Grafikkarten Testberichte VGA Workstation

AMD Radeon Pro W6800 32 GB im Test – Schlägt die neue Workstation-Karte eine NVIDIA Quadro RTX 5000?

Verwendete Treiber

Zu den Treibern muss ich allerdings auch noch einen Satz verlieren, denn zumindest zum Zeitpunkt der Benchmarks letzte Woche war der für die Radeon Pro W6800 freigegebene 21.Q1 allein nur mit der neuen Karte lauffähig, die alte W5700 wurde nicht erkannt. Die musste ich mit dem älteren Treiber aus dem Q4 von 2020 testen, warum auch immer. Mittlerweile werden aber seit dem 29.06.2021 beide Karten für den neuen Treiber 21.Q2 auf der Homepage aufgeführt. Ärgerlich, aber leider kein Einzelfall nach einem Launch, dass es mit der Freigabe so lange dauert. Die beiden Quadro-Karten habe ich mit dem aktuellen Production-Branch-Treiber R 470 (U1) also dem 2021.6.23 getestet, der zum Testzeitpunkt gerade herauskam.

Benchmarks, Testsystem und Auswertungssoftware

Das Benchmarksystem setzt auf PCIe 4.0, passende X570 Motherboards in Form der MSI MEG X570 Godlike und einen selektierten Ryzen 9 5900X, der in diesem Fall natürlich nicht übertaktet wurde. Dazu kommen 32 GB passender DDR4 3600 von Corsair, sowie mehrere schnelle NVMe SSDs. Für das direkte Loggen während aller Spiele und Anwendungen nutze ich meine eigene Messstation mit Shunts und Riser-Karte, sowie NVIDIAs PCAT in den Anwendungen, was den Komfort ungemein erhöht.

Die Messung der detaillierten Leistungsaufnahme und anderer, tiefergehender Dinge erfolgt hier im Speziallabor auf einem redundanten und bis ins Detail identischem Testsystem dann zweigleisig mittels hochauflösender Oszillographen-Technik…

…und dem selbst erschaffenen, MCU-basierten Messaufbau für Motherboards und Grafikkarten (Bilder unten), wo am Ende im klimatisierten Raum auch die thermografischen Infrarot-Aufnahmen mit einer hochauflösenden Industrie-Kamera erstellt werden. Die Audio-Messungen erfolgen außerhalb in meiner Chamber (Raum im Raum).

Die einzelnen Komponenten des Testsystems habe ich auch noch einmal tabellarisch zusammengefasst:

Test System and Equipment
Hardware:
AMD Ryzen 9 5900X
MSI MEG X570 Godlike
4x 8 GB Corsair DDR4 3600 Dominator
1x 2 TByte Aorus (NVMe System SSD, PCIe Gen. 4)
1x 2 TB Corsair MP400 (Data)
1x Seagate FastSSD Portable USB-C
Be Quiet! Dark Power Pro 12 1200 Watt
Cooling:
Alphacool Eisblock XPX Pro
Alphacool Eiswolf (modified)
Thermal Grizzly Kryonaut
Case:
Raijintek Paean
Monitor: BenQ PD3220U
Power Consumption:
Oscilloscope-based system:
Non-contact direct current measurement on PCIe slot (riser card)
Non-contact direct current measurement at the external PCIe power supply
Direct voltage measurement at the respective connectors and at the power supply unit
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz multichannel oscilloscope with memory function
4x Rohde & Schwarz HZO50, current clamp adapter (1 mA to 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, probe (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, HiRes digital multimeter with memory function

MCU-based shunt measuring (own build, Powenetics software)
Up to 10 channels (max. 100 values per second)
Special riser card with shunts for the PCIe x16 Slot (PEG)

NVIDIA PCAT and FrameView 1.1

Thermal Imager:
1x Optris PI640 + 2x Xi400 Thermal Imagers
Pix Connect Software
Type K Class 1 thermal sensors (up to 4 channels)
Acoustics:
NTI Audio M2211 (with calibration file)
Steinberg UR12 (with phantom power for the microphones)
Creative X7, Smaart v.7
Own anechoic chamber, 3.5 x 1.8 x 2.2 m (LxTxH)
Axial measurements, perpendicular to the centre of the sound source(s), measuring distance 50 cm
Noise emission in dBA (slow) as RTA measurement
Frequency spectrum as graphic
OS: Windows 10 Pro (all updates, current certified or press drivers)

 

 

Kommentar

Lade neue Kommentare

Martin Gut

Urgestein

7,780 Kommentare 3,576 Likes

Wieder mal ein super Test von Igor. Gerade Tests mit professioneller Software findet man sonst kaum.:cool:

Vielen Dank für deine Arbeit

Antwort 2 Likes

RX480

Urgestein

1,874 Kommentare 868 Likes

1900 U/min liessen sich bei der RX56 noch ganz gut aushalten, ... 1750 wäre nice.
Jo, wir brauchen mehr gute Radiallüfter für kleine Gehäuse.

Antwort 1 Like

Igor Wallossek

1

10,198 Kommentare 18,814 Likes

Ja, das Besorgen der ganzen Lizenzen ist manchmal aufwändiger als das Testen :D
Dassault, Autodesk & Co. sponsern ja nichts. Das geht nur auf dem normalen Weg über Kunden oder Systemhäuser :(

Antwort 2 Likes

Derfnam

Urgestein

7,517 Kommentare 2,029 Likes

Wieso beschränkst du das auf kleine Gehäuse, @RX480?

Antwort Gefällt mir

Martin Gut

Urgestein

7,780 Kommentare 3,576 Likes

Wenn man täglich damit arbeitet, ist solche Software ihren Preis wert. Aber nur um mal "ein bisschen zu testen" ist es doch ein teurer Spass. :rolleyes:

Antwort Gefällt mir

O
Oberst

Veteran

337 Kommentare 131 Likes

@Igor Wallossek : Mir ist nicht ganz klar: Hast du die W6800 gegen die RTX 6000/5000 (Turing) getestet, oder gegen die RTX A6000/A5000 auf Ampere Basis. Die sollten ja noch mal merklich schneller als Turing sein und sind die eigentliche Konkurrenz. Oder ist Ampere preislich so weit von der Radeon weg, dass eher Turing die Konkurrenz ist?
Ansonsten ein sehr interessanter Test! Bin gespannt, wie es mit Cuda weiter geht, wenn auch Intel in dem Bereich mit mischt. Könnte mir da durchaus vorstellen, dass die ein oder andere Software dann eher den Fokus auf OpenCL legt, weil man damit dann alle drei Hersteller abdecken kann. Dadurch würde NVidia viel von seinem Vorteil verlieren, mal schauen, wie sie das verhindern wollen.

Antwort Gefällt mir

Derfnam

Urgestein

7,517 Kommentare 2,029 Likes

(...) alte RTX 6000 (...), @Oberst. Demnach also die mit ohne A^^.

Antwort 1 Like

RX480

Urgestein

1,874 Kommentare 868 Likes

In großen Gehäusen mit mehr Airflow sind Axiallüfter kein Problem.
Da sind mit ordentlichen Bodenlüftern auch 450W-Grakas zu stemmen.

Dagegen ne Workstation mit Blowern/Radiallüftern kann auch in nem ganz preiswerten Case mit 2x Seitenlüftern
gut auskommen, selbst wenn man 2 Grakas verbaut.(hatte ich bei meinen RX56cf so zzgl. AiO hinten für ne kleine CPU)
(quasi vollständig blasen alle 3 Geräte dann OUT, so das 4x IN reichte)

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,198 Kommentare 18,814 Likes

Die A6000 ist komplett anders positioniert, die A5000 nicht verfügbar/existent und die A4000 gibt es noch nicht mal als Sample. NVIDIA selbst empfiehlt für nomale Aufgaben immer noch die RTX 5000 und genau deshalb ist der Test so, wie er ist. Die A4000 ist aber deutlich langsamer als die W6800. Es kommt aber demnächst noch ein Test zur A6000, da sind dann diese Benchmarks auch wieder mit dabei.

@Software:
Ich kenne viele Ingenieure und Firmen, wo ich mir quasi übers Wochenende mal eine Lizenz transgerieren bzw. ausleihen kann. Ich würde mit für meine belange kein Solidworks kaufen. Wobei ich AutoCAD selbst besitze und die ganzen AI-Programme von Topaz auch. Bei Adobe habe ich das große Abo und so manch anderes Programm ist auch im eigenen Bestand.

Antwort 3 Likes

amd64

1

1,103 Kommentare 670 Likes

"Der Vorteil ist immerhin, dass man das Schnarren der Spulen nicht wahrnehmen kann, weil alles vom Radiallüfter zugedeckt wird."

Da wird das Spulfiepen "eiskalt" aus dem Frequenzspektrum gefönt. :D

Antwort 2 Likes

Epistolarius

Mitglied

33 Kommentare 5 Likes

Interessanter Test, so viele professionelle Programme zu testen kann nicht einfach/billig sein.

Die Gigapixel Resultate von ~37-54 Sekunden wundern mich. Mit Version 5.5.2 ein gleich großes Foto wie im Screenshot mit gleichen Einstellungen ausprobiert dauerte rund 16 Sekunden auf einer 5700XT als AI Processor.

Antwort Gefällt mir

c
cunhell

Urgestein

549 Kommentare 503 Likes

Ich denke, dass bei der Karte die Spulen eher ein niederfrequentes Geräusch machen. Eher so in Richtung rattern. Wenn sie fiepen/quietschen würden, wären sie vermutlich nicht so leicht im Lüfterrauschen untergegangen.
Igor mag mich gerne korrigieren, wenn ich falsch liege.

Cunhell

Antwort Gefällt mir

g
gerTHW84

Veteran

409 Kommentare 248 Likes

Die RTX A5000 führt Alternate gerade mit 2900 € (derz. n. v.), die RTX 5000 mit 2100 €. ;-) P/L-technisch konkurriert die W6800 also mit dem Turing-Modell.
Das Ampere-Modell lässt sich nVidia gut bezahlen, jedoch sicherlich auch zu recht, denn die dürfte deutlich schneller sein. Das Modell verfügt über 24 GiB mit 64 SMs bei etwa 1,7 GHz und 230 W, während der "Vorgänger" hier nur 16 GiB mit 48 SMs bei etwa 1,8 GHz und 265 W bot.

Ergänzend zu Intel: Hier propagiert man eine optimierte Ansteuerung über das OneAPI. Es wäre denkbar, dass man Intel hier mit einem eigenen Ansatz besser bedienen kann, wobei erst mal unklar ist, ob Intel hier zeitnah überhaupt Produkte in dem Bereich anbieten wird, also im ProfViz-Bereich. Zumindest mittelfristig wäre das nicht abwegig. Die haben eine umfangreiche Compiler-Suite in Arbeit, die bspw. CUDA-Code transformieren können und damit eine Migration vereinfachen helfen soll. Ob das am Ende auch praxistauglich und -relevant sein wird, muss man jedoch erst mal abwarten. Aktuell visieren die erst mal primär Datacenterprodukte (XE-HPC und -HP) an, die damit eher als Rechenbeschleuniger als als GPUs fungieren.

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,198 Kommentare 18,814 Likes

Jedes Bild dauert, je nach Inhalt und Aufgabentiefe, sehr unterschiedlich lange, ich habe auch welche, die in unter 8 Sekunden durch sind.

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,198 Kommentare 18,814 Likes

Die A5000 sehe ich aber, wie auch die A6000, in einer anderen Aufgabenstellung

Antwort Gefällt mir

g
gerTHW84

Veteran

409 Kommentare 248 Likes

"Andere Aufgabenstellung" ... die da wäre? Die Architektur ist neuer, für mein Dafürhalten ist das aber schlicht eine Skalierungsfrage. Wie viel Leistung meine ich zu brauche und wie viel bin ich bereit dafür zu zahlen. Mit den 24 GiB bietet sich die natürlich für mehr an als das alte 16 GiB-Modell, jedoch grundsätzlich spricht nichts für einen Tausch. Die Frage ist halt, ob einem der Mehrwert was effektiv bringt, insbesondere, wenn man die für eine spezifische Applikation anschafft wie bspw. NX oder Creo ... Aktuell konkurrieren hier ganz klar sowohl preis- als auch leistungsbezogen die RTX 5000 und die W6800 miteinander, insofern ist Dein Test auch durchaus sinnvoll gewählt gewesen.

*) Die RTX A6000 würde ich jedoch nicht mal in einen "ähnlichen Topf" werfen wollen, denn die rangiert leistungs-, ausstattungs- und preistechnisch in einer ganz anderen Liga. ;-) Wobei die absolut gesehen dennoch schon fast ein "Schnäpchen" geworden ist, wenn man die mit der alten RTX 8000 vergleicht. :-D

Btw, hast Du etwas zu einer Ampere-Titan gehört? Mit den Anpassungen (höherpreisiges Top-Consumer-Modell, dafür aber niedriger bepreistes Top-Ex-Quadro-Modell) würde ich weiterhin annehmen, dass es von Ampere kein Titan-Modell für den semiprofessionellen Bereich geben wird.

Antwort Gefällt mir

Klicke zum Ausklappem
Epistolarius

Mitglied

33 Kommentare 5 Likes

Natürlich, in gewissem Grade. Ist bei mir im privaten Gebrauch nur noch nicht untergekommen, das ein Bild so lange brauchte, zumindest solange die GPU und nicht CPU ausgewählt ist. Das wäre ja wie im Text angedeutet auch bei der Preview sehr nervig. Habe mich einfach nur gewundert wie so schnelle Karten dafür so viel länger brauchen können.

Antwort Gefällt mir

ApolloX

Urgestein

1,664 Kommentare 931 Likes

Die Lüfter, von Igor ja gerne als Miefquirl bezeichnet, gehen wirklich hoch bis 4950 RPM?? Die müssen ja Geräusche machen, dass vorbeifliegende Fliegen tot runterfallen.

Läuft mit diesen Karten der Time Spy? Wenn ja, wäre das auch als ein Test von vielen interessant, da die dort zu erzielenden Punkte ja doch den meisten noch was sagt.

Ansonsten super Test mit all dem Aufwand!

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,198 Kommentare 18,814 Likes

Ich habe bewusst das Motherboard mit den vielen Platinendetails genommen. Das war auch nicht bei jedem der Platinenbilder gleich. Das hängt auch noch vom Winkel und der Beleuchtung ab. All die Slots und kleinen Komponenten sind aber einfach mörderisch. Ein zugeklappter Laptop braucht keine 8 Sekunden :D

BTW: Ich habe seit ca. 2 Monaten Probleme, deren Webseite zu erreichen. Das Helpcenter geht noch, aber Updates gehen keine mehr und in den Shop kommt man auch nicht. Die gesamte Webseite ist kaputt.

Antwort 1 Like

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung