Materialanalyse
Nimmt man die Ohrpolster ab, dann liegt der Blick auf den Magnetostaten frei. Die Spulen von Magnetostaten, auch als planarmagnetische Transducer bekannt, werden auf eine einzigartige Weise hergestellt. Anstelle einer traditionellen Drahtspule, wie sie bei dynamischen Kopfhörern verwendet wird, besteht die „Spule“ eines Magnetostaten aus einem dünnen, leitfähigen Material, das direkt auf die Membran des Kopfhörers aufgetragen wird. Dieses Material kann beispielsweise ein dünner Film aus Kupfer oder Aluminium (wie in diesem Fall) sein. Der Prozess beinhaltet das Aufbringen oder Ätzen dieses leitfähigen Materials in einem präzisen Muster direkt auf die Membran. Dieses Muster bildet die Spule und ist für die Schallwiedergabe entscheidend.
Wenn ein elektrisches Signal durch diese „Spule“ fließt, interagiert es mit den festen Magneten, die die Membran umgeben, und erzeugt eine Kraft, die die Membran bewegt und Schallwellen erzeugt. Die im HIFIMAN HE400se verwendeten Magneten, die aus Eisenoxid und Strontium bestehen, sind sogenannte Ferritmagnete oder Keramikmagnete. Ferritmagnete sind Permanentmagnete, die aus einer Kombination von Eisenoxid (Fe2O3) und Strontiumkarbonat (SrCO3) oder manchmal auch Bariumkarbonat (BaCO3) gefertigt werden. Diese Materialien werden gemischt und dann in Formen gepresst oder gesintert, um die gewünschte Magnetform zu erhalten. Ferritmagnete sind weit verbreitet und werden aufgrund ihrer guten magnetischen Eigenschaften, ihrer Beständigkeit gegen Demagnetisierung und ihres günstigen Preises in vielen Anwendungen eingesetzt.
Wir sehen durch das Gitter (Bild oben) der rückseitigen Abdeckung indirekt ebenfalls auf die Membran, die ich aber aus Gründen der Erhaltung nicht gelasert habe. Abgedeckt und vor Staub geschützt wird alles mir einem Textil aus Kohlefaser.
Allerdings ist auch das Material des Metallgitters durchaus interessant, denn wir sehen reines Eisen. Der Kohlenstoff steckt nur in der schwarzen Pulverbeschichtung.
Die Gabel und der Bügel der Kopfhörer-Aufhängung sind bis hin zum Drehmechanismus aus einer speziellen Aluminium-Magnesium-Legierung. Dieses Material ist sehr fest, leicht und lässt die auch leichter bearbeiten als reines Aluminium.
Der Rest der Schalen besteht aus schlagfestem, silbern glänzenden Kunststoff, der auf den ersten Blick wie das Leichtmetall der Gabeln aussieht. Der Materialmix gibt keinen Anlass zur Kritik, im Gegenteil, das ist wirklich hochwertig.
157 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Veteran
Urgestein
Urgestein
Veteran
1
Urgestein
Urgestein
1
Veteran
Urgestein
1
Veteran
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Veteran
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →