Grafikkarten Testberichte VGA

Im Exoten-Test 2012: Gigabyte 7970 SOC Windforce 5X mit neuem Lösungsansatz

Übertaktung mit Luftkühlung

Da der Schwerpunkt des Tests natürlich auf der neu vorgestellten Kühllösung steht, soll diese nun auch beim Übertakten im Vordergrund liegen. Die Umschaltung auf das LN2-BIOS mag sicher für Extrem-Übertakter eine gute Lösung sein, um die bei sehr niedrigen Temperaturen auftretenden Probleme zu umgehen (Cold-Bug-Fix), uns interessiert sie jedenfalls in diesem Artikel nicht. Wir wollen wissen, wie weit man mit den üblichen Mitteln eines Anwenders gehen kann, um sowohl GPU als auch den RAM zu übertakten, ohne Instabilitäten zu riskieren.

Unser Chip ist mit einem ASIC-Wert von 66,7 auf den ersten Blick nicht wirklich die Pracht, schlägt sich aber beim Übertakten recht wacker. Immerhin 1250 MHz bei 1,25 Volt und 1300 MHz bei 1,3 Volt erlauben nicht nur kurzzeitige Benchmarks, sondern sind auch stabil nutzbar für ein Gaming über längere Zeiträume bzw. das Ausführen von Stresstests. Beim RAM enden wir bei 1500 MHz, ab ca. 1550 MHz gibt es sporadische Fehler bis hin zum Einfrieren. Der Betrieb bei 1500 MHz ist jedoch immer stabil möglich.

Wenn man die Spannung auf 1,3 Volt oder mehr anhebt, muss unbedingt das originale Lüfterprofil genutzt werden, da die GPU ansonsten an der 90°C-Marke kratzt. Hier (und auch nur für diesen Zweck) ergibt das sehr großzügig ausgelegte Lüfterprofil ab Werk überhaupt einen Sinn. Für unsere Spiele-Benchmarks und den Stresstest bei 1250 MHz reichte hingegen auch noch auch das Silent-Profil.

Benchmarks im Vergleich

Da wir den Schwerpunkt auf das Kühlsystem setzen und zudem bereits genügend Artikel zur Übertaktung der Tahiti-XT-Karten veröffentlicht wurden, beschränken wir uns nun im Folgenden nur auf einige wenige Benchmarks, die wir bei 1250 MHz mit dem leiseren der beiden Lüfterprofile durchgeführt haben. Zum Einsatz kommt wie immer unser VGA-Testsystem mit dem auf 4,5 GHz übertakteten Core i7 2600K, und wir werden ausloten, ob die weitere Übertaktung überhaupt einen nennenswerten Leistungsschub bringt.

Bei ca. 1100 MHz fanden wir bei verschiedenen Benchmarkdurchläufen eine Grenze, ab der zwar noch weitere Leistungssteigerungen erfolgen, das Verhältnis zwischen gesteigerter Leistungsaufnahme und erzielter Mehrleistung in den Benchmarks aber so schlecht wird, dass Aufwand und Nutzen nicht mehr im Verhältnis stehen. Damit können wir nun auch verstehen, warum Gigabyte die Karte „lediglich“ mit 1080 MHz Werkstakt ausliefert. Werte wie 1250 oder gar 1300 MHz sind also möglich, aber kaum noch sinnvoll für einen Dauerbetrieb, wenn man das letzte Quäntchen an Leistung nicht wirklich für die Spielbarkeit oder Benchmarkwettbewerbe braucht.

Kommentar

Lade neue Kommentare

konkretor

Veteran

298 Kommentare 301 Likes

Ein schönes seltenes Einhorn

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,197 Kommentare 18,810 Likes

Ehrenplatz in meiner VGA Lounge ;)

Antwort 2 Likes

D
Dezor

Veteran

492 Kommentare 215 Likes

Ich finde es interessant, dass ein derart anderer Ansatz zur Kühlung auch ohne explizite Optimierung des Gehäuses bereits recht gut funktioniert. Wenn man 4 Slots akzeptieren würde und einen größeren Kühlkörper samt größerer Lüfter nehmen würde wäre das ganze in einem entsprechenden Gehäuse vermutlich sogar silent-tauglich.

Da man bei GPU-Kühlern fast immer die ansaugenden Lüfter sieht, hatte mich das erste Bild im ersten Moment irgendwie verwirrt. Wurde damals getestet, wie sich eine Drehung der Lüfter auswirkt? Dann könnte man vielleicht durch die Seitenwand ansaugen, einen Top-Blow-Kühler auf die CPU setzen und Front, Deckel und Rückseite vergittern. Ein Test würde klären, ob das in der Praxis wirklich funktionieren könnte.

Antwort Gefällt mir

O
Ozzy

Veteran

225 Kommentare 137 Likes

Was ist bei Gehäusen, die in der Seitenwand keinen Auslass haben?
Soll es ja geben.
Macht es wirklich einen Unterschied, ob die Lüfter in diesem Konzept saugen oder durchpusten?
Ansonsten echt toll, das mal nach neuen Wegen gesucht wird.
In meiner Wuselkiste bin ich vor kurzem über so kleine Lüfter gestolpert und will damit etwas ähnliches ausprobieren.

Antwort Gefällt mir

F
Furda

Urgestein

663 Kommentare 370 Likes

Gute Idee und Hut ab für den Mut, dies umzusetzen, was letztlich gut zu funktionieren schien, damals.

Heutige Axial-Kühlung ist schlicht eine Airflow-Katastrophe. Die Hitze regelrecht an die Wand (Platine) blasen und die Luft dann sich selbst, resp der Physik, zu überlassen. Null Airflow. Da ist endlich mal wieder Zeit und Bedarf für innovative bessere Lösungen. Aber soweit denken die meisten Grafikkartenhersteller konsequent nicht. Höher schneller weiter, heisser, viel heisser. Fail.

Antwort Gefällt mir

Sephiroth Nikon

Mitglied

55 Kommentare 7 Likes

Ja, so war das damals.

Antwort Gefällt mir

P
Pokerclock

Veteran

434 Kommentare 369 Likes

Es ist auch einfach so, dass die meisten Tester auf dem Benchtable testen. Die warme Luft kann viel leichter entweichen. Tests in geschlossenen Gehäusen sind Mangelware und wenn mal jemand testet und dabei auf ein Gehäuse ohne jede Frischluftzufuhr setzt (siehe CB beim Test der 3090 Ti), merkt man ganz schnell wie die Realität wirklich aussieht. Überhitzung und Lautstärke deluxe.

Antwort 2 Likes

F
Furda

Urgestein

663 Kommentare 370 Likes

Genau. Das fängt schon beim Mainboard an, möglichst kurze Signalwege, also sitzt alles eng bei einander und bringen sich gegenseitig zum schwitzen. Nvme sitzt quasi unter der Grafikkarte und wird von dieser gekocht. Platz für Kühler, Fehlanzeige. CPU und RAM sind auch gleich da und köcheln mit. Die Luft der Grafikkarte heizt wie Umluft im Ofen wild unkontrolliert umher. Zudem hockt die GraKa wie eine Wand da und unterbricht jeglichen Airflow. Zu 'guter' Letzt sitzt meist noch das Netzteil darunter, wo Hunderte Watt bereitgestellt und alles andere von unten beheizt wird. Oben im Gehäuse ist nicht genug Platz, weil RAM und/oder CPU Kühler im Weg sind, weil Gehäuse-Hersteller da fast immer einfach keinen Platz lassen. Last but not least, der Sommer ist da und alles wird nochmals wärmer.

Die Hersteller von Grafikkarte, Gehäuse, Mainboard, Kühler etc. kümmern sich alle keinen deut. Soll doch der andere, soll doch der User umbauen und modden. Allen voran Nvidia & Co, künftig mehr als ein halbes Kilowatt Wärmeenergie unkontrolliert durch die Gegend pusten.

Es wird einfach mal Zeit, dass a) ein paar graue Zellen aktiviert und b) gemeinsam etwas dafür resp dagegen getan wird, und nicht immer nur die noch höhlere Hand ausgestreckt wird. Das muss einfach mal gesagt werden! Interessieren tuts eh keinen, da brav weiter gekauft, verheizt, geschwitzt und bezahlt wird. *Mit der Faust auf den Tisch donner*

Antwort 1 Like

Klicke zum Ausklappem
R
Rubbelrudi

Mitglied

35 Kommentare 2 Likes

Thinking out of the Box kann eine gute Sache sein und für Fortschritt sorgen. Man muss es nur brauchbar umsetzen.
Heute wird sich eher Gedanken gemacht wo man wie Geldsparen kann um dann ein gutes Produkt mit Kleinigkeiten wieder zu verhunzen ...
Besser ich lege etwas Hand an um so ein Produkt wie die Gigabytekarte vernünftig nutzen zu können als Hand anlegen zu müssen um Mängel zu beseitigen und sich darübner aufzuregen .

Antwort Gefällt mir

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung