Monitor und Desktop Praxis Testberichte

Samsung Odyssey OLED G8 im Test – Ein QD-OLED Monitor mit dem gewissen Extra und ein paar Schwächen

Zusammenfassung

Der Samsung Odyssey G8 ist ein bemerkenswerter OLED-Gaming-Monitor, der viele beeindruckende Merkmale aufweist. So liefert er eine atemberaubende Bildqualität und tiefe Schwarzwerte, die das Spielerlebnis auf ein neues Niveau heben können. Gepaart mit der Bildwiederholrate von 175 Hz, schneller Pixelreaktionszeit und niedrigem Input-Lag lassen sich auch schnelle Ego-Shooter in einer Onlinerunde genießen. Wobei, hier das 34 Zoll Ultrawide Panel durchaus gewöhnungsbedürftig ist, wenn es um professionelles eSports geht. In erster Linie geht es beim Samsung Odyssey OLED G8 mehr um die HDR-Fähigkeiten des QD-OLED Panels. Gaming in HDR ist ein wahrer Traum. Wenn auch nicht perfekt, aber ab Werk in Default-Einstellungen liefert der OLED G8 – zumindest mit einer NVIDIA GPU – bereits ein gutes und ausreichend farbtreues HDR-Erlebnis. Auch in SDR bietet der OLED -mit dem Color Space Setting Auto – einen guten sRGB-Modus.

Seine wahre Stärke kann der Smart-TV-Prozessor dann ausspielen, wenn es um die Kalibrierung geht. Der Endkunde kann sich hier sowohl in SDR als auch in HDR bis nahe an die Perfektion austoben. Weißpunktkontrolle usw. machen es möglich. Hier konnte ich das Beste bzw. genaueste HDR-Ergebnis schaffen, was ich bisher mit einem Monitor gesehen habe. Wie gut oder schlecht, dass Kalibrieren via Smartphone funktioniert, das muss ich noch herausfinden. Gerüchten zu folge, soll es aber ganz gut funktionieren.

Die Verarbeitung ist sehr gut gelungen, insbesondere die Materialien sind hochwertig und das Design erscheint zeitlos. Wenn sich Samsung da mal nicht beim Rivalen Apple die Inspiration geholt hat. Aus meiner Sicht ist der OLED G8 vom Design her aktuell der schönste 34 Zoll QD-OLED am Markt. Umso trauriger ist, dass der Samsung Odyssey OLED G8 nicht fehlerfrei aus dem Test hervorgegangen ist.

Als Kritik kann ich zum einen die Anschlüsse hernehmen, denn diese Mini- bzw. Microanschlüsse hätten nicht zwingend sein müssen. Das wäre am Ende aber alles halb so wild, würde Samsung dem Kunden einfach noch ein passendes HDMI 2.1 und USB-C Kabel mit DP alt mode in den Lieferumfang legen. Auch wenn das jetzt kein absoluter Deal-Breaker ist, muss sich Samsung dennoch an der Stelle künftig verbessern. Die meisten Marktbegleiter sparen an der Stelle nicht, und gemessen am Preis – ist das schon eine Bringschuld seitens Samsung.

Aber das ist Samsungs kleinstes Problem. Wo der Hase echt im Pfeffer liegt? Dass der Monitor die FreeSync Premium Pro Pipeline nutzt, und AMD-Grafikkarten-Besitzer dafür noch bestraft werden. Will man die bis zu 1000 Nits in HDR nutzen, dann muss man über Workarounds gehen, die am Ende ggf. Nachteile bringen.

 

Hier muss ich auch AMD selbst mit ins Boot holen. AMD behauptet immer, dass man für FreeSync Premium etc. eine Zertifizierung benötigt, um diesen Sticker offiziell auf die Verpackung zu kleben. Jetzt frag ich mich allen Ernstes, was da genau beim Samsung Odyssey OLED G8 zertifiziert wurde? Ganz sicher nicht FreeSync in Verbindung mit dem Peak-Brightness Mode. Ich kann nur hoffen, dass man sich dieser Thematik sowohl bei Samsung als auch bei AMD umgehend annimmt. Der aktuelle Zustand ist einfach nur peinlich!

Fazit

Der Samsung Odyssey OLED G8 überzeugt in Sachen Design und dank des Smart-TV-Prozessors, ist der Monitor zum autarken System aufgestiegen. Er kann sogar recht ordentlichen Sound liefern, um als TV eingesetzt zu werden. Und hier schließt sich der Kreis zur Überschrift, der Samsung Odyssey OLED G8 hat das gewisse Extra. Ob man das jetzt wirklich braucht, das muss wie immer jeder für sich entscheiden. Inwieweit die Smart-TV-Eigenschaften langlebig sind, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, meistens fängt die Hardware nach ca. drei Jahren an – langsam zu werden, weil man die Software bzw. die Apps unnötig aufbläst. Auch das wird sicher nochmal ein Thema werden.

