Testberichte

Avision MiWand 2: mobiler Alles-Scanner, Hassobjekt aller Copy-Shops und Werkzeug für Kreative | Igors Retro 2012

Scannen an der Wand hängender Objekte

 

Nomen est omen, und so nehmen wir den MiWand in die Hand uns scannen eine hinter Glas gerahmte Radierung von Prof. Werner Tübke († 2004). Da wir das aufwändig versiegelte Original nicht entnehmen können, setzen wir einfach am Glas auf und testen, was sich auf diesem Wege scannen lässt.

Erkennbar Tübke, leider auch erkennbar mit leichten Mängeln beim ScanErkennbar Tübke, leider auch erkennbar mit leichten Mängeln beim Scan

 

Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn die Schärfe am unteren Rand extrem nachlässt. Als Schnell-Scann für Dokumentationszwecke ist diese Methode jedoch absolut ausreichend, mehr war eigentlich auch nicht zu erwarten. Eher weniger, denn das Glas störte hier eigentlich fast gar nicht. Zur Ehrenrettung muss man jedoch auch zugeben, dass der Scan einer Kaltnadelradierung bereits die hohe Schule der Repro-Technik bedeutet. Nimmt man einfachere und plakativere Motive unter den Scanner, dann ist das Ergebnis allerdings wirklich respektabel:

Direkt-Scan von der Leinwand (R. Wallossek, ''Neuseenland'', Acryl 2008)Direkt-Scan von der Leinwand (R. Wallossek, “Neuseenland“, Acryl 2008)

 

Plakatausschnitt (Wolf Leo, Kreide 1992)Plakatausschnitt (Wolf Leo, Kreide 1992)

Solange der Scanner direkt auf dem Objekt aufliegt, sind die Ergebnisse im Rahmen des möglichen Formates, der Farbtreue und der tatsächlich möglichen Auflösung schon richtig gut für so ein kleines Gerät. Mehr geht in dieser Klasse wohl einfach nicht, da müssen dann wirklich professionelle Scanner zum Zuge kommen. Für einen Vorabscan oder eine Dokumentation ist das Erreichte allerdings topp.

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Alkbert

Urgestein

933 Kommentare 708 Likes

Hochinteressant, das erinnert mich an meinen ersten (schwarz-weiß) Handscanner von Logitech, damals mit Parallelschnittstelle sowie meinen ersten Einzugsscanner mit "word-link" als Texterfassung (386er Zeiten).
Heute ist das vorgestellte Modell für Student*innen und Privatanwender durchaus eine gute Option.
Für produktives "Arbeiten habe ich weiterhin meine spezialisierten Flachbett (auch A3) sowie automatische Duplex Einzugsscanner (HP, Avision und Epson). Für Fotos- und Weiterbearbeitung sowie auch für Kunstdrucke und skalenfarben separierte offset Drucke ist die Auflösung m.E. natürlich nicht ausreichend. Bei Letzterem beträgt die optische Auflösung (mindestens bei alten analogen Druckmaschinen je nach Belichtung) ca. 2400 dpi. Wenn man jetzt die ausgedrehten "Farb"punkte durch einen Filter/Moirefilter laufen lässt würde ich den Originalscan sinnvollerweise möglichst hoch auflösen. Die Kantenschärfe wird´s danken.
Für Bücher gibt es Buchscanner mit Kamera, Klick, umblättern, Klick, umblättern .... meines Wissens sogar netzunabhängig mit Speicherkarte. Das halte ich für eine umfangreiche Bibliotheksrecherche im Rahmen einer Dissertation für eher sinnspendend, da hier häufig Präsenzbibliotheken vorherrschen und die Schlange am Kopierer lästig sein kann. - Oder man fotographiert einfach mit dem Handy ab.
Aber alles in allem ist das vorgestellte Gerät unter Berücksichtigung des Preises eine ordentliche Wollmilchsau, denn mindestens spiegelnde Oberflächen sind mit einem Handy schwierig.

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Stadtreiter

Veteran

210 Kommentare 170 Likes

Ich glaub, den hatte ich auch... Das Teil musste man ganz gerade über die Seite ziehen. Wenn mann nicht aufpasste, oder die Seite zu sehr abgeknickt war, wurde der Scan schief und oder unleserlich. Die Texterkennung war auch noch längst nicht so weit wie heute. Insgesamt ziemlich unbrauchbar und landete, bei mir jedenfalls, schnell tief in irgendeiner Schublade. Das waren, wenn ich mich recht erinnere, deutlich schlechtere Ergebnisse als heute mit einem beliebigen Smartphone und Scanner-App. Mein erster Flachbettscanner, eine Zeit später dann, war ein Riesenteil, gebraucht und von Agfa mit Scsi-Adapterkarte, fettem Terminator-Dongle und ewigen Treiberproblemen. Recht teuer damals, kein Vergleich zu heute. Da war der Copyshop noch eine echte Alternative.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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