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QIDI TECH X-Plus 3 V2 3D-Drucker im Test – Ist da noch Platz im Hobbykeller?

Elektronik und Features

Werfen wir doch auch nochmal einen Blick auf die Technik des Druckers. Auf der Unterseite verdecken zwei große, schwarz lackierte Blecke den Großteil der Kabel.

Hat man die insgesamt 17 Schrauben entfernt, kommt der Z-Riemen und Verkabelung zum Vorschein.

Es hat mich auf jeden Fall gefreut, dass hier vernünftig dimensionierte Netzteile von Meanwell zum Einsatz kommen. Konkret sind das die Modelle A-350FGF-24 und LRS-450-24.

Das Gehirn der Maschine bildet hier ein mkspi Mainboard, welches über einen Rockchip RK3328 (Cortex-A53) Prozessor sowie 1GB DDR3 Arbeitsspeicher verfügt und noch mit 8GB eMMC bestückt ist.

Moderne TMC2209 Stepper-Treiber sorgen für einen möglichst leisen Betrieb der Motoren.

Irgendwie erinnert mich das Design des Hotends sehr an die von Bambu Lab, wobei die nicht mit einem Keramik-Heizelement und maximaler Temperatur von 350°C ausgestattet sind.

Etwas mehr feine Technik versteckt sich noch unter der Abdeckung auf der Rückseite, dank des Toolhead-PCBs wird nur ein einzelnes USB-C Kabel benötigt. Ein Raspberry Pi RP2040 Microcontroller und ADXL345 Beschleunigungssensor sind hier ebenfalls verbaut.

In der hinteren linken Ecke versteckt sich die Elektroheizung, welche direkt über das zweite Netzteil versorgt und durch ein Relais geschaltet wird. So ein Feature habe ich in dieser Preisklasse noch nicht gesehen, normalerweise taucht so etwas eher in industriellen 3D-Druckern auf.

Direkt am X-Plus 3 selbst kann über den 5″ Touchscreen eigentlich alles angesteuert werden, was man im normalen Betrieb braucht. Erneutes Kalibrieren der Resonanzen, Innenraumbeleuchtung, Lüfter, Bauraumheizung und mehr.

Auch während des Druckens hat man relevante Stellschrauben sofort verfügbar, ein kleines Vorschaubild erleichtert zudem die Zuordnung.

Die Fluidd-Weboberfläche kann natürlich auch direkt im Browser aufgerufen werden, nachdem entweder ein LAN-Kabel angeschlossen oder das WLAN konfiguriert wurde. Dort stehen dann bis ins letzte Detail alle Einstellungen zur Verfügung. Erreichbar ist die Webseite übrigens unter Port 10088 der IP-Adresse des Druckers, beispielsweise 192.168.178.69:10088.

Das Auto-Mesh-Leveling muss bei meinem Exemplar jedenfalls viel leisten, um diese „Welle“ mit recht hoher Varianz auszugleichen. Funktionierte in der Praxis aber immer problemlos.

In meinen Tests ist der Filament-Sensor mit einer Reaktionszeit von nur 3 Sekunden recht flott und das Menü zum „Nachladen“ wurde sinnvoll gestaltet.

 

Exkurs: Mainboard Lüftertausch

Der kleine 4010 Lüfter, welcher in der entfernbaren Abdeckung auf der Rückseite sitzt, war bei meinem Testexemplar wirklich unerträglich sowie mit Abstand das Lauteste am ganzen Drucker.

Und wenn die Stepper-Motoren beim Drucken von so einem kleinen Lüfter übertönt werden, ist irgendetwas nicht richtig.

Zwar hat der Hersteller sofort reagiert und schickt ein Ersatzteil, aber Noctua war schneller.

So habe ich also eine gute Ausrede, um den neuen NA-VC1 Adapter in Kombination mit einem NF-A4x20 FLX auszuprobieren.

Also fix den originalen Stecker mit dem beiliegenden Zubehör adaptiert, die anliegenden 24 Volt auf 12V verringert und alles wieder eingebaut.

Alles sehr einfach, schnell und unkompliziert. Preislich ist der NA-VC1 Adapter aber schon echt happig, wenn man ihn mit den zwar größeren, aber auch flexibleren LM2596S Step-Down Konvertern vergleicht. Schönheit hat hier wohl echt seinen Preis. Wie auch immer, nach dem Umbau sinkt die Lautstärke im Standby-Betrieb 57,4 dB(A) auf nur 45,2 dB(A) und macht das Ganze eigentlich erst erträglich. Den Ersatzlüfter von QIDI habe ich aktuell noch nicht, werde aber diese Passage entsprechend aktualisieren, sollte er viel leiser sein. Möglicherweise war der originale Lüfter ja auch defekt, wir werden es sehen.

Kommentar

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Tim Kutzner

Moderator

836 Kommentare 682 Likes

Scheinbar gibts es nochmal eine neuere Version mit anderem Extruder-Gehäuse.
Da Qidi davon aber nichts hat verlauten lassen, wird so getestet wie erhalten :D

Danke an Nico Fritzler in den Kommentaren bei Facebook:

Antwort 1 Like

Danke für die Spende



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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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