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Der große AMD Ryzen 7000 RAM und OC Tuning Guide – Infinity Fabric, EXPO, Dual-Rank, Samsung und Hynix DDR5 im Praxistest mit Benchmarks und Empfehlungen

6000 CL30 EXPO 1:1 5H16M DR, 2000 IF – Vollbestückung

Die DDR5-6000 CL30 Konfiguration gibt es nun noch ein weiteres mal in doppelter Ausführung, also mit 4 RAM Modulen, statt wie üblich 2. Ja, mit X670 und Zen 4 lassen sich 64 GB DDR5 RAM mit 6000 Mbps tatsächlich stabil betreiben. Aufgrund der Dual-Channel Architektur stellt diese Konfiguration dann Effektiv Dual-Channel dar und ist entsprechend in den Diagrammen gekennzeichnet. Damit sehen wir dann also auch gleich, ob Dual-Rank im Vergleich zu Single-Rank einen vertretbaren Performance-Zuwachs bringt.

Neben dem G.Skill 6400 CL32 Kit kommt hierfür noch ein Teamgroup 6000 CL40 Kit zum Einsatz. Beide Kits verwenden zwar die selben Hynix M-Die Speicherbausteine und lassen sich trotz ihrem unterschiedlichen Platinen-Design problemlos miteinander kombinieren.

6000 CL30 EXPO 1:1 5H16M SR, 2167 IF – Maximiertes Infinity Fabric

Hierbei handelt es sich um ein letztes Mal um die Single-Rank Config mit 6000 Mbps und EXPO Timings, diesmal aber mit voll ausgereiztem Infinity Fabric Takt bei 2167 MHz. So können wir ein weiteres mal sehen, wie viel Performance die schnellere Verbindung zwischen IO-Die und Chiplets wirklich mit sich bringt, und zudem, ob sich dieses Verhalten zwischen JEDEC und EXPO RAM-Einstellungen unterscheidet.

6400 CL32 * 1:1 5H16M SR, 2133 IF – Komplett optimierter Single-Rank Hynix M-Die

Jetzt geht es endlich an die manuell optimierten Konfigurationen, wobei die maximale erreichte Taktrate von 6400 Mbps leider etwas niedriger ist als ich es mir gewünscht hätte. Hier hat entweder der frühe AGESA Code noch ein wenig Luft nach oben oder mein Mainboard hat hier ein hartes Limit. Da sich dieses Limit aber auch mit nur einem einzelnen RAM Modul in Slot B2 bemerkbar macht, tendiere ich zu ersterem. Meldungen von Testern mit Mainboards anderer Hersteller bestätigten mir ebenfalls ein hartes Limit von aktuell 6400 – 6600 Mbps, zumindest bei normalen Temperaturen.

DDR5-6400 vorausgesetzt wurden dann alle Timings gestrafft und das wohl gemerkt noch immer im 1:1 Modus bei unveränderten Spannungen. Leider scheint es noch einen Bug in der Ryzen Master Software zu geben, sodass die Timings hier nicht mehr korrekt angezeigt werden. Entsprechend müsst ihr ab hier bitte mit Screenshots aus dem BIOS Vorlieb nehmen.

Durch das höhere Datenaufkommen scheint nun allerdings das Infinity Fabric stärker belastet zu werden, wodurch hier ein Schritt weniger und damit nur noch 2133 MHz stabil zu betreiben sind. Auch mit höheren Spannungen bei SOC, VDDG etc. lässt sich mit derart schnellem RAM 2167 MHz auf dem FCLK nicht mehr stabilisieren. Manchmal bootet das System noch, landet aber kurze Zeit später immer im Bluescreen of Death.

6400 CL32 * 1:1 5H16M DR, 2133 IF – Komplett optimierter Dual-Rank Hynix M-Die

Das ganze gibt es entsprechend Analog noch einmal in Vollbesetzung mit 4x 16 GB, wobei hier entsprechend die Tertiärtimings endend auf Dd (different DIMM) relevant werden und nicht länger auf 1 minimiert werden können. Zudem benötigt die doppelte Anzahl an Ranks etwas mehr SOC Spannung, hier 1,4 V, wobei dies laut mehreren Quellen auch noch im sicheren Bereich ist.

6400 CL36 * 1:1 5S16B SR, 2167 IF – Takt-Deckel als Rettung für Samsungs DDR5?

In unseren DDR5-Test mit Kits, die Samsungs 16 Gbit B-Die Speicher-ICs verwenden, war deren relativ geringes Taktpotential immer ein großes Manko. Aber wie verhalten sich die ICs denn nun, wenn der Takt bei 6400 Mbps vorgegeben ist und die Timings letztendlich die maßgebliche Eigenschaft sind? Vor allem die strafferen tRCD, tRP und tRRD Timings dürften hier den Samsung ICs zu Gute kommen.

Zudem lässt sich mit leicht erhöhten Spannungen auch 2167 MHz auf dem Infinity Fabric wieder stabilisieren – weniger ist eben manchmal auch wieder mehr. Neben 1,4 V SOC kommen hier 1,15 V VDD Misc, 1,25 V VDDG CCD, 1,25 V VDDG IOD und 1,15 V VDDP Spannung zum Einsatz.

