Etwas zu klein geratene Vapor-Chamber
Trotz der gigantischen Ausmaße der Vapor-Champer erkennt man sehr schnell, dass dieser Kühler ursprünglich für die GTX 680 des gleichen Herstellers entwickelt und für die Radeon-Karte erst im Nachhinein angepasst wurde. Betrachtet man den gelb umrandeten Umriss der Vapor-Chamber, dann sieht man sehr deutlich, dass die zwei unteren RAM-Bausteine nur teilweise gekühlt werden. Hier fehlt mindestens 1 cm zum Glück, da auch der wenige Millimeter breite Rand der Chamber nicht mehr auf dem RAM aufliegt.
Die Module sind jedoch ganzflächig mit einem Wärmeleitpad beklebt, was den frei liegenden Teil der RAM-Module zusätzlich von der kühleren Außenluft abschließt. Wir haben auf Grund von Bildfehlern bei höheren Taktraten des Speichers zu einem Cuttermesser gegriffen und die zwei Pads eingekürzt – keine schöne Lösung, aber ausreichend. Solange man jedoch die Taktraten des Speichers nicht über 1500 MHz setzt, sollte die Kühlung auch ohne Änderung ausreichend sein. Gelb markierte Kühlerauflage:
Besser trifft es hier schon die Spannungswandler und Spulen, die über eine sehr großflächige Kühlplatte verfügen, für die das verwendete Aluminium völlig ausreichend ist.
Wärmeleitpaste mit Optimierungsmöglichkeit
Die verwendete Wärmeleitpaste war extrem zäh und zudem sehr dick aufgetragen. Nach ersten, etwas enttäuschenden Temperaturmessungen und einer Rücksprache mit Gigabyte, kamen wir zu dem Schluss, diese Paste auszutauschen und die Messungen mit neuer Paste erneut durchzuführen. Hinzu kam, dass 4 der 6 Schrauben nicht sonderlich fest saßen und wir auf Grund des sehr hohen Gewichts auch einen Transportschaden nicht ausschließen wollten. Zum Einsatz kam diesmal die sehr gut verteilbare Gelid Supreme, die leistungsmäßig in der oberen Mittelklasse einzuordnen ist und zudem nur einen kleinen Zeitraum zum Erreichen der maximalen Kühlleitung benötigt.
Wichtig war für uns auch, dass diese Paste elastisch genug bleibt, wenn es doch einmal zu Verwindungen der Platine kommen sollte, und sie zudem auch sehr hohe Temperaturen verträgt, ohne vorzeitig auszuhärten. Ähnlich gute Erfahrungen wie mit der verwendeten Gelid GC Extreme konnten wir auch mit verschiedenen Pasten von Prolimatech machen, jedoch war dort stets ein längerer Zeitraum für das Erreichen der optimalen Wärmeleitfähigkeit notwendig. Wir haben unser Testmuster nach dem Umbau trotzdem zunächst erst einmal 4 Stunden durch einen Stresstest geschickt, bevor wir die finalen Messungen vorgenommen haben.
Alle nachfolgenden Messwerte wurden nicht mit der originalen Wärmeleitpaste, sondern unserem Ersatz gemacht. Wir sind sicher, dass unser Testmuster ohne die Transportschäden und mit ordnungsgemäßer Beschichtung ähnliche Werte erreicht hätte.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Teardown und Vergleich
- 3 - Das Kühlprinzip und Detailaufnahmen
- 4 - Fragen zur Kühlung im Lieferzustand
- 5 - Lautstärke und Drehzahlen (Video)
- 6 - Neue Lüfter-Kurve und Stresstest (Video)
- 7 - Leistungsaufnahme und Gaming-Betrieb
- 8 - Übertaktung und Benchmarks
- 9 - Praxistest im geschlossenen Gehäuse
- 10 - Zusammenfassung und Fazit
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