Audio Audio/Peripherie Sound System Testberichte

[UPDATE] Audio-Roundup: 2.0- und 2.1-Soundsysteme im Vergleichstest

Kurzvorstellung und technische Daten

Das Wavemaster MX3+ BT ist die logische Ausbaustufe des MX3+ der zweiten Generation, das noch ohne Bluetooth auskommen musste und das wir genau vor einem Jahr bereits schon einmal getestet haben: Wavemaster MX3+ Rev. 2 im Test: Bass-Alarm unterm Weihnachtsbaum. Im Prinzip hat sich nicht viel geändert, nur dass die Konnektivität nun deutlich aufgewertet wurde, was sich leider auch im Preis widerspiegelt.

Knapp 20 bis 30 Euro mehr muss man gegenüber dem Modell ohne Bluetooth zahlen, was den eigentlichen Geheimtipp als Preis-Leistungs-Knaller in die normalen Sphären der Preisgestaltung zurückholt. So testen wir diesmal einen echten Dauerläufer, der in der neuesten Version auch bei der Konnektiviät noch einmal ein Schippchen drauflegen will und nicht nur beim Preis.

Der Lieferumfang beschränkt sich auf die Lautsprecher, die Kabelfernbedienung, ein Cinch-Klinkenkabel sowie das kleine Handbuch.

 

Konnektivität und Usability

Der Subwoofer hat ein recht stabiles und sauber mit Folie beschichtetes MDF-Gehäuse, dessen Verarbeitungsqualität für den angepeilten Preis recht ordentlich ausfällt. Die Verschraubung aller Komponenten ist ohne Tadel, so dass sich ein sehr stabil wirkendes Gesamtbild ergibt.

Das seitlich postionierte Langhub-Chassis ist mit seinen 13 Zentimetern Durchmesser zwar kein potenzielles Epizentrum für Tiefbass-geprägte Erdbeben im Kinderzimmer, aber es tut, was es tun soll – und das durchaus mit Bravour. Der einzige Nachteil ist die Ausrichtung auf die linke Seite, da die meisten PC-Systeme wohl rechts unterm Tisch stehen dürften und der Subwoofer damit schnell in Konflikt mit der linken Schreibtischseite kommen könnte, falls diese massiv ausfällt.

 

 

Die Satelliten bestehen aus einem Kunststoffkorpus, der auf der Rückseite bereits die notwendigen Öffnungen für eine optionale Wandmontage bietet. Leider ist die Kabeldurchführung so platziert, dass man einen zusätzlichen Abstandshalter zwischen Dübel und Box benötigt, damit die Boxen auch gerade hängen. Sonst sorgt das Kabel je nach Ausrichtung für eine optisch nicht wirklich befriedende, da recht schiefe Position des Lautsprechers. Die Satelliten verfügen über eine abnehmbare Front, die den Blick auf die Treiber freigibt.

Hier kommt ein breitbandiges 7-cm-Chassis zum Einsatz, dass aber trotz fehlendem Hochtöner ein recht ausgewogenes und vor allem transparentes Klangbild produziert. Das, was wie ein Hochtöner aussieht, ist nur eine eingesetzte Kappe ohne Funktion. Es düfte sich entweder um eine gewollte optische Aufwertung oder eine kurzfristige Produktionsänderung handeln, bei der man einem Breitband-Lautsprecher den Vorzug gab. Aus unserer Sicht ist dies wohl auch die bessere Variante.

Die Rückseite des Subwoofers trägt die Platte mit Netzteil und Verstärkereinheit. Auf der Platte befinden sich der Klinkeneingang mit 500 mV Empfindlichkeit, die Buchse für die Kabelfernbedienung, die zwei als Cinch-Buchsen ausgeführten Ausgänge für die Satelliten, die Klangregler und ein echter Netzschalter.

Die Kabelfernbedienung enthält neben der Lautstärkereglung mit Standby-Schalter zwei weitere Neuerungen. Die erste ist eine weitere Klinkenbuchse, deren zur vollen Aussteuerung nötige Eingangsspannung bei nur 250 mV liegt, was dem Anschluss mobiler Endgeräte (z.B. Player, Smartphone etc.) sicherlich entgegenkommt. Die zweite Neuerung ist der mit einem separaten Verstärker versehene Kopfhörerausgang, der gleichzeitig als Mute-Schalter für das System dient.

Das Grundrauschen im Kopfhörer-Betrieb ist erträglich und auch die erreichten Schallpegel an Kopfhörern unterschiedlichster Impedanzen und Empfindlichkeiten sind gut. Es ist jedoch bei Weitem kein wikliches HiFi-Niveau, was sich beim aufgerufenen Preis dann auch recht recht einfach erklären lässt.

Qualität und Stabilität der über die Kabelfernbedienung einfach herzustellenden Bluetooth-Verbindung gehen auf jeden Fall in Ordnung. Der Empfangsradius beträgt im Idealfall reichliche acht Meter, bevor man mit hörbaren Verbindunggsproblemen zu kämpfen hat.

Messung und Sound-Check

In Mittelstellung sieht der Frequenzverlauf für so ein günstiges System recht ordentlich aus. Sogar der Tiefton kommt nicht zu kurz und ist zudem bei kurzen Impulsen wie einer großen Basstrommel erstaunlich pegelfest. Im direkten Vergleich zum sehr ähnlichen (und nur unbedeutend preiswerteren) Speedlink Gravity Wave X ist die Reserve auch durch den Verstärker bedingt hörbar größer.

Klangregler in Mittelstellung (Default)Klangregler in Mittelstellung (Default)

Die Klangregelung ist recht clever abgestimmt, denn die Höhenanhebung greift erst ab etwa einem Kilohertz und steigt danach fast linear an. Sie bleibt aber deutlich im Bereich von circa sechs bis acht Dezibel Maximum in der Messung.

Klangregler auf MaximumKlangregler auf Maximum

Die Absenkung der Tiefen veranschaulicht die Funktion der Klangweiche am besten. Ähnlich wie bei anderen Geräten dieser Klasse wird der Pegel des Subwoofers extrem beschränkt, während die Satelliten nicht direkt betroffen sind. Ab rund 150 Hz geht es dann in Minimalstellung steil bergab und der Sub mutiert zum Kleindarsteller. Die Höhenabsenkung fällt ähnlich aus wie die Anhebung, was immer ausreichend bemessen ist.

Klangregler auf MinimumKlangregler auf Minimum

Fazit

Keine Frage: Das Wavemaster MX3+ BT ist eine runde Sache, was Konnektivität und Auftritt betrifft. Lediglich der im Vergleich zur Version ohne Bluetooth etwas zu hoch erscheinende Preis verhindert eine echte Kaufempfehlung.

Natürlich ist dies immer auch eine Frage der Sichtweise und des Bedarfs an drahtloser Beschallung. Wem es das wert ist, der darf natürlich gern zugreifen.

So ordnet sich das Lautsprechersystem preislich dann auch eher dort ein, wo es Wavemaster selbst ganz gern hätte.

Denn wenn man ehrlich ist: Das MX3+ ohne Bluetooth ist fast schon gefährlich preiswert. Ein Produkt, zwei Zielgruppen, zwei Preise – damit kann man leben. Auch als Kunde.

Wobei sich Nicht-Bluetooth-Interessenten wirklich sputen sollten, denn nach unseren internen Informationen strebt Wavemaster auf dem Weg über den Abgabepreis an die Händler in Kürze einen Straßenpreis von knapp 60 Euro an, um das Dollar-Loch wieder auszugleichen.

Somit könnte die große Preisdifferenz also eher temporärer Natur sein.

Pro Kontra
– vergleichsweise hohe Pegelfestigkeit des Subwoofers
– vielfältige Anschlussmöglichkeiten
– effizienter Standby-Betrieb
– ordentliche Verarbeitungsqualität
– etwas zu teuer im Vergleich zum baugleichen Modell ohne Bluetooth (ca. 20 bis 30 Euro Mehrpreis)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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