Audio Audio/Peripherie Sound System Testberichte

[UPDATE] Audio-Roundup: 2.0- und 2.1-Soundsysteme im Vergleichstest

Kurzvorstellung und technische Daten

Wavemaster hat das bereits vor einiger Zeit von uns getestete Cube-Modell (Wavemaster Cube: Schlichter Look trifft auf Bluetooth und Analogtechnik) geschrumpft und bietetet mit dem Cube Mini nunmehr eine nur halb so teure Alternative an, die es jedoch durchaus in sich hat. Neben den etwas geringeren Abmessungen ist auch die Ausgangsleistung ein wenig gesunken – aber sie sollte aber immer noch ausreichen, um kleinere Räume angemessen zu beschallen.

Der Lieferumfang ist angemessen. So liegt neben dem üblichen 3,5-mm-Klinkenkabel ein Klinke-zu-Cinch-Adapter bei, obwohl die Rückseite über beide Varianten verfügt, die zudem getrennt umschaltbar sind.

 

Konnektivität und Usability

Das Aufstellen der der aktiven 2-Wege-Boxen sollte sowohl im Wohnraum als auch auf dem Schreibtisch keinerlei Probleme verursachen. Dank des zeitlos schlichten Looks und der matten, recht unempfindlichen Oberfläche lässt sich das Cube Mini gut in bestehende Ensembles ein- und unterordnen. Dieses Lautsprecherpaar ist auffällig unauffällig und damit bereits optisch für viele User eine Empfehlung.

Die Verbindung über Bluetooth ist stabil und das Pairing sowie die Umschaltung zwischen allen drei Eingängen mittels Drehschalter an der Front denkbar einfach. Der mit der Lautstärkeregelung als Endstellung verbundene Ein-/Aus-Schalter an der Front schaltet das Cube Mini problemos in den Standby, eine echte Netztrennung erfolgt damit jedoch nicht. Dafür befindet sich ein echter Netzschalter an der Rückseite der aktiven Box (siehe Bild unten).

Zur Besonderheit des Cube Mini gehört – wie schon beim großen Bruder auch – der Transformator mit dem gesonderten Abgriff für ein zweites Standby-Netzteil und die automatische Zu- und Abschaltung der Endstufen über ein Relais. Die Abtrennung des Hochtonbereiches erfolgt wie beim „normalen“ Cube über eine ordentliche LC-Weiche und nicht nur einen einfachen Längskondensator. Die verbaute Verstärkerlösung sollte rund 13 Watt Sinus-Dauertonleistung pro Kanal erreichen, womit die angegebenen 18 Watt RMS pro Kanal durchaus realistisch sind.

An der Rückseite befinden sich neben dem bereits erwähnten Nezuschalter die Klemmen für den linken, passiven Lautsprecher, der Klinken- und der Cinch-Eingang sowie die Regler für Tiefen und Höhen mit einem definierten Nullpunkt in der Mitte. Außerdem ist an der Rückseite noch die Öffnung des Bassreflex-Rohres zu finden, was beim Aufstellen der Lautsprecher beachten sollte (mindestens 30 Zentimeter Abstand zu Wandflächen).

Messung und Sound-Check

In der Mittelstellung der Klangregler agiert das Wavemaster Cube Mini-Soundsystem angenehm ausgeglichen. Lediglich die etwas zu dominante Höhenpräsenz bei etwa acht Kilohertz und das leichte Loch bei rund 11 Kilohertz stören den fast schon linearen Klangeindruck. Was in dieser Geräte- und Preisklasse machbar ist, wurde hier realisiert. Interessant zu beobeachten ist auch, wie die schaltungstechnische Anhebung bei erstaunlichen 40 Hz in der Kurve noch zu einer leichten Anhebung des Tiefbasses führt.

Klangregler in Mittelstellung (Default)Klangregler in Mittelstellung (Default)

Natürlich kann man die Höhen auch manuell absenken, doch dazu kommen wir gleich noch. Zunächst aber legen wir erst einmal eine Schippe drauf und drehen beide Klangregler aufs Maximum. Die Höhen werden ab circa fünf Kilohertz bereits zu spitz und der Gesamteindruck gleitet leicht ins Metallische ab. Die Reglerstellung sollte man nur dann nutzen, wenn das eingespielte Material dumpf, aber rauschfrei ist.

Klangregler auf MaximalstellungKlangregler auf Maximalstellung

Beim Bass ist ordentlich Zuwachs gegeben, allerdings muss man im Raum schon ziemlich auf Abstand gehen, wenn man davon etwas abhaben will. Zudem bringt die Bassanhebung zwei Nachteile mit sich, die man fairerweise erwähnen muss: Einerseits fettet man damit auch den Oberbass zu kräftig an und andererseits geht die Pegelfestigkeit schnell den Bach runter.

Dreht man beide Regler aufs Minimum, ist der Oberbass noch relativ präsent, der Tiefbass aber bereits recht zurückhaltend. Damit steigt auch die mögliche Gesamtlautstärke kräftig an, wenn man mal mehr Phon für eine kleinere Party benötigt. Die Höhenabsenkung macht was sie soll und wäre auf der Mitte zwischen Mittelstellung und Minimum eigentlich goldrichtig aufgehoben.

Klangregler auf MinimumKlangregler auf Minimum

Wo kann man mit den Cube Mini nun glücklich werden? Bei kleineren Lautstärken mit etwas Abstand im Raum sind sie recht gute Regallautsprecher für die Musik nebenbei. Wenn der Raum nicht zu groß ist, klingen die kleinen Cube Mini vor allem bei geringer und mittlerer Laustärke recht souverän, was man den Winzlingen so fast nicht zutraut.

Fürs Gaming sind die Cube Mini aufgrund der guten Ortung und Auflösung einzelner Geräusche erstaunlicherweise gut geeignet, auch wenn wir sie eher im Wohnbereich sehen würden. Nahfeld geht auch, wenn auch alles andere als neutral. Man wird es mögen müssen, aber im Notfalls gibt es ja auch die Option einer Höhenabsenkung.

Fazit

Für 100 Euro sind die Cube Mini eine harte Ansage an die Konkurrenz. Vergleicht man sie mit ähnlich teuren Systemen wie dem Creative T30 dann ist das System ein sehr konträres Angebot.

Der einzige Nachteil ist der etwas höhere Platzbedarf beim Aufstellen, was etwas größere Schreibtischflächen bedingt. Deshalb ist das Wavemaster Cube Mini eher etwas für den Wohnbereich, lässt sich aber – den nötigen Platz vorausgesetzt – durchaus auch als solides Desktoplautsprecherpaar verwenden.

Wer auf klassisches Design und eine schnörkellose Gestaltung steht sowie eine solide und ausgereifte Analogtechnik bevorzugt, dem kann man das Cube Mini fast schon ans Herz legen – auch wenn der bodenlose Tiefstbass dann doch ein wenig fehlt und die oberen Höhen etwas zu dick auftgeragen sind.

Bei dieser Größe und dem Preis macht man allerdings garantiert nichts falsch, denn es ist ein echtes Schnäppchen.

Pro Kontra
– für die Größe sehr guter Klang
– sehr gute Verarbeitung
– Bluetooth
– drei umschaltbare Eingänge
– automatische Standby-Schaltung
– sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
– etwas zu präsente obere Höhen
– beim Tiefstbass nicht sehr pegelfest

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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