Bewertung von 7400 MB/s. Umgekehrt wird eine PCI-Express 5.0 SSD in einem PCI-Express 3.0 Slot nur mit der maximalen theoretischen Geschwindigkeit des Slots betrieben.

Unboxing, Zubehör und technische Daten

Die SSD ist mit einem “wärmeleitenden” Graphitlabel versehen. Doch dazu gleich mehr, wenn es um die Wärmeentwicklung und den Kühler geht. Und ja, ein guter Thermal-Shield eines aktuellen Mainboards reicht für die Kühlung eigentlich aus, solange im Gehäuse ein klein wenig Airflow existiert. Ganz ohne geht es auch bei der MP 700 Pro SE nicht.

Damit wären Lieferumfang und Kühler samt Stromanschluss auch geklärt und wir widmen uns schnell noch den technischen Daten, bevor wir tiefer in die Materie einsteigen. Denn das lohnt sich durchaus und bietet interessante Einblicke, die es in dieser Form exklusiv nur hier gibt.

Technische Daten

Die Größe und Einbaumaße findet Ihr in der untenstehenden Tabelle, genauso wie die elektrischen Eckdaten bis hin zur Leistungsaufnahme und den Umweltspezifikationen als nette PDF im Original

Datasheet

 

Das soll aber zur Einführung erst einmal genügen, widmen wir uns nun der Technik! Bitte weiterblättern…

Kommentar

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T
TheSmart

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Das übliche Corsair-Problem halt.
Die Produkte sind meist recht gut.. aber die Preise..
Sind eine Katastrophe^^

Wobei ich mir wohl selbst für 620 Euro keine SSD kaufen würde. Mal ganz davon abgesehen.

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DigitalBlizzard

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Gute Komponenten und solide Leistung, ob's wirklich Sinn macht wird der reale Handelspreis zeigen.
Was wieder irritiert, ist die absurde Temperaturorgie, nur mit riesen Kühler zu händeln.
Da warte ich lieber das neue SkHynix SSD ab, dass mit dem neuen Chipset auch die Temperatur regelt und ohne Kühleraufbau hinkommt.
@Igor Wallossek im Titelbild ist Dir die Spatium reingerutscht, ich nehme das mal als Empfehlung weil sie zumindest als Frozr auch nen fetten Kühler hat und nur 350-400€ kostet 🧐 und im Prinzip real identische Leistungen bringt.

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D
Denniss

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Was wird da eigentlich so heiß, der Controller, der NAND oder beide?
Wenn man dafür so einen riesen Kühlturm braucht machen PCIEe-SSD für mich keinen Sinn. am besten noch mit so nem Mini-Miefquirl drauf

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M
Massaker

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Temperatur- und Materialanalyse wie immer 1a und einzigartig im Netz... Und wieder viele Kleinigkeiten, wo ich "stolperte" (über den pSLC-Abschnitt rege ich mich nicht mehr auf):
Da wurde sicherlich Heatspreader gemeint.
Es sind 370,7 GiB oder ca. 398 GB.
370 GiB entsprechen ziemlich genau 9%, wenn man reale NAND-Kapazität von 4096 GiB als 100% betrachtet.

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Igor Wallossek

1

10,285 Kommentare 19,042 Likes

Der E26 frisst allein um die 6 bis 7 Watt. Irre

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DigitalBlizzard

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Das sind kranke Werte, irgendwie wird die energetische Brechstange mittlerweile zum Allheilmittel der Leistungssteigerung.
Was haben wir demnächst, PCIe6 M.2 Slots mit 60 Watt und eigenem Zusatzstecker fürs Netzteil auf dem Mainboard, oder gibt's dann m.2 SSDs mit eigenen PCIe Stromstecker !?

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D
Denniss

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Autsch! Im wahrsten Sinne des wortes falls man versehentlich den Finger drauflegt.
Solange sich da nichts ändert halte ich solche SSD für unnütz im Normalgebrauch.

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komatös

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Du musst nur genügend Globuli und hexagonales Wasser zu dir nehmen, dann wird der Energiehunger des Controllers erträglicher. :ROFLMAO:

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DigitalBlizzard

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Müsste man mal probieren, wer weiß was hexagonales Wasser so alles kann, die Möglichkeiten sind ja noch gar nicht "auserforscht" , da steckt vielleicht soviel drinnen......... :eek:

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eastcoast_pete

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Bei den Preisen ist dann immer noch die Frage, welche anderen Dinge (mehr/schnelleres RAM, mehr Kapazität usw) man für den doch erheblichen Mehrpreis verglichen mit einer guten und schnellen PCIe-4 SSD kaufen könnte.

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DigitalBlizzard

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Ne Menge, na ganze Menge

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a
argh113

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Ich bin der Meinung solange wir nicht mehr PCIE lanes an der CPU haben profitieren wir im PCs nicht von den ganzen schnellen SSDs. Ich würde mir PCIE-5x2 SSDs wünschen die Geschwindigkeit ist für fast alles ausreichend. Und wenn eh nur ein Slot , (oder gar einer der die lanes des ersten x16 slot halbiert) Gen5 ist ist der Kaufpreis schwer zu rechtfertigen. Im Enterprise Bereich nutz ja eh keiner M.2.

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eastcoast_pete

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7 W, bleibt es denn dabei? Ich frage, obwohl das auch schon viel ist. In der Größenordnung ist ja ungefähr soviel wie ein Top Smartphone SoC unter Volllast zieht, oder das TdP einer N100 CPU mit 4 E Kernen. Wobei auch ich mich hin und wieder selbst daran erinnern muss, daß SSDs im wesentlichen kleine Rechner mit eigenem OS und angeschlossenem Speicher sind.
Ist auch einer der Gründe, warum ich mein lokales Backup auf 2x "spinning rust" mache.

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DigitalBlizzard

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Von den Geschwindigkeiten profitierst in der alltäglichen Anwendungsnutzung nicht wirklich spürbar, es sei denn du kopierst ständig unmengen Daten von einem dieser Monster auf ein anderes Gleichartiges.

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eastcoast_pete

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Gab (gibt?) doch auch Entwürfe von dGPUs die eine SSD direkt huckepack angebunden hatte. Ob und was daraus geworden ist, weiß ich nicht , aber das war interessant. Und, zumindest bei AMDs AM5 Ryzen 7000 CPUs bringen die ja die PCIe-5 Lanes alle selber mit; der Chipsatz auf dem Board entscheidet dann, wie viele dieser Lanes auf dem Board zugänglich sind.

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eastcoast_pete

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Corsair (und ihren Preisen) fehlt noch ein noch teureres Model im Sortiment: die Corsair 1000 SUCKR.

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Mazrim_Taim

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Tipfehler?
Seq Write einmal 1.200 MB/s und einmal 12.000MB/s
Ja die größeren Modell sind besser aber um Factor 10...

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DigitalBlizzard

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2,240 Kommentare 1,109 Likes

Jetzt liefer Corsair doch nicht die Ideen frei Haus.

Lustig ist, das die 8TB PCIe4 Modelle im Verhältnis zu den 4TB Modellen die reinsten Schnäppchen sind, die 2 TB Varianten der PCIe5 SSDs bekommst ab ca. 280€, bei 4TB haste quasi eine Verdopplung des Preises.
Bei PCIe 4 haste bei 4TB so um 250-350 Flocken weniger in der Tasche, bei 8TB liegste direkt mal bei 850 aufwärts, fast eine verdreifachung des Preises bei doppelter Größe.
aber gegen 4TB PCIe5 sehen die 8TB PCIe4 immer noch extrem günstig aus.

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Hagal77

Veteran

135 Kommentare 87 Likes

Dobryy den,

ich hatte die Corsair MP700 Pro 1TB zum Testen bekommen. Die Version mit verbauten Heatsink und dem mini Lüfter (16.500 U/min) 😵‍💫
Echt genial sind die 4GB DRAM Cache, sehr löblich.

Irgendwie kränkeln alle, egal welcher Hersteller an diesem Phison-Krepel. Hoffe es gibt bald bessere Controller Chips.

View image at the forums

Link für interessierte:
Review Corsair MP700 Pro 1TB

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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