Watercool HEATKILLER RAD 120-S Black
Der letzte Buchstabe für heute ist ein W. Mit dem Watercool HEATKILLER RAD 120-S Black schließt sich heute der Kreis und ich bitte noch ein letztes Mal um Aufmerksamkeit!
Lassen wir nun wieder wie üblich den Hersteller selbst zu Wort kommen und man spricht von Kanälen und Finnen aus Kupfer. Auf die „besten Rohstoffe“ bin ich natürlich mal gespannt… Im Übrigen stand das ganze noch bis gestern noch genau so auf der Homepage, ich habe natürlich Screenshots angefertigt. Der Link führt in die waybackmachine, aus gutem Grund, wie wir gleich sehen werden:
Der Text wurde heute nach der Veröffentlichung des Artikels klammheimlich angepasst, allerdings habe ich von Watercool bisher kein Statement erhalten. Sauberes Marketing sieht m.E, etwas anders aus. So liest sich der Text jetzt:
Leider stimmen auch bei Watercool Marketing und Realität nicht überein und die Art und Weise, wie Texte heimlich, still und leise von der Website entfernt werden, ist ebenso schäbig wie die Falschaussage. Statt des beworbenen Kupfers finden wir in den Kanälen normales Messing mit nur durchschnittlicher Wärmeleitfähigkeit. Damit befindet sich Watercool in bester Gesellschaft, nur bin ich mir nicht einmal sicher, ob sie wissen, was sie da aus China bekommen. Ich würde meinem OEM sehr schnell und nachdrücklich auf die Zehen treten. Das Bykski-System, bei dem man glaubt, was einem als PDF unter die Nase gerieben wird. Selber testen wäre wahrscheinlich cleverer gewesen.
Baugruppe | Herstellerangabe | Materialprüfung |
Vorkammer / Terminal | Messing | Messing CuZn30 (72% Cu, 28% Zn leicht abweichend) Messing CuZn35 (65% Cu, 35% Zn) |
Gewindeeinsätze G1/4 | Messing | Messing CuZn42 (58% Cu, 42% Zn) |
Kanäle/Rohre | Kupfer | Messing CuZn35 (65% Cu, 35% Zn) |
Verwendetes Lot | – | Zinn (100% Sn) |
Kühlfinnen | Kupfer | Kupfer (100% Cu) |
Rahmen / Seitenteil | Edelstahl | Seitenteile: Stahl (100% Fe) Stirnseiten: Chrom-Nickel-Stahl (Eisen 59%, Chrom 29%, Nickel 12%) |
Schrauben | – | Chrom-Nickel-Stahl (62% Fe, 25% Cr, 13% Nickel) |
Weiteres Zubehör | – | – |
RoHS auf Box ausgewiesen | Keine Angaben, Lot bleifrei |
Und der Rest im Test? Nach der Tabelle, die vieles bereits vorwegnimmt und zusammenfasst, kommen wir nun auch ein letztes Mal zu den Testergebnissen samt Bildern und weiteren Details.
Vorkammer / Terminal und Lot
Wir sehen hier eine recht hohe Lötqualität mit einem maßhaltigem Einsatz von Lot. Allerdings würde ich an den Stirnseiten der Kanäle lieber eine umlaufende Schicht Lot sehen und keine solchen Absätze, denn so entstehen mit etwas Pech Schwachstellen, die man von außen nicht sehen kann. Die glatte Oberfläche zeigt jedoch, dass es auch ohne Blei und extrem viel Flussmittel nicht immer so grau und trist oxidiert sein muss.
Das Lot als solches geht so weit in Ordnung und auch hier ist die Schicht relativ dünn, so dass ich gleich noch etwas Kupfer mit erwischt habe. Blei gibt es keins, Danke.
Die Trägerplatte der Kühlfinnen besteht aus rund 72% Kupfer und 28% Zink, was in Ordnung geht.
Die Außenseite dieser Kammer, also das, was der Kunde auch sehen und anfassen kann, besteht, wir ahnen es schon, aus beschichtetem Messing. Wir finden CuZn35, also rund 65% Kupfer mit 35% Zinkanteil. Die Vorkammer besteht somit aus diesem recht harten Messing…
Kommen wie noch zu den eingelöteten Gewindeeinsätzen, die aus Messing CuZn42 bestehen, also 58% Kupfer und 42% Messing.
Kühlkanäle und Finnen
Der wichtigste Part in der Mitte sind die Kühlkanäle und die Finnen, die der Hersteller beide mit reinem Kupfer angibt. Schauen wir uns zunächst den Schnitt als solchen an. Der Kanal trägt die leicht geschlitzten Finnen, die recht eng angeordnet sind.
Betrachten wir die Messung des aufgeschnittenen Kanals und ja, es sind wieder exakt die 65% Kupfer und 35% Zinkanteil, also Messing CuZn35. Das ist für den Wärmeaustausch deutlich schlechter als reines Kupfer und es verwundert, warum man hier Kupfer auslobt. Es ist nun mal keins.
Besser sieht es bei den Kühlfinnen aus, die lediglich Kupfer ausweisen. Das war auch einziges wirklich richtig angegeben.
Gehäuse und Zubehör
Kommen wir abschließend noch zu den Seitenteilen, den optisch hochwertigen Stirnseiten sowie den beigelegten Schrauben. Beginnen wir mit dem Rahmen. Unter der schwarzen Pulverbeschichtung versteckt sich einfacher, rostfreier Stahl ohne Zusätze, also kein Edelstahl.
An den Stirnseiten findet man dann den gebürsteten und Chrom-Nickel-Stahl (Eisen 59%, Chrom 29%, Nickel 12%), das ist schon deutlich hochwertiger.
Womit wir auch das letzte Mal (für heute) bei den Schrauben angekommen wären…
… die aus vernickeltem Chrom-Nickel-Stahl bestehen, dessen Zusammensetzung sehr an die der Stirnseiten erinnert.
Zwischenfazit
Watercool hätte es wirklich nicht notwendig gehabt, beim Radiator Kupfer anzugeben, wo gar keines ist. Ich gehe mal davon aus, dass hier der OEM einfach mal etwas eingespart hat und hofft, dass es schon keiner findet. Dumm gelaufen, denn man hätte es eigentlich sogar mit bloßem Auge an der Farbe erkennen können, da braucht man noch nicht mal ein sechsstelliges Equipment. Ein Tipp an Watercool: den OEM konfrontieren. Das hilft meistens (zumindest mal wieder eine gewisse Zeit lang).
- 1 - Einführung, Testobjekte und Mess-Equipment
- 2 - Alphacool NexXxoS ST30 Full Copper X-Flow 120mm
- 3 - Aqua Computer airplex radical 2/120, Alu-Lamellen
- 4 - Bykski CR-RD120RC-TN-V2, D30 V2 Full Copper
- 5 - EKWB Quantum Surface P120M - Black
- 6 - Hardware Labs Black Ice Nemesis GTS - 120 XFlow
- 7 - Watercool HEATKILLER RAD 120-S Black
- 8 - Zusammenfassung und Fazit
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