Heute geht es in die letzte Runde der grünen Aufsuperungs-Wochen und mit der neuen GeForce RTX 4080 Super gibt es dazu einen Chip, der einerseits gleicher als gleich ist und doch etwas anderes sein soll. Man möchte mit den 1109 Euro UVP (altes Modell 1469 Euro) natürlich einen Verkaufsimpuls setzen und zugleich ein komplett neues Produkt suggerieren, das man günstiger anbieten möchte, ohne durch eine Preisänderung bei der bereits bekannten GeForce RTX 4080 vielleicht das Gesicht zu verlieren. Man verspricht mehr Grafikleistung zum kleineren Preis, was natürlich einen direkten Vergleich geradezu herausfordert. Die Preise der Händler sind allerdings eine ganz andere Sache, denn bis auf einige sogenannte MSRP-Karten wird wohl erneut der finanzielle Freilauf bei den individuellen und besser ausgestatteten Modellen bemüht werden. MSI hat für die MSI GeForce RTX 4080 Super Expert 16GB eine UVP von 1249 Euro festgelegt und es wird spannend sein, ob und wie der Handel nun reagiert.
Wichtiges Vorwort
Diesmal ist alles ein klein wenig chaotisch abgelaufen, so dass wir gestern auf Grund einer logistischen Verzögerung zwar keine MSRP-Karten und keine Founders Edition vorstellen konnten (wie auch ohne Karte?), heute aber dafür gleich die volle Breitseite liefern können. Das ist zwar fair, stellt einen aber trotzdem vor komplett neue Herausforderungen. Die Founders Edition kam leider erst am Montag Nachtmittag, sodass es diesmal eine kleine Änderung in der Gestaltung des Inhalts gibt. Ich habe die nachgereichte Founders Edition natürlich ebenfalls über alle Benchmarks laufen lassen, jedoch gegenüber der (bereits vorher) getesteten MSI GeForce RTX 4080 Super Expert bei der Performance nur so marginale Unterschiede feststellen können, dass ein direkter Vergleich beider Karten auf Grund zu beachtender Messtoleranzen bereits komplett überflüssig ist. Eine Abweichung im Durchschnitt aller Spiele von < 0.6 Prozent ist nichts, was ich für darstellungsfähig halte. Deshalb nutze ich exemplarisch die Ergebnisse der Founders Edition (ich hätte auch MSI nehmen können) und vergleiche deshalb besser die Dinge beider Karten im Detail, für die es wirklich sicht- und messbare Unterschiede zu vermelden gibt. Und das sind durchaus einige.
Auch der Vergleich mit GeForce RTX 4080 Founders Edition ohne Super ist nicht ganz ohne und bedarf einer kurzen Vorbemerkung. NVIDIA hat, sicher nicht ganz zufällig, in die jeweiligen Pressetreiber für die neuen Karten diverse Verbesserungen für einzelne Spiele einfließen lassen, ohne dies mittels Changelog auch sichtbar zu kommunizieren. Würde man jetzt davon ausgehen, dass die Reviewer aus Zeitgründen gar nicht alle NVIDIA-Karten noch einmal wöchentlich mit dem jeweils scheinbar noch aktuellen Treiber der Vorwoche testen würden, dann hat der Reviewer die Rechnung ohne NVIDIA gemacht. Sicher, in der Summe aller Spiele wird das (je nach Spieleauswahl) nur mehr oder weniger sichtbar, aber auch bei mir waren es rund 0.5 bis 0.7 Prozent Unterschied, wobei besonders ein Spiel meiner Auswahl bei der generellen Leistung und ein anderes mit zumindest deutlich besseren DLSS-Werten glänzen konnte. Die Metriken waren jedoch alle bereits erstellt und auch hochgeladen, bevor ich aus Plausibilitätsgründen zur Sicherheit auch noch die GeForce RTX 4080 Non-Super mit den neuen Treibern gegengetestet habe, die urplötzlich auch besser performte. Deshalb werde ich dazu auf den Benchmark-Seiten noch etwas schreiben und die wenigen betroffenen Einzelergebnisse, sowie die Summe aller Spiele etwas relativieren. Da der überwiegende Teil aber plausibel blieb und mir die Zeit davon lief, kann man auch mit dem „Altbestand“ ganz gut leben. Aber erwähnen muss man es nun einmal.
Natürlich gibt es auch diesmal wie gewohnt viele Benchmarks für Gaming und Workstation, den umfassenden Teardown, eine sehr aufwändige Platinen-, Kühler- und Material-Analyse mit einigem Reverse-Engineering, sowie die Analyse der Leistungsaufnahme und der Lastspitzen samt passender Netzteilempfehlung. Da ich weiß, dass viele Kollegen auch noch einmal die ganzen technischen Details samt Theorie wiederholen, die ja bereits vorab schon in diversen Häppchen dargereicht wurden, spare ich mir das heute im ganz großen Umfang und verweise später nur noch einmal kurz auf die bereits bekannten Daten. Denn Ihr wollt ja heute echten Zahlen sehen und kein PR-Feuerwerk. Die Specs kommen natürlich gleich noch. Doch zurück zum Chip. Interessanterweise nutzen sowohl die Founders Edition als auch einige andere Karten noch nachträglich gelabelte Chips aus 2022…
… während der Chip auf der MSI-Karte aus der KW44 im Jahr 2023 stammt und damit ein ganzes Jahr neuer ist. Das zeigt am Ende aber auch, dass man hier wohl über ein Jahr Chips gesammelt hat, die nunmehr als RTX 4080 Super verkauft werden. Interessant ist das allemal, denn es erklärt dann vielleicht auch, dass verschiedene Chipgüten einen kleinsten gemeinsamen Nenner benötigen, was am Ende auch auf ein klein wenig mehr Spannung hinausläuft. Doch dazu später noch mehr im Fazit zum Thema Leistungsaufnahme. Ich will hier wirklich nicht wild spekulieren, denn man wird es wohl, so oder so, nie erfahren.
