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„Equalizer APO“ und „Peace Equalizer“ – Perfektes Anpassen von Kopfhörern oder Lautsprechern mittels eines echten parametrischen Equalizers | Tutorial

Das Ändern der Kanaleigenschaften und Anzahl der Kanäle

Mit den Tasten „+“ und „-“ (grüne Markierung) lassen sich weitere Kanäle zufügen (bis zu 31) oder wieder entfernen. Die rote Markierung zeigt die Frequenz-Zuweisung pro Regler (Kanal). Das lässt sich sogar pro Audiokanal noch separat definieren, also aufpassen, was eingestellt wurde.

Die Arbeit mit speziellen Audiofiltern und deren Wirkungsweise

Audiofilter (blaue Markierung) sind essenzielle Werkzeuge in der Klangbearbeitung und im Sound-Engineering. Jeder dieser Filtertypen hat seine spezifischen Charakteristika und Anwendungen, die ihn für bestimmte Szenarien in der Audioverarbeitung und Soundgestaltung geeignet machen. Jeder Filtertyp hat somit spezifische Eigenschaften und Anwendungen, die ich Euch einmal vereinfacht erklären möchte:

  • Glockenfilter (Bell Filter)
    Dieser Filter beeinflusst Frequenzen in einer glockenförmigen Kurve um einen zentralen Punkt. Er wird oft in parametrischen Equalizern verwendet, um bestimmte Frequenzbereiche anzuheben oder abzusenken.
  • Tiefpassfilter (Low-Pass Filter)
    Ein Tiefpassfilter lässt Frequenzen unterhalb einer bestimmten Grenzfrequenz passieren und schwächt höhere Frequenzen ab. Er wird verwendet, um hohe Frequenzen zu reduzieren oder zu eliminieren, z.B. bei der Subwoofer-Verarbeitung.
  • Hochpassfilter (High-Pass Filter)
    Das Gegenstück zum Tiefpassfilter. Er lässt Frequenzen oberhalb einer bestimmten Grenzfrequenz passieren und dämpft niedrigere Frequenzen. Nützlich, um Rauschen oder unerwünschte tiefe Töne zu entfernen.
  • Bandpassfilter
    Dieser Filter lässt nur Frequenzen innerhalb eines bestimmten Bereichs passieren und blockiert Frequenzen außerhalb dieses Bereichs. Er wird oft in Funkkommunikationssystemen und bei der Klangbearbeitung eingesetzt.
  • Hoch- und Tieffrequenzfilter (Shelf Filter)
    Diese Filter heben oder senken Frequenzen oberhalb bzw. unterhalb einer bestimmten Grenzfrequenz an. Sie werden eingesetzt, um den Klang in den Höhen oder Tiefen insgesamt zu beeinflussen, ohne spezifische Frequenzen zu isolieren.
  • Kerbfilter (Notch Filter)
    Ein Kerbfilter entfernt oder schwächt eine sehr schmale Frequenzbandbreite, häufig verwendet, um Feedback oder unerwünschte Frequenzen zu eliminieren.
  • Allpassfilter
    Ein Allpassfilter verändert die Phase von Frequenzkomponenten eines Signals, ohne deren Amplitude zu beeinflussen. Er wird oft in digitalen Audioanwendungen zur Phasenkorrektur verwendet.
  • Butterworth-Filter
    Bekannt für seine flache Frequenzantwort im Passband. Butterworth-Filter bieten einen guten Kompromiss zwischen Amplituden- und Phasenverhalten und werden häufig in Audio- und Elektronikanwendungen eingesetzt.
  • Linkwitz-Riley-Filter
    Dieser Filtertyp ist beliebt in Crossover-Netzwerken für Lautsprechersysteme. Er kombiniert zwei Butterworth-Filter, um eine steilere Flankensteilheit und eine perfekte Phasenübereinstimmung zu erreichen.

Exportieren der Einstellungen

Hier ist die Übersetzung etwas unglücklich gewählt, aber man kann die aktuellen Settings auch für Dritte (oder eine Datensicherung) exportieren, indem man auf „Ausführen“ klickt:

Danach öffnet sich noch ein Eingabefenster, das man um einen Dateinamen ergänzt und ausfüllt:

Man kann sowohl die Filtereinstellungen als auch nur den grafischen EQ jeweils im Audacity-Format exportieren.

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Kommentar

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e
eastcoast_pete

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1,517 Kommentare 856 Likes

Danke, sehr interessant! Die Software werde ich auf jeden Fall einmal ausprobieren! Verstehe ich das richtig, damit kann man den rechten und linken Audiokanal jeweils auch richtig separat abmischen? Das wäre wirklich toll, da mein rechtes und linkes Ohr deutlich unterschiedlich gut tiefe und mittelhohe Töne wahrnehmen, (Spätfolgen einer ziemlich schweren Mittelohrentzündung in meiner Kindheit), und normale Equalizer mir dafür nicht viel bringen.

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ipat66

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1,360 Kommentare 1,358 Likes

Beste PC Equalizer-Software ever :)
Sollte bei keinem audiophilen PC Enthusiasten fehlen.
Einfach ein geniales Tool !

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ufopizza

Neuling

1 Kommentare 0 Likes

Ich nutze die Kombi auch schon seit Jahren. Wirklich tolle Software. Danke für den Test!

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Igor Wallossek

1

10,242 Kommentare 18,942 Likes

Ja, das kannst Du sogar für JEDEN Kanal einzeln, egal ob Stereo oder Surround :)

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RaptorTP

Veteran

323 Kommentare 157 Likes

OMG, ich hab noch so viel nachzuholen xD ...
Vielen vielen Dank - werde ich durchlesen & testen.

Was ich auch schon Jahre vor hatte und bis heute nicht gemacht habe - Lautsprecher des Heimkinos zu vermessen und zu konfigurieren.
Das Wohnzimmer ist jetzt umgezogen und dieses Jahr (ist ja noch jung) möchte ich das endlich mal angehen ! Da ist aber noch völlig offen mit was und wie.

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m
maikrosoft

Veteran

104 Kommentare 25 Likes

Entweder hab ichs überlesen oder es wurde im Artikel nicht erwähnt.
Angenommen ich habe Kopfhörer und Lautsprecher, wie und wo stelle ich da für jedes Gerät ein eigenes Klangbild ein und gibt es die Möglichkeit, wie im Easyeffects unter Linux, dass die Profile beim Wechsel des Audiogerätes automatisch wechseln?

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RedF

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4,681 Kommentare 2,559 Likes

Sehr Cool das Tut : )

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Gregor Kacknoob

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528 Kommentare 442 Likes

Jep, das Tool kann ich auch nur wärmstens empfehlen :)

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Igor Wallossek

1

10,242 Kommentare 18,942 Likes

Schau Dir die Oberfläche noch einmal genau an :)

Bei "Lautsprechekombinationen" kannst Du die Ausgabeart wählen und untendrunter das jeweilige Gerät. Abspeichern und fertig. Einen automatischen Wechsel habe ich eigentlich nie vermisst, weil ich das Teil nur für die KH nehme.

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P
ParrotHH

Veteran

178 Kommentare 191 Likes

Ja, die Option der Automatisierung gibt es, und das nutze ich auch recht intensiv, weil ich immer mal wieder die Kopfhörer am PC wechsele. Dafür gibt es im Hauptfenster "das kleine grüne Männchen":

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Damit öffnest Du ein Fenster, mit dem Du steuern kannst, welche Aktionen wann ausgeführt werden.

Über den Reiter "Activate at device selection" kannst Du genau das erreichen: wird ein Gerät erkannt, wird ein Profil geladen.

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Man kann dann dem ganzen auch noch eine Farbe des TRay-Icons zuweisen, so dass man erkennen kann, ob und welches Profil gerade aktiv ist.

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Inzingor

Veteran

198 Kommentare 120 Likes

Für Linux Nutzer:

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Unter

gibt es Voreinstellungen für eine ganze Reihe Kopfhörer. Die Einstellungen entsprechen der Harman Kurve.

Ich nutze die Einstellungen mit einem Beyer 990pro und 2 preiswerten Hifimännern von Massdrop dem HE4X und dem HE4XX. Danach hab ich eine ganze Reihe von sehr teuren Kopfhörern verkauft, weil es wirklich klanglich keinen Sinn ergab. Der Beyer wird dadurch klanglich zum Überflieger. Die Hifimänner machen für mich nach der Anpassung die deutlich teureren ziemlich obsolet.

Vorausgesetzt natürlich man hat einen brauchbaren KHV!

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k
kermit_nc

Mitglied

51 Kommentare 19 Likes

Sehr schöner Artikel zum Thema Audio-Equipment.

In der Abbildung „Parametric Equalizer Overview“, auf Seite 2 sind die Farben in der Legende für „High Boost“ und „Mid Cut“ vertauscht.

Auf Seite 4 muss ich der Aussage widersprechen, das Linkwitz-Riley (LR) Filter sich aus Butterworth (BW) Filtern zusammen setzt, denn diese sind vom Konzept her verschieden und es gibt auch LR12 mit 12dB/Oct. Der Unterschied ist, dass sich BW im Durchlass-Bereich sehr Phasenstabil verhalten aber ihre Probleme im Übergangsbereich haben und daher einen Kompromiss darstellen. Da die Grenzfrequenz -3dB entspricht, entsteht ein 3dB Buckel im Übernahmebereich, wenn auf „der anderen Seite“ die gleich Grenzfrequenz verwendet wurde. Da BW Filter sehr gutmütig sind, werden diese bei Lautsprechern gerne verwendet, da die Entwickler teilweise mit großen Toleranzen und parasitären Effekten bzw. frequenzabhängige Impedanzen zu kämpfen haben. Weiter wirkt sich die unsaubere Phase im Übergang nicht sehr stark aus, da die akustische Grenzfrequenz der Komponenten „mithilft“ z.B. Bei einem Hochpass-Filter eines Hochtöners ist die effektive Flankensteilheit deutlich höher.