Preislich liegt der Samsung aktuell gut im Rennen und gemessen am Feature-Set gehen die ca. 890 Euro noch in Ordnung. Wenn Samsung das Problem bzgl. AMD-Grafikkarten mit einem Firmware Update löst, ist auch der große Kritikpunkt vom Hof, der einem Kaufempfehlungs-Award zum jetzigen Zeitpunkt im Weg steht. So kann ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, schon gar nicht bei dem Preis. Auch wenn es noch andere Workarounds geben soll, um den HDR 1000 Nit Modus mit VRR zu ermöglichen, ändert das nichts an meinem Fazit. Sowas darf einfach nicht passieren.

Für mich persönlich erfüllt der Samsung Odyssey OLED G8 genau meine Anforderungen – Smart-TV und PC-Gaming mit und ohne HDR. Und da ich gerne an den Settings wie Weißpunkt etc. rumspiele, ist der OLED G8 genau der Richtige für mich! Zudem war mir das Problem mit AMD-GPUs natürlich bekannt, da ich gut vernetzt bin. Ich halte euch in jedem Fall auf dem Laufenden, einen weiteren Artikel werde ich euch noch in Bezug auf die Kalibrierung via Smartphone bringen. Und sollte Samsung ein Update in Bezug auf FreeSync Premium Pro herausbringen, wird es auch von meiner Seite, was zum Lesen geben.

I bought the monitor myself and I’m using it as a gaming monitor. There was no influence on the tests and results. There was also no compensation for expenses and no obligation to publish by Samsung or anyone else.

 

197 Antworten

Kommentar

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e
eastcoast_pete

Urgestein

1,511 Kommentare 854 Likes

@FritzHunter01 : Danke, guter und umfassender Test. Daß Du den Monitor nicht nur selbst gekauft, und v.a. dann auch nicht zurück geschickt hast, ist auch eine wesentliche Empfehlung!
Und Deinen Hauptkritikpunkt mit den Mini-Adaptern habe ich schon beim Lesen der Spezifikationen kommen sehen. Ich frag mich dann auch jedesmal, war das Mini Format denn unbedingt nötig? Bei einem externen 7 Zoll Monitor für eine Kamera kann ich's verstehen, bei einem 34 Zoll Desktop Gerät eher nicht.
Was mich auch etwas gewundert hat: warum ist der G8 nicht Gsync fähig bzw zertifiziert, oder ist er das, und ich habe es überlesen? Lässt Nvidia sich sowas so vergolden, daß Hersteller selbst bei einem €800 Monitor darauf verzichten, obwohl er es könnte, oder kann der das wirklich nicht?

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echolot

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943 Kommentare 727 Likes

Danke für das Review. Da hast Du Dir ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Was mich an diesem Format interessieren würde, ist die Officetauglichkeit. Gerade wenn man gewohnt ist mit 2 Bildschirmen (2x DIN A4) zu arbeiten, ist das ein sehr wichtiges Kaufkriterium in Bezug auf Splitscreen, Format (Höhe) usw.

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N
Nryrony

Neuling

4 Kommentare 2 Likes

Also ich "hatte" ihn auch, an sich, kann ich die Punkte nur teilen, ein schöner Monitor.

Warum habe ich mich letztendlich doch dagegen entschieden?!

Die 34" bei dem Bildformat sind effektiv so groß wie ein 27" Monitor, das war mir zu dem Zeitpunkt definitiv zu klein.
Kann man, je nach Spiel den ultrabreit Modus nicht nutzen, hat man defacto auch "nur" einen 27" Monitor.

Der andere Punkt sind die fummeligen mini Anschlüsse, ich habe es mit einfachen Adaptern nur mit Mühe und not hinbekommen ein normales HDMI Kabel anzuschließen. Es macht keinen tollen oder vertrauenswürdigen Eindruck, sicher gibt es da auch passendere Adapter aber sowas muss einfach nicht sein.

Der letzte und für mich gravierendste punkt war das "geflacker".

Da es sich um OLED handelt, ist das Bild ja im Prinzip optimal ABER, die Helligkeit regelt sich ja dynamisch.
Das war aus meiner Sicht zu stark ausgeprägt und hat mich ständig irritiert.

Habe mich dann doch für einen 42" OLED TV entschieden, der ist zwar eher eine Nummer zu groß, davon abgesehen stimmt sonst alles.
Sogar eARC - mag nicht jeder brauchen/kennen wollen aber so gibt es jetzt echtes dolby atmos wenn die quelle es unterstützt.

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Klicke zum Ausklappem
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RazielNoir

Veteran

348 Kommentare 116 Likes

Schade das es keinen OLED in FLAT mit dem Panel gibt

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chippi

Mitglied

14 Kommentare 8 Likes

Kleine Korrektur, es sind 3440 x 1440p

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Zum Thema Office:

Den MSI MEG381CQR Plus hat man mir als Dauerleihgabe überlassen, den nutze ich seither als Officemonitor. Ich bin begeistert vom Ultrawide Format. Wobei 2x 27 Zoll auch ok ist.

Den QD-OLED würde ich nicht so verwenden wie den MEG381CQR. Office ja, aber nicht so mit zwei Anwendungen nebeneinander usw. Siehe Video von Tim HW UB.

Burn In kann da zum Thema werden. Wichtig, man muss dem Tim genau zuhören. Der AW3423DW den er hat, hat noch eine Buggy Firmware.

Ich habe aber von anderen Fällen gelesen, dass man sich Burn-In im Homeoffice geholt hat. Inwieweit sich die betroffenen an die OLED-Care Funktionen gehalten haben: Bildschirmschoner usw. Lässt sich schwer nachvollziehen, daher kann man eine Mitverantwortung des Users nicht ausschließen.

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RazielNoir

Veteran

348 Kommentare 116 Likes

Vor dem Hintergrund: Würdest du für Videoschnitt und Fotobearbeitung dann eher von QD-LED (Technik) abraten?

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ianann

Veteran

336 Kommentare 231 Likes

Danke für den Test. Kleiner Bugreport: Die Seitennamen sind auch in der DE Version englisch. ;)
Ansonsten bin ich unterdessen von High PPI Displays derart versaut, dass sich alles unter 150 PPI für den Nahbereich nicht mehr zeitgemäß anfühlt. :D

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E
Eribaeri

Veteran

124 Kommentare 48 Likes

Danke für den Test!
Ich hatte mit dem Monitor auch schon geliebäugelt, allerdings scheint die PS5 die (spezielle) Auflösung nicht zu unterstützen.
Weist Du, ob das immer noch der Fall ist? Oder kann man auch hier den selben Workaround, wie bei den Streaming-Diensten anwenden?

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RedF

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4,679 Kommentare 2,559 Likes

Mit einem kleinen Tweak durch CRU bekommt man auch das freesync auf AMD Karten ordentlich zum laufen.
Nix kompliziertes.

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echolot

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943 Kommentare 727 Likes

Eine Anwendungsempfehlung, ähnlich wie bei Prad, fände ich nicht schlecht. Es gibt hier sicherlich einige Homeofficegeschädigte, die auch gerne mal nach dem Feierabend die ein oder andere Runde daddeln.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Nicht zwingend, es kommt darauf an, wie viel und wie lange hier statischer Content auf dem Panel landet.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich haben keine der neuen Konsolen. Meine Vermutung, dass die im Zweifel auf 16:9 gehen, und das wäre schon Verschwendung in Bezug auf das 21:9 Format. Auch bei Thema Burn-In könnte sich ein Dauerbetrieb in 16:9 rechen

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Arnonymious

Veteran

192 Kommentare 74 Likes

Immer wieder schön auch abseits von Prad brauchbare Monitortests für mein derzeit bevorzugtes Format zu lesen. Irgendwann wird mein Alienware 3418dw in Rente gehen müssen und so bleibt man auf dem Laufenden.
Weiter so @FritzHunter01

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R
RazielNoir

Veteran

348 Kommentare 116 Likes

Die zu bearbeitenden Dateien sind denke ich nicht das Problem. Eher die Menüs des jeweiligen Programms (Photoshop, Lightroom, Silverfast, Premiere) Also doch lieber ein gutes IPS Panel. Wenn ich eine Session mache, läuft gerade während des Scans Silverfast ein paar Stunden...

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Wenn das Render die meiste Zeit dauert (ich kenne mich da nur sehr bedingt aus), dann muss da ja nicht zuschauen. Da kann auch der Bildschirmschoner laufen.

Der Samsung macht ein sehr gutes Pixelshifting, und auch die Statische Bilderkennung sollte aktiv sein (auf Hoch setzen). Ich werden den Monitor bewusst nicht schonen. Weil ich wissen wir, was passiert, bzgl. Burn-In gem. meiner Nutzung. Also auch Homeoffice, Artikel schreiben und Zocken etc.

Ich nutze aber den Dark-Mode, Tastleiste wech, keine Icons auf dem Desktop, meistens einen animierteren Hintergrund, Bildschrimschoner nach 3 min. Pixelshifting on, statsiche Bilderkennung auf Hoch und wann immer der Monitor meint, dass er einen Refesh machen will/muss, dann lass ich ihn das auch machen.

Mal schauen wie das Panel nächstes Jahr aussieht.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Das Thema werde ich beim nächsten Artikel mit aufgreifen. Danke RedF für den Hinweis! Wir nutzen beide den OLED G8 und er hat mich auf CRU aufmerksam gemacht.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Thema Anschlüsse:

Wenn Samsung alle Kabel beilegt, wäre das fast egal und nur eine Randnotiz wert. Sinnbefreit finde ich es dennoch!

Thema G-Sync:

G-Sync Fähig --> setzt ein G-Sync Modul voraus --> locker 150 Euro Aufpreis, was bei einem OLED keinen nennenswerten Vorteil bringt.
G-Sync Compatible --> kostet Zertifizierungskosten für den Sticker, was Ende auch nicht wirklich einen Mehrwert bringt.

Jeder Monitor der Adaptive-Sync unterstützt wird von AMD, Intel und NVIDIA GPUs erkannt und somit ist VRR grundsätzlich kein Problem

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echolot

Urgestein

943 Kommentare 727 Likes

Läuft prima auf meiner aktuellen Delle seit 2021!

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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