Grafikkarten Testberichte VGA

Im Exoten-Test 2012: Gigabyte 7970 SOC Windforce 5X mit neuem Lösungsansatz

Geändertes Lüfterprofil

Auf Grund der zuvor ausgeloteten großen Kühlreserven, werden wir nun das Lüfterprofil anpassen. Als Idle-Wert haben wir uns eine Drehzahl von 30% herausgesucht, bei der man auch bei Raumtemperaturen von bis zu 28°C noch unter 40°C GPU-Temperatur bleiben kann. Bei einer Raumtemperatur von bis zu 22°C ließen sich auch Werte von 20% bis 25% nutzen, die dann schon in den kaum wahrnehmbaren Bereich von unter 32 bzw. 34 dB(A) fallen. Ab ca. 85°C lassen wir dann die Lüfterdrehzahl von 55% in Richtung 100% bei 92°C laufen. Diese Änderung reicht für die auf der vorangegangenen Seite bereits im Video dokumentierten Werte von deutlich unter 50% im Gaming und knapp 55% im Lastbetrieb (Stresstest).

 

Die ersten Ergebnisse geben uns Recht, denn auch mit einem geänderten Lüfterprofil ist selbst ein längerer Volllast-Betrieb noch problemlos möglich:

Auch wenn die Temperaturen nunmehr bis auf maximal 86°C ansteigen, erreicht werden diese nur in speziellen Stresstest-Programmen und der tatsächliche Wert in Spielen liegt wesentlich niedriger, worauf wir später noch gesondert eingehen wollen.

6 Minuten Stresstest in Diagramm, Bild und Ton

Um die drehzahlabhängige Lautstärke und die Änderungen im Profil noch besser veranschaulichen zu können, haben wir auf einen 6-minütigen Stresstest zurückgegriffen, in dem bereits die Maximaltemperaturen und -drehzahlen locker erreicht werden. Der Ansicht lässt sich dabei sowohl im Diagramm, als auch in den Spektogrammen und natürlich im Video gut nachvollziehen. Wer einen gewissen Zeitpunkt im Diagramm auch akustisch vergleichen möchte, braucht dafür nur im Video auf den gewünschten Zeitpunkt zu springen:

Spektogramm: Schallpegel

Spektogramm: Schallpegel

Spektogramm: Frequenzgemisch

Spektogramm: Frequenzgemisch

 

 

Zwischenfazit

Nutzt man die extrem großen Reserven des Kühlers zur Reduzierung der Lautstärke, dann ist es eine der wenigen höher übertakteten Radeon HD 7970, die wir bedenkenlos für ein Crossfire-System empfehlen würden, zumal man die zwei Karten dann ohne Abstand zueinander verbauen könnte, solange man ein Board nutzt, auf dem die Slot-Anordnung dies für 3-Slot-Karten überhaupt zulässt. Das Ergebnis nach der Änderung ist akzeptabel aber nicht überragend, solange man nur GPU-Temperatur und Lautstärke betrachtet. Die nahezu komplette Wärmeableitung in Richtung Seitenwand kann diesen Nachteil jedoch durchaus kompensieren, wenn man auf Performance und Reserven setzt und eine luftgekühlte CPU nicht mit zwei 300 Watt-Grafikkarten zusätzlich aufheizen möchte. Womit auch der Hauptvorteil dieser Konstruktion umrissen wäre.

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konkretor

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Ein schönes seltenes Einhorn

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Igor Wallossek

1

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Ehrenplatz in meiner VGA Lounge ;)

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D
Dezor

Veteran

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Ich finde es interessant, dass ein derart anderer Ansatz zur Kühlung auch ohne explizite Optimierung des Gehäuses bereits recht gut funktioniert. Wenn man 4 Slots akzeptieren würde und einen größeren Kühlkörper samt größerer Lüfter nehmen würde wäre das ganze in einem entsprechenden Gehäuse vermutlich sogar silent-tauglich.

Da man bei GPU-Kühlern fast immer die ansaugenden Lüfter sieht, hatte mich das erste Bild im ersten Moment irgendwie verwirrt. Wurde damals getestet, wie sich eine Drehung der Lüfter auswirkt? Dann könnte man vielleicht durch die Seitenwand ansaugen, einen Top-Blow-Kühler auf die CPU setzen und Front, Deckel und Rückseite vergittern. Ein Test würde klären, ob das in der Praxis wirklich funktionieren könnte.

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O
Ozzy

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225 Kommentare 137 Likes

Was ist bei Gehäusen, die in der Seitenwand keinen Auslass haben?
Soll es ja geben.
Macht es wirklich einen Unterschied, ob die Lüfter in diesem Konzept saugen oder durchpusten?
Ansonsten echt toll, das mal nach neuen Wegen gesucht wird.
In meiner Wuselkiste bin ich vor kurzem über so kleine Lüfter gestolpert und will damit etwas ähnliches ausprobieren.

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Furda

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Gute Idee und Hut ab für den Mut, dies umzusetzen, was letztlich gut zu funktionieren schien, damals.

Heutige Axial-Kühlung ist schlicht eine Airflow-Katastrophe. Die Hitze regelrecht an die Wand (Platine) blasen und die Luft dann sich selbst, resp der Physik, zu überlassen. Null Airflow. Da ist endlich mal wieder Zeit und Bedarf für innovative bessere Lösungen. Aber soweit denken die meisten Grafikkartenhersteller konsequent nicht. Höher schneller weiter, heisser, viel heisser. Fail.

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Sephiroth Nikon

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Ja, so war das damals.

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P
Pokerclock

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Es ist auch einfach so, dass die meisten Tester auf dem Benchtable testen. Die warme Luft kann viel leichter entweichen. Tests in geschlossenen Gehäusen sind Mangelware und wenn mal jemand testet und dabei auf ein Gehäuse ohne jede Frischluftzufuhr setzt (siehe CB beim Test der 3090 Ti), merkt man ganz schnell wie die Realität wirklich aussieht. Überhitzung und Lautstärke deluxe.

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F
Furda

Urgestein

663 Kommentare 370 Likes

Genau. Das fängt schon beim Mainboard an, möglichst kurze Signalwege, also sitzt alles eng bei einander und bringen sich gegenseitig zum schwitzen. Nvme sitzt quasi unter der Grafikkarte und wird von dieser gekocht. Platz für Kühler, Fehlanzeige. CPU und RAM sind auch gleich da und köcheln mit. Die Luft der Grafikkarte heizt wie Umluft im Ofen wild unkontrolliert umher. Zudem hockt die GraKa wie eine Wand da und unterbricht jeglichen Airflow. Zu 'guter' Letzt sitzt meist noch das Netzteil darunter, wo Hunderte Watt bereitgestellt und alles andere von unten beheizt wird. Oben im Gehäuse ist nicht genug Platz, weil RAM und/oder CPU Kühler im Weg sind, weil Gehäuse-Hersteller da fast immer einfach keinen Platz lassen. Last but not least, der Sommer ist da und alles wird nochmals wärmer.

Die Hersteller von Grafikkarte, Gehäuse, Mainboard, Kühler etc. kümmern sich alle keinen deut. Soll doch der andere, soll doch der User umbauen und modden. Allen voran Nvidia & Co, künftig mehr als ein halbes Kilowatt Wärmeenergie unkontrolliert durch die Gegend pusten.

Es wird einfach mal Zeit, dass a) ein paar graue Zellen aktiviert und b) gemeinsam etwas dafür resp dagegen getan wird, und nicht immer nur die noch höhlere Hand ausgestreckt wird. Das muss einfach mal gesagt werden! Interessieren tuts eh keinen, da brav weiter gekauft, verheizt, geschwitzt und bezahlt wird. *Mit der Faust auf den Tisch donner*

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Klicke zum Ausklappem
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Rubbelrudi

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34 Kommentare 2 Likes

Thinking out of the Box kann eine gute Sache sein und für Fortschritt sorgen. Man muss es nur brauchbar umsetzen.
Heute wird sich eher Gedanken gemacht wo man wie Geldsparen kann um dann ein gutes Produkt mit Kleinigkeiten wieder zu verhunzen ...
Besser ich lege etwas Hand an um so ein Produkt wie die Gigabytekarte vernünftig nutzen zu können als Hand anlegen zu müssen um Mängel zu beseitigen und sich darübner aufzuregen .

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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