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Der große Big Navi UV-Guide: Untervolten und Sparen mit dem MorePowerTool einfach erklärt | Praxis

Undervolting

An Overclocking ist unter solchen Bedingungen natürlich gar nicht zu denken. Die Karte läuft ohne Probleme @Stock in dem Case, wirklich nötig wäre es also auch nicht unbedingt. Dennoch ist die Abwärme nicht zu verachten und eine ausgedehnte Spielesession heizt das Case schon gut auf. Außerdem ist der Prozessor (der an und für sich schon mit der Karte überfordert ist) mit dem großen AMD Referenzkühler sowieso schon sehr schwachbrüstig gekühlt, der dadurch spürbar lauter wird. Naja, das Mainboard hat ebenfalls keinerlei Kühlung auf den Spannungswandlern (ja blanke Spannungswandler!), das ist also erst einmal reichlich grenzwertig.

Über den Wattman lässt sich die Karte nur bedingt untervolten, hier konnte ich die Karte nur auf 180 bis 185 Watt drücken, zumindest mit Standardtakt. Weniger war nur mit starken Takteinbußen machbar und dann verliert sich ja der Sinn so einer Karte. Das Problem ist, das der Voltage-Slider im Wattman eigentlich gar keiner ist, sondern lediglich die Frequenzkurve absenkt und die Telemetrie dann die Frequenzen und Spannungen selbst auswürfelt. Zur Illustration mal ein Bild aus dem Treibermenü von Navi (RX 5700) mit Beschriftung, um euch das mal bildlich zu erläutern.

Ab einem gewissen Punkt wird dann fast alles instabil was man einstellt. Also, was tun? Richtig, über das MPT einige Dinge wieder zurechtrücken. Im Menü Overdrive Limits habe ich lediglich die Timings Level 2 aktiviert, kann diese aber nicht nutzen. 

Unter Power and Voltage verbirgt sich dann der Kern des Settings. Ich habe einmal die maximale Spannung GFX von 1025 mv auf 975 mv gesenkt. Wir senken so die maximal anliegende Spannung und damit natürlich auch die Leistungsaufnahme. Zudem habe ich auch die SOC Voltage deutlich herabgesetzt und zwar von maximal 1050 mv auf nur noch 900 mv, auch die minimale Voltage SOC habe ich leicht gesenkt und zwar auf  850 mv. Wichtig beim SOC ist eigentlich nur, das es sauber läuft und nicht instabil wird, denn alles, was wir hier einsparen können, kommt letztendlich dem Takt zugute.

Wichtig ist dann auch, dass wir das Power Limit von 203 Watt auf 165 Watt absenken und gleichzeitig das TDC Limit knapp darunter auf 158 A statt 215 A setzen. Der SOC bleibt auf 30 A, der Wert wird sowieso nicht erreicht.

Im Frequency Bereich habe ich lediglich die SOC-Taktrate etwas abgesenkt, von 1200 maximal auf 1000 MHz. Das spart noch einmal zusätzlich ein paar Watt ein, die der Karte zugutekommen. Wichtig hierbei ist, dass Eure Frame Times dabei nicht leiden, notfalls lasst einfach diesen Wert unangetastet, es bringt nur marginale Vorteile. Zusätzlich können wir hier jetzt auch Änderungen am Speicher vornehmen. Darauf habe ich jedoch verzichtet und regele den Takt über den Wattman.

Zu guter Letzt kommt dann noch ein wenig Feinschliff an der Lüftersteuerung und ich ändere in diesem Fall nicht viel, sondern reduziere lediglich das Fan Acoustic Limit um 100 rpm. Hier habt Ihr natürlich noch viele Möglichkeiten, die Karte leiser oder kühler zu machen. Mein Setting läuft auch problemlos mit weiteren -200 rpm noch ausreichend kühl. Aber jede Karte ist anders.

Im Wattman habe ich dann folgendes Setting eingestellt:

Wir lassen die Karte recht frei boosten, wenn Sie denn kann. Da die Karte sowieso stets über das Power Limit eingebremst ist, stellt der hohe Takt kein Problem dar. Zero RPM stelle ich aus, um auch im Idle ein wenig Luft in dem Gehäuse umzuwälzen. Ein wenig Speicher-OC und Fast Timings, fertig ist das Setting.  Anbei dann ein paar Beispiele wie die Karte mit den Einstellungen taktet – meist verhält diese sich jedoch, als würde die Karte @stock laufen. Also meine Karte dann in einem Bereich um die 2100 bis 2150 MHz.

Das Setting lässt der Karte aber die Möglichkeit, bei Bedarf auch hoch zu boosten und so erreiche ich mit dem Setting in QHD bei Forza, Watch Dogs oder SotTR teils deutlich höhere Taktraten mit bis zu über 2,4 Ghz. Nicht schlecht und reicht allemal völlig aus!

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