Der AD 103-400 und die neue Ada-Architektur
Bereits am 8. Januar 2024 stellte NVIDIA die GeForce RTX 4080 SUPER im Rahmen der CES 2024 vor, eine Grafikkarte der Enthusiasten-Klasse, die auf dem 5-nm-Prozess basiert. Diese Karte, die den Grafikprozessor AD103 in der Variante AD103-400-A1 nutzt, unterstützt DirectX 12 Ultimate, was die Kompatibilität mit allen modernen Spielen sicherstellt. Die GeForce RTX 4080 SUPER, mit einer Die-Fläche des AD103 Grafikprozessors von 379 mm² und 45,900 Millionen Transistoren, bietet wichtige Funktionen wie Hardware-Raytracing und variabel ratenbasiertes Shading, die in zukünftigen Videospielen von Bedeutung sind.
Die Karte ist ausgestattet mit 10240 Shader-Einheiten, 320 Texture-Mapping-Einheiten und 112 ROPs, sowie 320 Tensor-Kernen, die besonders bei Machine-Learning-Anwendungen die Geschwindigkeit erhöhen. Zusätzlich verfügt sie über 80 Raytracing-Kerne. NVIDIA hat die Karte mit 16 GB GDDR6X Speicher versehen, die über eine 256-Bit-Speicherschnittstelle angeschlossen sind. Die GPU der GeForce RTX 4080 SUPER arbeitet mit einer Basisfrequenz von 2295 MHz, die auf bis zu 2550 MHz gesteigert werden kann, während der Speicher mit einer Geschwindigkeit von 1438 MHz (23 Gbps effektiv) läuft.
RTX 4080 Super | RTX 4080 | RTX 4070 Ti Super | RTX 4070 Ti | RTX 4070 Super | RTX 4070 | |
---|---|---|---|---|---|---|
GPU | AD103 | AD104 | ||||
Transistors | 45,9 Mrd. | 35,8 Mrd. | ||||
Die Size |
379 mm² | 295 mm² | ||||
SM | 80 | 76 | 66 | 60 | 56 | 46 |
FP32-ALUs | 10.240 | 9.728 | 8.448 | 7.680 | 7.168 | 5.888 |
RT Cores | 80, 3rd Gen | 76, 3rd Gen | 66, 3rd Gen | 60, 3rd Gen | 56, 3rd Gen | 46, 3nd Gen |
Tensor Cores | 320, 4th Gen | 304, 4th Gen | 264, 4th Gen | 240, 4th Gen | 224, 4th Gen | 184, 4th Gen |
Base Clock | 2295 MHz | 2.210 MHz | 2340 MHz | 2.310 MHz | 1.980 MHz | 1.920 MHz |
Boost Clock | 2550 MHz | 2.510 MHz | 2610 MHz | 2.610 MHz | 2.475 MHz | 2.475 MHz |
FP32-Perf | 52 TFLOPS | 48,8 TFLOPS | 44 TFLOPS | 40,1 TFLOPS | 35 TFLOPS | 29,1 TFLOPS |
L2-Cache | 64 MB | 48 MB | 48 MB | 32 MB | ||
Memory | 16 GB GDDR6X | 12 GB GDDR6X | ||||
Throughput | 23 Gbps | 22,4 Gbps | 21 Gbps | |||
Interface | 256 Bit | 192 Bit | ||||
Bandwidth | 736 GB/s | 717 GB/s | 672 GB/s | 504 GB/s | ||
Video-Engine | 2 × NVENC (8th Gen) 1 × NVDEC (5th Gen) |
1 × NVENC (8th Gen) 1 × NVDEC (5th Gen) |
||||
TDP | 320 Watt | 285 Watt | 220 Watt | 200 Watt | ||
UVP (DE) | 1.109 Euro | 1.329 Euro | 889 Euro | 899 Euro | 659 Euro | 659 Euro |
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Unboxing und technische Details beider Karten
- 3 - Test System und Messequipment
- 4 - Teardown: PCB und Komponenten
- 5 - Teardown: Kühler und Lüfter
- 6 - Materialanalyse der NVIDIA RTX 4080 Super FE 16GB
- 7 - Materialanalyse der MSI RTX 4080 Super Expert 16GB
- 8 - Gaming-Performance WQHD (2560 x 1440)
- 9 - Gaming Performance Ultra-HD (3840 x 2160)
- 10 - Gaming Performance DLSS vs. FSR
- 11 - Gaming Performance mit Frame Generation
- 12 - Latenzen und Lags
- 13 - Workstation Grafik und Rendering
- 14 - Details: Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 15 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 16 - Temperaturen, Taktraten und Infrarot-Analyse
- 17 - Lüfterkurven und Lautstärke
- 18 - Zusammenfassung und Fazit
38 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Veteran
Urgestein
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Veteran
Veteran
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Moderator
Veteran
Urgestein
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →