Testberichte

Avision MiWand 2: mobiler Alles-Scanner, Hassobjekt aller Copy-Shops und Werkzeug für Kreative | Igors Retro 2012

Kunst kommt von (scannen) können!

Warum immer nur die öde Behördenpost scannen und das gute Stück ansonsten still vor sich hin einstauben lassen? Kreativ hat viel mit (Über-) Mut und weniger mit gewohnten Bahnen zu tun. Deshalb ist es jedem Anwender fast schon angeraten, selbige mittels Scanner dort zu ziehen, wo ihn seine Intuition gerade hinführt und mutig alles vor die Linse – Pardon – den Scanner zu nehmen. Anregungen gefällig? Dann bitte das Folgende nicht allzu ernst, dafür aber als Beispiel zu nehmen:

Gestische Schwünge in Multicolor (Format© 2012, MiWand-Mischtechnik)
Gestische Schwünge in Multicolor (Format© 2012, MiWand-Mischtechnik)

 

Klar, das Handtuch werfen kann jeder, aber mit Hilfe moderner Technik wird sogar aus einem wellig eingescannten Badvorleger schnell der Blickfang jeder rotweingeschwängerten Vernissage mit lauter gelangweilten Bankiersgattinen – man wird sie einfach anhimmeln! Wir staunen noch einmal über das Handtuch von eben:

Nordkurve im Novemberwind (Format© 2012, MiWand Mischtechnik)
Nordkurve im Novemberwind (Format© 2012, MiWand Mischtechnik)

Platzdeckchen vollkleckern kann der Filius perfekt, aber wenn man den Handscanner mehrmals um 90° gedreht und versetzt wieder ein paar Zentimeter los lässt, dann ergeben sich auch am Frühstückstisch völlig neue abstrakte Perspektiven:

Anklagende Fensterhöhlen verlassener Häuser in Kastilien (Format© 2012, Miwand Aufsetztechnik)
Anklagende Fensterhöhlen verlassener Häuser in Kastilien (Format© 2012, Miwand Aufsetztechnik)

 

Es ist schwer, kreativ zu sein, und es ist auch schwer, nicht zu glauben, dass das, was du machst, kreativ ist, oder nicht als kreativ bezeichnet zu werden, weil alle Leute immer davon und von Individualität reden. Jeder ist ständig kreativ. (Andy Warhol, 1963)

Merke: Jeder kann abstrakt, man muss sich nur trauen! Erinnern wir uns noch an die im Vorübergehen eingescannten Zebras aus dem Möbelmarkt? Einfach einfärben und Farbtiefe reduzieren. Mit dem Postereffekt zum Andy Warhol von Paderborn!

Gestreifte Flaschenöffner bei Möbel-Höffner (Format© 2012, MiWand + Photoshop)
Gestreifte Flaschenöffner bei Möbel-Höffner (Format© 2012, MiWand + Photoshop)

 

Wer einen Handscanner hat: einfach mitmachen und die Möglichkeiten entdecken! Besonders ausgefallenen Scans werden wir vielleicht sogar mal an einem der Freitage eine Fotostrecke widmen und am Ende einen Preis stiften, wenn was wirklich Tolles dabei ist. Es lohnt sich also für alle Kreativen und Zuschauer in gleichem Maße.

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Alkbert

Urgestein

931 Kommentare 707 Likes

Hochinteressant, das erinnert mich an meinen ersten (schwarz-weiß) Handscanner von Logitech, damals mit Parallelschnittstelle sowie meinen ersten Einzugsscanner mit "word-link" als Texterfassung (386er Zeiten).
Heute ist das vorgestellte Modell für Student*innen und Privatanwender durchaus eine gute Option.
Für produktives "Arbeiten habe ich weiterhin meine spezialisierten Flachbett (auch A3) sowie automatische Duplex Einzugsscanner (HP, Avision und Epson). Für Fotos- und Weiterbearbeitung sowie auch für Kunstdrucke und skalenfarben separierte offset Drucke ist die Auflösung m.E. natürlich nicht ausreichend. Bei Letzterem beträgt die optische Auflösung (mindestens bei alten analogen Druckmaschinen je nach Belichtung) ca. 2400 dpi. Wenn man jetzt die ausgedrehten "Farb"punkte durch einen Filter/Moirefilter laufen lässt würde ich den Originalscan sinnvollerweise möglichst hoch auflösen. Die Kantenschärfe wird´s danken.
Für Bücher gibt es Buchscanner mit Kamera, Klick, umblättern, Klick, umblättern .... meines Wissens sogar netzunabhängig mit Speicherkarte. Das halte ich für eine umfangreiche Bibliotheksrecherche im Rahmen einer Dissertation für eher sinnspendend, da hier häufig Präsenzbibliotheken vorherrschen und die Schlange am Kopierer lästig sein kann. - Oder man fotographiert einfach mit dem Handy ab.
Aber alles in allem ist das vorgestellte Gerät unter Berücksichtigung des Preises eine ordentliche Wollmilchsau, denn mindestens spiegelnde Oberflächen sind mit einem Handy schwierig.

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Stadtreiter

Veteran

210 Kommentare 170 Likes

Ich glaub, den hatte ich auch... Das Teil musste man ganz gerade über die Seite ziehen. Wenn mann nicht aufpasste, oder die Seite zu sehr abgeknickt war, wurde der Scan schief und oder unleserlich. Die Texterkennung war auch noch längst nicht so weit wie heute. Insgesamt ziemlich unbrauchbar und landete, bei mir jedenfalls, schnell tief in irgendeiner Schublade. Das waren, wenn ich mich recht erinnere, deutlich schlechtere Ergebnisse als heute mit einem beliebigen Smartphone und Scanner-App. Mein erster Flachbettscanner, eine Zeit später dann, war ein Riesenteil, gebraucht und von Agfa mit Scsi-Adapterkarte, fettem Terminator-Dongle und ewigen Treiberproblemen. Recht teuer damals, kein Vergleich zu heute. Da war der Copyshop noch eine echte Alternative.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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