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PowerColor RX 7800XT Hellhound Spectral White im Test – Sehr speziell, sehr weiß und sehr leise

Zusammenfassung

Und wo sortiert sich die PowerColor RX 7800XT Hellhound Spectral White nun ein? Erst einmal ist sie ein schöner weißer Fleck auf der Grafikkarten-Landkarte und für alle interessant, die einen komplett weißen Build mögen. Um ein Fazit zur Performance komme ich nach den Ausschweifungen zur Optik natürlich auch nicht herum. AMD hat den NAVI32-Vollausbau für 549 Euro UVP bewusst gegen NVIDIAs GeForce RTX 4070 12 GB positioniert. Mit einem aktuellen Straßenpreis von 589 Euro muss man natürlich noch den weißen Kosmetikaufschlag inkludieren.

Und nun muss man abwägen, was man auch in Zukunft lieber Spielen will – reine Rastergrafik oder doch lieber Spiele mit DXR bzw. Raytracing-Fähigkeiten. Die GeForce RTX 4070 12 GB besitzt 4 GB weniger Speicher, was aktuell bei WQHD noch nicht so sehr ins Gewicht fallen sollte, es aber irgendwann durchaus könnte. In QHD nimmt die PowerColor RX 7800XT Hellhound Spectral White im 60:40 Prozent Mix aus Raster- und Raytracing-Spielen der RX 7800XT MBA locker 3 Prozent ab und ist somit deutlich schneller als AMDs Referenz. Die GeForce RTX 4070 FE 12 GB schlägt man knapp bzw. man ist zumindest auf Augenhöhe. Sie läge bei reiner Rastergrafik sogar deutlich vorn, bei nur DXR jedoch hinten. Was jedoch enttäuscht, ist die Leistungsaufnahme, auch wenn AMD die für Gamer als nicht so relevant ansieht. Wegen ein paar Watt müsste man auch nicht diskutieren, aber es sind immerhin 80 bis 100 Watt mehr, die man gegenüber einer RTX 4070 in die Umwelt verbläst.

Somit ist dieser Performance-Boost, auch gegenüber der MBA-Karte (20 Watt mehr)  mit der energetischen Brechstange erkauft worden. Hier kommt dann nicht nur der Strom ins Spiel, sondern auch die Notwendigkeit, diese Abwärme auch wieder abzuführen, denn das System heizt sich ja auf dem Papier deutlich schneller auf. Und genau das hat PowerColor ganze Arbeit geleistet, den der Kühler agiert souverän und sogar leise. Das Material geht so in Ordnung und auch bei den Pads und vor allem der Wärmeleitpaste hat man sich nicht lumpen lassen.

 

Fazit

Lieber spät als nie und ja, es ist eine schicke, weiße Karte. Wie relevant das dann aber für die Masse ist, bleibt abzuwarten, denn man muss echt sehen, ob es noch über den Preis geht. Exklusivität und das Anderssein musste man schon immer extra bezahlen, womit sich natürlich auch der Preis etwas relativiert. Mehr Aufwand und kleinere Stückzahlen kosten leider. Deshalb gibt es auch nicht den Kauftipp, wohl aber den „Editor’s Choice“, weil mir die Karte optisch und auch technisch in der Umsetzung gut gefällt.

Wer modden möchte oder was Schickes für den PC sucht und der sich entweder dem AMD-Mikrokosmos zugeneigt fühlt oder dem das alles komplett egal ist, darf bei Gefallen gern zugreifen. Die nötigen Finanzen vorausgesetzt.

Die Grafikkarte wurde vorab von PowerColor für diesen Test zur Verfügung gestellt. Die einzige Bedingung war die Einhaltung der Sperrfrist, eine Einflussnahme oder Vergütung fand nicht statt.

 

145 Antworten

Kommentar

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TheSmart

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Hmm mal abgesehen vom weißen Finish..
Der Preis ist ganz schön happig.. die Leistungsaufnahme viel zu deftig und das mit dem VRAM.. bald kommen dann auch noch die "Super-Dinger" von Nvidia raus.. die werden dann bestimmt auch wieder SUPER im Preis werdeh *hust*. Aber dürften dann beim VRam mithalten.

Aber das mit dem Raytracing.. ich konnte es ja schon live bei anderen mit stärkeren Karten in Action sehen.. bzw wenn man mich nicht darauf hingewiesen hätte, hätte ich es wohl nicht gemerkt.. im Eifer des Gefechts geht das für mich persönlich ganz schön unter und verschlingt ohne Ende an Leistung. Deswegen wäre das soweit okay für mich bei einer AMD-Karte.. aber der Rest halt.. man merkt halt leider das sie arg zurückhängen und wirklich viel Hoffnung habe ich da auch nimmer mehr.

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Roland83

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Schön zu sehen das man bei Powercolor nun endlich auf Qualität bei Pads und Paste setzt. So gesehen hat der Test durchaus einen breiten Mehwert fernab von weißen Builds oder auf die 7800-4070 Leistungsklasse schielenden.

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echolot

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942 Kommentare 727 Likes

Schöne Karte, schön weiß. Der Vorteil gegenüber einer RTX 4070 sind sicherlich die 4Gb Ram mehr. Aber das war es auch schon. Solange FSR3 nicht ordentlich läuft im Gegensatz zu FG keine echte Alternative. Da finde ich die 7900 GRE interessanter, weil näher an der 7900 XT.

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ApolloX

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Ich glaub, man muss geistig AFMF als Feature dieser Karten mit einbeziehen, damit der Vergleich mit Nvidia robuster wird.

Wenn ich gestern Cyberpunk 2.X mit 90W GPU Verbrauch auf der 6900 XT in höchster Stufe RT in 1440 ohne FSR spiele und im Schnitt 70 FPS habe, dann sieht man schon, was AFMF bringt - ohne würde ich da bei 35 FPS herumstottern.

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Igor Wallossek

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Dann muss ich auch DLSS und FG mit einbeziehen und dann... nun ja. Alle Benchmarks sind ohne DLSS und ohne irgendwelche Standbildmanipulationen. ;)

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ApolloX

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OK, dann ohne den Vergleich, aber schlecht ist diese technische Entwicklung oder Ergänzung auf Software Seite jetzt auch nicht.

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LurkingInShadows

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Ähm, da hat jemand den Kühler zu fest angezogen....

Bei allen 3 Schrauben sind die Lamellen verbogen. (ganz links hält ja nur die Slotblende)

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Igor Wallossek

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10,225 Kommentare 18,928 Likes

Das ist noch der Auslieferungszustand, wobei PCB, Backplate und auch der Heatsink plan sind. Diesen Effekt hat man aber bei sehr vielen Karten, vor allem, wenn sie schon mal eingebaut wurden. Das fällt nur bei den weißen Lamellen mehr auf.

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ApolloX

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1,674 Kommentare 951 Likes

Aber generell ist das für mich ne sehr schöne Karte. Mit aber zwei Einschränkungen, 1. spricht sie RDNA2 Umsteiger nicht an, denn da ist faktisch so gut wie nichts gewonnen. Zwar auch nicht viel verloren, wenn man zB ne 6900XT hat, dafür bekommt man wohl noch bissl unter 500 Euro und dann mit gut 100 Aufschlag die neue Generation, dafür aber nicht mehr Leistung. Und 2. so zum Spielen würd mir die Leistung reichen, aber mittlerweile schätze ich den lautlosen Betrieb der Wasserkühlung - und dafür ist diese weiße Ausgabe zu schade.
Schlägt man jetzt in keine der beiden Kerben, kommt z.B. von ner Vega oder sowas und hat mit Wasserkühlung nichts am Hut, dann sieht die Sache schon ganz rosig aus.

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Casi030

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Ist halt Brechstange,gut du hast noch RGB in den 30Watt mehr zur MBA aber kaum mehr FPS.......RT ist gegenüber der 6900XT deutlich besser und dennoch weniger Verbrauch.
Ein Kaufgrund sehe ich zur 6900XT auch nicht,bei ner 6800XT schaut es dann schon anders aus.

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Roland83

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Ja wobei .... ich bin zuletzt von der 6900xt auf die rtx4080 umgestiegen und selbst das war in 90% aller Anwendungsfälle eigentlich sinnfrei. Würde ich nicht so viel Simracing mit der VR Brille betreiben wo echt jedes Frame heiß begehrt ist hätt ich die Generation sicher ausgelassen.
Also ein Kaufgrund von einer Gen zur nächsten ist oft ein schwieriges Kapitel finde ich. Da schlägt der "ich will das" Faktor meist mehr aus xD

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Megaone

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1,747 Kommentare 1,646 Likes

Eine gute Wakü mit den entsprechenden Kühlern und guten Pads kostet mittlerweile richtig Asche. Das alles zusätzlich zu investieren um eine 7800er zu kühlen, ist wie Breitreifen auf eine Ente zu schrauben. Das absolute Minimum Imho wäre eine hochgetaktete 7900XTX oder eine 4090, wenn sie denn die Kühlung brauchen würde. Die letzte Wakü, die ich gekauft habe, war die für die 3090. Das hat Sinn gemacht. Ich hab die Karte seit 3 Jahren im Zweitrechner, und sie ist immer noch schneller als eine 4070 und selbst für eine TI und oder Super Version wird die Luft dünn, wenn die 12 GB nicht mehr reichen.

Aber eine 7800XT ist im Grunde doch schon Heute mit zunehmenden RT Games nicht mehr wirklich zeitgemäß. Bei Release der nächsten Generation gehört sie bestenfalls noch zur Mittelklasse und wird auf Ebay verramscht.

Es mag ja gute Gründe geben, sie aktuell zu erwerben, aber nochmal eine paar Hundert Euro draufpacken für einen Wasserkühler?

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cunhell

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552 Kommentare 510 Likes

Wie verhält sich das Spulengeräusch im Vergleich zur MBA-Karte? In dem MBA-Test hatte nur Hinweise für die Custom-Karten gelesen und nicht für die MBA.
Mit was würde man bei der Hellhound das Phasen-Wechsel-Pad ersetzen? Ich vermute mal, dass würde beim zerlegen kaputt gehen.
Nur WLP würde vermutlich zu dünn werden, oder?

Grüße
Chunhell

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echolot

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Da ist man dann schnell bei einer 4070 Ti, die um einiges mehr zu bieten hat.

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Igor Wallossek

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Das Pad ist allerdings hin und muss runter. Ich habe Apex draufgepappt und sogar noch 1-2 Gad eingespart. Das geht sehr wohl.
Die Karte ist leiser als die MBA, auch bei den Spulen.

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Casi030

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Deswegen ja,bis zur 6800XT rentiert sich die 7800XT.
Habe ja auch vor einiger Zeit von der 6900XT auf die 7900XTX gewechselt, nur hab Ich auch die Rechner dafür und die 7900XTX ist halt zum Testen und zum Studieren. ;)
Mir fehlt zwar die Zeit,aber mit dem richtigen Gehäuse hab ich immer noch nicht den Drang dazu gehabt den Wasserkühler zu verbauen weil die einfach zu leise ist.

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ipat66

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1,360 Kommentare 1,358 Likes

:D

Da fände ich eine 7900XT auch als „sinnvollere“ Anschaffung .
Die bekommst Du zum schwarzen Freitag bestimmt für 750 Euronen.
Mit etwas UV wird die dann auch erträglicher, wenn man auf sehr leise steht.
Da hat man deutlich mehr Wumms fürs Geld als eine 7800 XT unter Wasser.

Habe bei einem Freund eine eingebaut ( Sapphire 7900 XT ) und er ist damit glücklich...:)
Oder man schaut sich bei der Konkurrenz um ( 4070, 4070 Ti ) .

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c
cunhell

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552 Kommentare 510 Likes

Hi Igor, verstehe ich Dich richtig, Du hast auf die GPU ein Wärmeleitpad gepappt? Hätte nicht gedacht, dass das so gut funktioniert.
Nur aus interesse: Welche Stärke? 0,5mm oder 1mm?

Grüße
Cunhell

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Casi030

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11,923 Kommentare 2,338 Likes

Ansichtssache würde ich sagen,ne richtig gut aufgebaute Ente zieht mehr Blicke auf sich als ein 0815 M4 z.b.

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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