Bei LR ist die Grenzfrequenz -6dB und der Buckel im Übernahmebereich entfällt. LR wird gerne in aktiven Systemen (OP, DSP) verwendet und oft in LR24 / LR48 mit LR12 (180° Phasendrehung) kaskadiert, wo sich bei LR24 (2x180) / LR48 (4x180) wieder Phasengleichheit herstellt. Das ist möglich, da der Phasenverlauf im Übergang linear verläuft, was bei BW Filtern nicht der Fall ist und sich daher nicht so gut kaskadieren lassen. Siehe auch LR24 aktiv Weiche

Nicht zu vernachlässigen ist, dass sie jeder Filter auf die Gruppenlaufzeit auswirkt, was sich aber nur bei sehr tiefen Frequenzen bemerkbar macht.

Weiter noch viel Erfolg im Jahr 2024 und viele Grüße

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Byowa

Mitglied

12 Kommentare 9 Likes

Super Thema! Aber die Offenbarung erlebt man - meiner Erfahrung nach - erst mit einem kalibrierten Mikrofon (z.B. UMIK-1) und REW (Messsoftware). Habe das Spiel am PC nun mit mehreren unterschiedlichen Lautsprechern ausprobiert - die Resultate waren klasse. Die ~ 100 € für das kalibrierten Mikrofon kann man durchaus bei den Lautsprechern einsparen (vorausgesetzt natürlich, dass die Räumlichkeiten entsprechend negative Auswirkungen haben). Und es gibt einen regen Gebrauchtmarkt.

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Igor Wallossek

1

10,242 Kommentare 18,942 Likes

Grafik:
Seit heute früh längst getauscht. Muss noch im Cache klemmen...

Zum LR-Filter:

Sollte Wiki nicht stimmen, bitte dort ändern :)

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Igor Wallossek

1

10,242 Kommentare 18,942 Likes

Genau deshalb mag ich die aktiven Nuberts. Das automatische Einmessen per App funktioniert absolut klaglos, sogar in meinem L-förmigen Raum. Der hörbare Gewinn ist unbezahlbar. Wer sich vierstellig Lautsprecher kauft und die nicht einmisst, ist eh nicht zu retten :D

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MechUnit

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68 Kommentare 39 Likes

Naja, mit dedizierter Soundkarte (deren EQ natürlich komplett aus) direkt am guten Denon-Verstärker oder Luxmann-Röhrenverstärker, dazu eingemessene (via Denon mit Auddyssey EQ) , gute (Studio-) Lautsprecher oder Kopfhörer (nicht so Gaming Headset Schrott) und der Klang ist perfekt, auch ohne EQ.

Gut, nicht jeder verfügt über derlei Hifi Equipment und natürlich kommt der Klang zunächst aus der Sounkarte (die natürlich onboard-Sound vorzuziehen ist). Aber bevor ich irgend etwas an einem EQ einstellen würde, sorge ich erst dafür, dass die klangliche Basis hardwareseitig für einen natürlichen, neutralen Sound gegeben ist.

Wenn dieser passt, benötigt man im Endeffekt keinen EQ mehr - insofern man mit dem Klang zufrieden ist.

Ein EQ wäre dann eher ein Notnagel, wenn es an der klanglichen Basis bzw. der Soundhardware fehlen würde. Z.B. mit billigen onboard-Sound. Ansonsten nur direkt in Musikprogrammen beim Abmischen.

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Igor Wallossek

1

10,242 Kommentare 18,942 Likes

Ich habe im Wohnzimmer an den nuLine 334 und dem 1200er nuSub einen sehr guten Denon AV (die grafische Oberfläche ist die Pest), eingemessen mit dem beiligenden Mikrofon. Jain. Das Gröbste ist weg, aber bestimmte Eigenheiten des Raums bekommt man mit den einfachen Regelmöglichkeiten einen grafisches EQ nicht ganz weg. Das mit den Moden geht aber ganz gut. Ich habe dann mit Messmikro und Laptop im Raum nach den Bösewichten gesucht und teilweise auch in den Massivschränken die Inhalte anders eingeräumt. Da helfen schon Servietten zwischen den Tellern oder Bücher von oben nach unten verlagern... :D

...mal abgesehen von den neuen, bodenlangen Vorhängen, die zwar unpraktisch, aber aktustisch so wertvoll sind. :D

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ipat66

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1,360 Kommentare 1,358 Likes

Meine Aussage bezieht sich auf das individuelle Einstellen eines KH.
Meine Hifi Anlage ist komplet „ flat“ ohne Nichts.....
Aber wie Igor schon sagte, kann das mit manchen räumlichen Begebenheiten
auch ein nützliches Tool sein...

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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