Monitor und Desktop Praxis Testberichte

Samsung Odyssey OLED G8 im Test – Ein QD-OLED Monitor mit dem gewissen Extra und ein paar Schwächen

Processing and mobility

Heute sage ich tatsächlich mal was zum Design. Der Samsung hat die schmalsten Ränder von allen QD-OLED Monitoren am Markt. Das Aluminiumgehäuse ist mal was ganz anderes – zu den sonst von Plastik dominierten Wettbewerbern. Das RGB-Ringlicht könnte für meinen Geschmack noch ein Ticken heller sein, aber immerhin funktioniert es und in einem dunklen Raum kommt es einigermaßen zur Geltung. Im Allgemeinen ist die Verarbeitung extrem gut gelungen und zeitlos im Design. Was die Ergonomie angeht, wird man ohne Vesa-Montage mit den Einschränkungen auf Neigen und Höhenanpassung leben müssen. Aus meiner Sicht völlig ausreichend.

 

Samsung verzichtet in Gänze auf eine aktive Belüftung. Richtig, es ist kein Lüfter verbaut – das sollte die Lüfter-Mimimi’s auch Glücklich machen. Inwieweit sich der Verzicht auf den Lüfter in Bezug auf die Langlebigkeit des QD-Panels auswirkt, das wird sich zeigen. Vermutlich nutzt Samsung das Alu-Gehäuse als passives Kühlelement. Aufschrauben, um das zu untersuchen, werde ich den Monitor sicher nicht, da ich meine Garantie nicht verlieren möchte.

Der OLED G8 wurde von Samsung auch mit einem Lichtsensor versehen, Der mittig unterhalb des Displays sitzt. Somit kann man bei Bedarf die Helligkeit des Displays auch automatisch zur Umgebungsbeleuchtung regeln lassen.

Connectors, cables and accessories

Warum Samsung sich für die Mini- bzw. Micro Anschlüsse entschieden hat, will sich mir nicht erschließen. Platz für normale Anschlüsse wäre gegeben. Jedenfalls gibt es 1x DP 1.4a mit DSC, 1x HDMI 2.1 und somit gibt es auch die 175 Hz bei maximaler Auflösung mit 10 Bit Farbtiefe. Wer sich via USB-C verbindet, der muss leider mit nur 120 Hz auskommen.

Enttäuschend ist, dass Samsung nur ein DisplayPort Kabel (Standard auf Mini-DP) mit in den Lieferumfang packt. Wer hat schon ein Mirco HDMI 2.1 Kabel zuhause? Ebenso würde ich mir ein USB-C Kabel wünschen, das sowohl die 65 Watt Strom liefert und gleichzeitig als DisplayPort fungiert. Solche Kabel muss man erstmal finden – nicht ganz so einfach – da kann man schnell das falsche Kabel kaufen. Ganz zu schweigen vom Preis, je nach Länge kommen mir da echt die Tränen. Ein zwei Meter USB-C Kabel mit den richtigen Eigenschaften kostet gleich mal um die 40 Euro – ja ne, is klar…

 

Der zweite USB-C Anschluss liefert immerhin auch 15 Watt, somit kann man sein Smartphone nebenher mit aufladen. Audio-Anschlüsse gibt es keine, aber wer Bluetooth Kopfhörer hat, der kann sich mit dem Monitor direkt verbinden – auch ok. Des Weiteren gibt es Wlan und das Betriebssystem Tizen. Man braucht also den PC nicht zwingend, um im Netz seine Lieblingsfilme zu schauen. Ebenso kann man GeForce Now und andere Gaming-Plattformen nutzen. Ein passender Bluetooth Controller macht es möglich.

Zum Thema Adaptive-Sync, Samsung wirbt mit FreeSync Premium. Erkannt wird der Monitor in Verbindung mit einer AMD-Grafikkarte aber als FreeSync Premium Pro. Und genau das, wird AMD-Kartenbesitzern bzgl. HDR – Stand heute – zum Verhängnis. Mehr dazu gibt es auf den Seiten acht und neun.

OSD

Über die OSD-Möglichkeiten könnte man ein Buch schreiben. Abhängig davon, ob man sich im Game Mode befindet, oder im – ich nenne es mal Tizen-Mode – hat man unterschiedliche Möglichkeiten. Ich werde nicht bis in die Micro-Ebene gehen, da muss sich jeder selbst reinfuchsen. Der OLED G8 hat keine z.B. FPS-Anzeige, aber verschiedene Fadenkreuze und andere Möglichkeiten, die die Marktbegleiter nicht haben. Das seht ihr noch, wenn wir uns über das Thema Kalibrieren und HDR unterhalten.

 

Steuern kann man das OSD zum einen über den Off-Schalter am Panel – ca. 3 Sekunden gedrückt halten und man kann alles einstellen. Bequemer geht das ganze via Fernbedienung. Den Play/Pause-Knopf länger gedrückt halten und schon geht es los. Alternativ kann man den Home-Button länger drücken und man kommt ins Haupt-OSD. So nenne ich das jetzt mal. Die Fernbedienung hat einen Akku und kann via USB-C geladen werden, wenn man ein USB-C Kabel besitzt. Wo wir wieder beim Thema sind, warum ist das nicht im Lieferumfang?

Software

Eine OSD-Software für den PC konnte ich nicht finden, aber ich zeige euch mal ein paar Bilder aus dem Tizen-Mode. Wenn man den OLED G8 quasi als TV nutzt.

 

Also ich für meinen Teil kann in jedem Fall Disney Plus und Amazon empfehlen. Hier lassen sich die Filme mittels zweifachen Zooms als Vollbild im 21:9 Format nutzen – keine schwarzen Ränder mehr. Netflix lässt das nicht zu, warum? Keine Ahnung! In Verbindung mit den verbauten Lautsprechern hat man einen fast vollwertigen Fernseher. Das nenne ich mal – das gewisse Extra! Ob das jetzt Jedermanns-Sache ist, das sei mal dahingestellt. Fakt ist, sowas bietet aktuell nur der Samsung Odyssey OLED G8, die anderen QD-OLEDs sind reine Monitore.

 

197 Antworten

Kommentar

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e
eastcoast_pete

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1,511 Kommentare 854 Likes

@FritzHunter01 : Danke, guter und umfassender Test. Daß Du den Monitor nicht nur selbst gekauft, und v.a. dann auch nicht zurück geschickt hast, ist auch eine wesentliche Empfehlung!
Und Deinen Hauptkritikpunkt mit den Mini-Adaptern habe ich schon beim Lesen der Spezifikationen kommen sehen. Ich frag mich dann auch jedesmal, war das Mini Format denn unbedingt nötig? Bei einem externen 7 Zoll Monitor für eine Kamera kann ich's verstehen, bei einem 34 Zoll Desktop Gerät eher nicht.
Was mich auch etwas gewundert hat: warum ist der G8 nicht Gsync fähig bzw zertifiziert, oder ist er das, und ich habe es überlesen? Lässt Nvidia sich sowas so vergolden, daß Hersteller selbst bei einem €800 Monitor darauf verzichten, obwohl er es könnte, oder kann der das wirklich nicht?

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echolot

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943 Kommentare 727 Likes

Danke für das Review. Da hast Du Dir ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Was mich an diesem Format interessieren würde, ist die Officetauglichkeit. Gerade wenn man gewohnt ist mit 2 Bildschirmen (2x DIN A4) zu arbeiten, ist das ein sehr wichtiges Kaufkriterium in Bezug auf Splitscreen, Format (Höhe) usw.

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Nryrony

Neuling

4 Kommentare 2 Likes

Also ich "hatte" ihn auch, an sich, kann ich die Punkte nur teilen, ein schöner Monitor.

Warum habe ich mich letztendlich doch dagegen entschieden?!

Die 34" bei dem Bildformat sind effektiv so groß wie ein 27" Monitor, das war mir zu dem Zeitpunkt definitiv zu klein.
Kann man, je nach Spiel den ultrabreit Modus nicht nutzen, hat man defacto auch "nur" einen 27" Monitor.

Der andere Punkt sind die fummeligen mini Anschlüsse, ich habe es mit einfachen Adaptern nur mit Mühe und not hinbekommen ein normales HDMI Kabel anzuschließen. Es macht keinen tollen oder vertrauenswürdigen Eindruck, sicher gibt es da auch passendere Adapter aber sowas muss einfach nicht sein.

Der letzte und für mich gravierendste punkt war das "geflacker".

Da es sich um OLED handelt, ist das Bild ja im Prinzip optimal ABER, die Helligkeit regelt sich ja dynamisch.
Das war aus meiner Sicht zu stark ausgeprägt und hat mich ständig irritiert.

Habe mich dann doch für einen 42" OLED TV entschieden, der ist zwar eher eine Nummer zu groß, davon abgesehen stimmt sonst alles.
Sogar eARC - mag nicht jeder brauchen/kennen wollen aber so gibt es jetzt echtes dolby atmos wenn die quelle es unterstützt.

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RazielNoir

Veteran

348 Kommentare 116 Likes

Schade das es keinen OLED in FLAT mit dem Panel gibt

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chippi

Mitglied

14 Kommentare 8 Likes

Kleine Korrektur, es sind 3440 x 1440p

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Zum Thema Office:

Den MSI MEG381CQR Plus hat man mir als Dauerleihgabe überlassen, den nutze ich seither als Officemonitor. Ich bin begeistert vom Ultrawide Format. Wobei 2x 27 Zoll auch ok ist.

Den QD-OLED würde ich nicht so verwenden wie den MEG381CQR. Office ja, aber nicht so mit zwei Anwendungen nebeneinander usw. Siehe Video von Tim HW UB.

Burn In kann da zum Thema werden. Wichtig, man muss dem Tim genau zuhören. Der AW3423DW den er hat, hat noch eine Buggy Firmware.

Ich habe aber von anderen Fällen gelesen, dass man sich Burn-In im Homeoffice geholt hat. Inwieweit sich die betroffenen an die OLED-Care Funktionen gehalten haben: Bildschirmschoner usw. Lässt sich schwer nachvollziehen, daher kann man eine Mitverantwortung des Users nicht ausschließen.

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RazielNoir

Veteran

348 Kommentare 116 Likes

Vor dem Hintergrund: Würdest du für Videoschnitt und Fotobearbeitung dann eher von QD-LED (Technik) abraten?

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ianann

Veteran

336 Kommentare 231 Likes

Danke für den Test. Kleiner Bugreport: Die Seitennamen sind auch in der DE Version englisch. ;)
Ansonsten bin ich unterdessen von High PPI Displays derart versaut, dass sich alles unter 150 PPI für den Nahbereich nicht mehr zeitgemäß anfühlt. :D

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Eribaeri

Veteran

124 Kommentare 48 Likes

Danke für den Test!
Ich hatte mit dem Monitor auch schon geliebäugelt, allerdings scheint die PS5 die (spezielle) Auflösung nicht zu unterstützen.
Weist Du, ob das immer noch der Fall ist? Oder kann man auch hier den selben Workaround, wie bei den Streaming-Diensten anwenden?

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RedF

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4,679 Kommentare 2,559 Likes

Mit einem kleinen Tweak durch CRU bekommt man auch das freesync auf AMD Karten ordentlich zum laufen.
Nix kompliziertes.

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echolot

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943 Kommentare 727 Likes

Eine Anwendungsempfehlung, ähnlich wie bei Prad, fände ich nicht schlecht. Es gibt hier sicherlich einige Homeofficegeschädigte, die auch gerne mal nach dem Feierabend die ein oder andere Runde daddeln.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Nicht zwingend, es kommt darauf an, wie viel und wie lange hier statischer Content auf dem Panel landet.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich haben keine der neuen Konsolen. Meine Vermutung, dass die im Zweifel auf 16:9 gehen, und das wäre schon Verschwendung in Bezug auf das 21:9 Format. Auch bei Thema Burn-In könnte sich ein Dauerbetrieb in 16:9 rechen

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Arnonymious

Veteran

192 Kommentare 74 Likes

Immer wieder schön auch abseits von Prad brauchbare Monitortests für mein derzeit bevorzugtes Format zu lesen. Irgendwann wird mein Alienware 3418dw in Rente gehen müssen und so bleibt man auf dem Laufenden.
Weiter so @FritzHunter01

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R
RazielNoir

Veteran

348 Kommentare 116 Likes

Die zu bearbeitenden Dateien sind denke ich nicht das Problem. Eher die Menüs des jeweiligen Programms (Photoshop, Lightroom, Silverfast, Premiere) Also doch lieber ein gutes IPS Panel. Wenn ich eine Session mache, läuft gerade während des Scans Silverfast ein paar Stunden...

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Wenn das Render die meiste Zeit dauert (ich kenne mich da nur sehr bedingt aus), dann muss da ja nicht zuschauen. Da kann auch der Bildschirmschoner laufen.

Der Samsung macht ein sehr gutes Pixelshifting, und auch die Statische Bilderkennung sollte aktiv sein (auf Hoch setzen). Ich werden den Monitor bewusst nicht schonen. Weil ich wissen wir, was passiert, bzgl. Burn-In gem. meiner Nutzung. Also auch Homeoffice, Artikel schreiben und Zocken etc.

Ich nutze aber den Dark-Mode, Tastleiste wech, keine Icons auf dem Desktop, meistens einen animierteren Hintergrund, Bildschrimschoner nach 3 min. Pixelshifting on, statsiche Bilderkennung auf Hoch und wann immer der Monitor meint, dass er einen Refesh machen will/muss, dann lass ich ihn das auch machen.

Mal schauen wie das Panel nächstes Jahr aussieht.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Das Thema werde ich beim nächsten Artikel mit aufgreifen. Danke RedF für den Hinweis! Wir nutzen beide den OLED G8 und er hat mich auf CRU aufmerksam gemacht.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Thema Anschlüsse:

Wenn Samsung alle Kabel beilegt, wäre das fast egal und nur eine Randnotiz wert. Sinnbefreit finde ich es dennoch!

Thema G-Sync:

G-Sync Fähig --> setzt ein G-Sync Modul voraus --> locker 150 Euro Aufpreis, was bei einem OLED keinen nennenswerten Vorteil bringt.
G-Sync Compatible --> kostet Zertifizierungskosten für den Sticker, was Ende auch nicht wirklich einen Mehrwert bringt.

Jeder Monitor der Adaptive-Sync unterstützt wird von AMD, Intel und NVIDIA GPUs erkannt und somit ist VRR grundsätzlich kein Problem

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echolot

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943 Kommentare 727 Likes

Läuft prima auf meiner aktuellen Delle seit 2021!

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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