Der erste Eindruck nach dem Auspacken war etwas ernüchternd. Aufgrund ihres vollständig aus Kunststoff bestehenden Gehäuses und ihres geringen Gewichts von nur 879 Gramm wirkt die X5 nämlich deutlich weniger wertig, als sie es tatsächlich ist und stellt in Bezug auf den Preis von über 300 Euro erste Fragen in den Raum. Sie unterscheidet sich kaum von einem billigen DAC/Kopfhörerverstärker, den man auch deutlich billiger erwerben kann. Es hätte Aluminium sein können, bzw. eine hybride Mixtur aus besserem Spritzguss (Brush Style) und einer Leichtmetall-Front.
Mit ihren Abmessungen von 216 x 170 x 72 mm ist die Sound Blaster X5 zumindest größer als jede andere externe Soundkarte in Creatives Sortiment. Ihre Größe erlaubt die Kombination mit anderen Audiogeräten, wie speziellen Kopfhörerverstärkern. Im Bild oben ist die Sound Blaster X5 zusammen mit dem HIFIMAN EF400 zu sehen, meinem Lieblings-DAC mit einem brachialen Kopfhörerverstärker, der auch Magnetostaten an ihre Grenzen treiben kann. Die Vorderseite der Sound Blaster X5 ist recht dicht besetzt. Hier findet man eine fast schon verwirrende Vielzahl von Tasten, Schaltern und Reglern sowie ein monochromes LED-Display, das Informationen wie Lautstärke, Wiedergabeformat, Ausgangsauswahl, ausgewählte Equalizer-Einstellung sowie den Bluetooth-Status anzeigt. Nur der Ein-/Ausschalter und der große Lautstärkeregler verfügen über eine integrierte LED.
Und jetzt gibt es etwas Haue, denn die Beschriftungen der Tasten und Regler sind bei etwas anderem als direktem Licht nur sehr schwer bis fast gar nicht zu lesen! Ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und nach einigem Trial & Error wird man sich irgendwann auch das eingeprägt haben. Der Umschalter für Kopfhörer/Lautsprecher, die Auswahl des Equalizer-Profils oder die Stummschalttaste für das Mikrofon versinken im dunklen Nichts. Creative hätte hier wirklich eine bessere Lösung finden müssen: Entweder ein Farbschema für die Frontplatte der Sound Blaster X5 mit deutlich mehr Kontrast oder besser gleich eine LED-Hintergrundbeleuchtung für alle Tasten. Mit Kosten ist so etwas beim Aufdruck jedenfalls nicht zu erklären, nur mit einer gewissen Arroganz der Designer.
Links findet man die Bluetooth-Pairing-Taste, eine Stummschalttaste für das Mikrofon (Hurra, denn sie leuchtet rot, wenn das Mikrofon stummgeschaltet ist), eine Display-Auswahl-Taste, einen Mikrofonverstärkungsregler (-96 bis + 9 dB) und einen Kopfhörerverstärkungsschalter mit zwei Einstellungen: Normal und Hoch. Rechts sieht man dann einen Umschalter für Kopfhörer/Lautsprecher, einer Taste für den Direct Mode/DSP Mode, einer EQ-Auswahltaste (sie funktioniert nur, wenn der Direct Mode nicht aktiv ist), einen Schalter für PC/Konsole und drei Audioanschlüsse: Den 3,5-mm-Mikrofoneingang und einen unsymmetrischen Kopfhörerausgang sowie einem symmetrischen 4,4-mm-Kopfhörerausgang, der für mich eines der eigentlichen Kaufargumente wäre. Ganz Rechts befindet sich ein großer Lautstärkeregler, der sowohl die Kopfhörerausgänge als auch den analogen Audioausgang auf der Rückseite steuert.
Die Rückseite der Creative Sound Blaster X5 verfügt über zwei analoge RCA-Line-Ausgänge, zwei RCA-Line-Eingänge, einen optischen (TOSLINK) Ausgang und Eingang sowie zwei USB-Anschlüsse: USB-C und USB Type-A. Der USB-C-Anschluss dient dazu, die Soundkarte mit Strom zu versorgen und sie an Tonquellen anzuschließen – Ihren Windows- oder macOS-PC oder PlayStation 4/PlayStation 5-Konsolen. Der USB Type-A-Anschluss ist besonders interessant. Er dient als Host-Anschluss für externe USB-Lautsprecher, Headsets, Mikrofone und sogar drahtlose Audioübertragungsgeräte, wie zum Beispiel Creatives eigene BT-W3 und BT-W4. Sie können Ton an angeschlossene Geräte über eine direkte USB-Verbindung mit der Soundkarte ausgeben und alle Sound-Processing-Funktionen der Soundkarte, einschließlich Equalizer-Profile, auf das angeschlossene Gerät anwenden. Der USB Type-A-Host-Anschluss unterstützt Audio-Klasse-Geräte mit 5 V / 100 mA, unabhängig vom Hersteller.
Creative liefert im Handbuch einen guten Überblick, der schön erklärt, was man an die Sound Blaster X5 wo und wie anschließen könnte. Was die Konnektivität der Soundkarte betrifft, geht das alles absolut in Ordnung, denn sie ist mit jedem nur denkbaren Ein- und Ausgang ausgestattet. Wer jedoch ein 5.1- oder 7.1-Lautsprechersystem nutzen möchte, ist hier auf der falschen Straße, denn das wird leider nichts. Aber man kann ja nicht alles haben.
Ich spare mir auch die detaillierte Erklärung der ganzen Anschlüsse und Kabel, denn das kann der Quick Start Guide, wie gerade erwähnt, nämlich deutlich besser:
Sound Blaster X5 Quick Start Guide Rev B
59 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Veteran
Urgestein
Urgestein
Mitglied
1
1
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →