Testberichte

Avision MiWand 2: mobiler Alles-Scanner, Hassobjekt aller Copy-Shops und Werkzeug für Kreative | Igors Retro 2012

Weiß der Geier, wie Avision gerade auf die Bezeichnung MiWand gekommen ist. Wobei – es ist ja wirklich ein Hand-Wand-Allesmögliche-Scanner, der als Hybride nicht nur als Desktop-Scanner zu gefallen weiß, sondern den man von seinen USB-Fesseln befreien und auch einfach mal mitnehmen kann. Der Schrecken aller Copy-Shops? Aus Sicht eines zum Sparen verdammten Studenten wohl allemal, wenn das Gerät und die Batterien halten, was der Hersteller verspricht. Mobil Scannen bis der Arzt kommt oder die Bibliothekarin, um das Licht aus zu machen. Und selbst dann könnte es noch weiter gehen, denn das Teil funktioniert auch im Dunkeln. Oder aber dann einfach mal im Vorbeigehen einen Teil eines interessanten Plakates, die Speisekarte des Dönerdealers um die Ecke oder aber irgend etwas anderes auf die beiliegende Speicherkarte bannen.

''Copy to go'' statt ''Pay for your copy''. Heute guttenbergt man mobil.
”Copy to go” statt ”Pay for your copy”. Heute guttenbergt man mobil.

 

Der Markt ist geizig, denn es gibt den einen oder anderen reinen Handscanner und dazu jede Menge Einzugscanner. Aber beides in einem? So etwas zusammen zu stecken und auseinander nehmen zu können, sind zwei recht selten gemeinsam anzutreffende Attribute bei solchen Geräten, denn auch der Einzugscan des MiWand 2 Pro funktioniert ganz ordentlich. Testen wollen wir natürlich beides – Handscan und Dokumentenscan mit Einzug.

Eines dürfen wir vorab schon erwähnen: Wir schwankten beim Testen am Schluss zwischen dem Ausloten der Alltagstauglichkeit und der fast schon kindischen Freude, alles in den Weg Kommende einscannen zu müssen. Lomografie hat es ja auch schon bis zur Kunstrichtung geschafft, warum also nicht mal unbeschwertes Freihandscannen, also quasi eine Art Scan-Parkour für Kreative? Doch bevor wir unserem Affen Zucker geben, zunächst natürlich das Wesentliche: technische Daten und der Test, dann das Vergnügen – vielleicht steckt ja ein einem der Leser ein unentdeckter Kandinsky?

Verpackung und Lieferumfang

Ganz schön große Verpackung für einen Mobilscanner aber sie ist recht umweltfreundlich ausgefallen, was zwar im Trend liegt, aber leider noch nicht immer selbstverständlich ist.

Ganz schön große Verpackung für einen Mobilscanner.

Das mitgelieferte Faltblatt als eine Art Schnelleinstieg ist zwar nicht wirklich romanwürdig, aber zum Anlernen reicht es völlig, denn das Gerät ist fast schon selbsterklärend, so dass man auf eine lange Ode am Ende sogar verzichten kann. Das eigentliche Handbuch und die passende Software befindet sich auf der mitgelieferten Micro-SD-Karte

Gut: Formpappe statt Plastik-Schalen im Inneren.
Gut: Formpappe statt Plastik-Schalen im Inneren.

 

Der MiWand 2 Pro wird mit jeder Menge Zubehör geliefert. So gehören neben dem Handscanner MiWand 2 und der Dockingstation die bereits erwähnte 4 GB große Micro-SD Karte von A-Data samt SD-Adapter für das mobile Scannen genauso zum Lieferumfang, wie 2 alkalische Batterien von Duracell, ein USB-Kabel zum Benutzen des Handscanner-Teils als USB-Massenspeicher und ein Steckernetzteil (samt aller möglicher Steckdosenadapter) für den Betrieb als Einzugscanner am Arbeitsplatz.

Eine Kalibrationskarte hilft beim optimalen Einstellen des Scanners, und ein Microfaser-Reinigungstuch rundet dann die Dreingaben inhaltlich ab. Wir erhielten gestern zusätzlich noch ein aktualisiertes Firmware-Update, das weitere Sprachen und einige kleine Menüänderungen beinhaltet. Alles dabei, alles drin. Zubehör gibt es reichlich:

 

Alles dabei, alles drin. Zubehör gibt es reichlich.

Für die Anbindung an ein Zusatzgerät wie z.B. einen Tablet-PC oder ein Smartphone muss ein USB-Adapter genutzt werden, für den Anschluss an ein iPad muss dann noch der „Ipad Camera Adapter“ angeschafft werden. Dann jedoch sind die Scans sofort im Fotoviewer des iPads sichtbar.

Der Vorteil der Lösung liegt auf der Hand: Es werden keinerlei Gerätetreiber benötigt und es geht auch ohne PC!

Technische Daten

Technologie: CIS (Contact Image Sensor)
Scanauflösung: 600/300 dpi (umschaltbar)
Max. Scanfläche: bis 21,5cm x 35,6cm
Geschwindigkeit (A4): 300 dpi: S/W: 0,6 Sek.
300 dpi: Farbe: 1,6 Sek.
600 dpi: S/W: 2,4 Sek.
600 dpi: Farbe: 6,5 Sek.
Dateiformat: JPG und PDF
Speicherkarte: 4GB Micro SD™ – Unterstützt Micro SD™ Karte bis zu 32GB
Schnittstelle: USB 2.0 / 1.1
Statusdisplay: 1.8” Farb TFT LCD
Batterie: 2 x Alkaline Batterien oder AA-Akkus
Betriebszeit: ca. 100 Seiten A4 (non-stop Scannen)
Automatische Ausschalten: nach ca. 3 Minuten
Abmessung: 41 x 258 x 34 mm (ohne Docking-Station)
Gewicht: ca. 250 g
UVP: MiWand 2 Pro inckl. Docking-Station: 150 Euro
MiWand 2: ca. 100 Euro
Hersteller-Link: http://www.avision.de/

 

Kommentar

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Alkbert

Urgestein

970 Kommentare 760 Likes

Hochinteressant, das erinnert mich an meinen ersten (schwarz-weiß) Handscanner von Logitech, damals mit Parallelschnittstelle sowie meinen ersten Einzugsscanner mit "word-link" als Texterfassung (386er Zeiten).
Heute ist das vorgestellte Modell für Student*innen und Privatanwender durchaus eine gute Option.
Für produktives "Arbeiten habe ich weiterhin meine spezialisierten Flachbett (auch A3) sowie automatische Duplex Einzugsscanner (HP, Avision und Epson). Für Fotos- und Weiterbearbeitung sowie auch für Kunstdrucke und skalenfarben separierte offset Drucke ist die Auflösung m.E. natürlich nicht ausreichend. Bei Letzterem beträgt die optische Auflösung (mindestens bei alten analogen Druckmaschinen je nach Belichtung) ca. 2400 dpi. Wenn man jetzt die ausgedrehten "Farb"punkte durch einen Filter/Moirefilter laufen lässt würde ich den Originalscan sinnvollerweise möglichst hoch auflösen. Die Kantenschärfe wird´s danken.
Für Bücher gibt es Buchscanner mit Kamera, Klick, umblättern, Klick, umblättern .... meines Wissens sogar netzunabhängig mit Speicherkarte. Das halte ich für eine umfangreiche Bibliotheksrecherche im Rahmen einer Dissertation für eher sinnspendend, da hier häufig Präsenzbibliotheken vorherrschen und die Schlange am Kopierer lästig sein kann. - Oder man fotographiert einfach mit dem Handy ab.
Aber alles in allem ist das vorgestellte Gerät unter Berücksichtigung des Preises eine ordentliche Wollmilchsau, denn mindestens spiegelnde Oberflächen sind mit einem Handy schwierig.

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Stadtreiter

Veteran

210 Kommentare 170 Likes

Ich glaub, den hatte ich auch... Das Teil musste man ganz gerade über die Seite ziehen. Wenn mann nicht aufpasste, oder die Seite zu sehr abgeknickt war, wurde der Scan schief und oder unleserlich. Die Texterkennung war auch noch längst nicht so weit wie heute. Insgesamt ziemlich unbrauchbar und landete, bei mir jedenfalls, schnell tief in irgendeiner Schublade. Das waren, wenn ich mich recht erinnere, deutlich schlechtere Ergebnisse als heute mit einem beliebigen Smartphone und Scanner-App. Mein erster Flachbettscanner, eine Zeit später dann, war ein Riesenteil, gebraucht und von Agfa mit Scsi-Adapterkarte, fettem Terminator-Dongle und ewigen Treiberproblemen. Recht teuer damals, kein Vergleich zu heute. Da war der Copyshop noch eine echte Alternative.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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