Übrigens habe ich auch Hynix 16 Gbit A-Die getestet, dieser verhält sich aber genauso wie Hynix 16 Gbit M-Die und lässt sich auch nicht höher als 6400 Mbps takten. Zudem verhält sich Micron 16 Gbit RevA mit Zen 4 sich genauso wie mit Intel Alder Lake und stellt ab DDR5-5800 den Dienst ein. Entsprechend gibt es hierzu vorerst keine Konfigurationen und Ergebnisse, bis sich dies in kommenden AGESA Updates ggf. ändert.

 

213 Antworten

Kommentar

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F
Falcon

Veteran

114 Kommentare 117 Likes

Sehr geiler Vergleich und n Berg Arbeit! (y)

Bin gespannt wie gut sich das ganze auf preiswerteren Mainboards dann reproduzieren lässt.

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Zer0Strat

Veteran

162 Kommentare 138 Likes

Geiler Artikel vom Potential her und dann die Spielebenchmarks eine komplette Enttäuschung. Das ist vom Grundsatz her Zeitverschwendung. RAM Skalierung mit Built-in Gedöns und QHD?? Boah, ne. (n) Muss ich alles wieder selber machen am Ende.

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Y
YoWoo

Mitglied

41 Kommentare 21 Likes

Auch von mir Daumen hoch, bei mir kommt langsam das Ergebnis hoch, dass den meisten Leuten 4800 bis 5200er RAM reichen sollte, die Mehrleistung für deutlich schnelleren und auch teureren RAM sehe ich beim normalen User nicht. Neben synthetischen Benchmarks wäre es mal interessant, in welchen professionellen Anwendungen der schnelle RAM dann seine Stärken ausspielt.

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

Ich zieh mal wieder meinen Hut vor deiner Arbeit @skullbringer
Artikel ist wieder Oberklasse.

Glückwunsch zu denn Rekorden

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Igor Wallossek

1

10,198 Kommentare 18,815 Likes

Weniger reden, erst mal machen. Du willst immer alles besser machen, das sei Dir von ganzem Herzen gegönnt.
Doch auch beim letzten Mal kam dann genau: nichts. Gegenbeweis, Rekordeinträge und dann gern meckern. ;)

Ich kann bei der F1 im TV auch stets besser einschätzen, wer wie und wann dann wo falsch abgebogen ist. :D

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ApolloX

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1,664 Kommentare 931 Likes

SOTTR hat immer gut mit RAM skaliert - hier nicht?

Dann heißt es für SOC, VDD Misc, VDDG CCD, VDDG IOD, VDDP wären 1,45 V sicher. Ok. Aber bootfähig? Stabil? Bei AM3 konntest die Dinger mit so höher Spannung nicht betreiben, hat sich das so deutlich geändert?

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skullbringer

Veteran

306 Kommentare 328 Likes

;) aber ja, bis zu 1,45 V SOC zu booten sind jetzt kein Problem mehr, wo bei Zen3 oft schon 1,25 negativ skalierten

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

Wie schaut's eigentlich aus mit dem First Boot und dem ganzen war da nicht etwas das es länger geht usw?

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RedF

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4,665 Kommentare 2,553 Likes

Wow zu release schon einen Tunig Guide auf die Beine gestellt.
Hammer : )

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Zer0Strat

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162 Kommentare 138 Likes

Dafür brauche ich erstmal Hardware. Ihr habt das Privileg und macht kaum was draus. Die Frage ist jetzt, kommt die Schwache Skalierung von der Hardware oder von den Benchmarks? Test umsonst aus meiner Sicht.

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Ghoster52

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1,412 Kommentare 1,068 Likes
skullbringer

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306 Kommentare 328 Likes

mit 2x 16 GB bootet's ca. 40 Sekunden, mit 4 x 16 GB ca. 70 Sekunden, Auto-Recovery bei falschen RAM-Settings funktioniert fast nicht. Da wird AMD bei der AGESA noch ein bisschen nachlegen müssen...

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

Bin gespannt wann die ersten post kommen in Facebook oder Foren Hilfe mein Board ist defekt er bootet nicht. 🤣 Dabei braucht der eben länger zur initialisierung.

Jede Wette es werden solche Beiträge kommen.

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HerrRossi

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6,778 Kommentare 2,243 Likes

Interessanter Test, danke @skullbringer! Das war sicherlich sehr zeitraubend.

Die Zugewinne sind zwar da, aber signifikant ist das bis auf SotTR nicht wirklich, weil man ja auch mit langsamerem RAM schon auf ziemlich hohem Niveau ist.Hier würde mich auch noch der Unterschied zu DDR4 interessieren, die Zen3 CPUs profitieren ja durchaus stark von schnellem RAM.

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ArcusX

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867 Kommentare 501 Likes

Echt jetzt? Wirklich?

Warum machst Du das so? Hier hat sich jemand Arbeit gemacht und sein Werk veröffentlicht. Kritik ist gut, aber warum formulierst Du diese nicht sachlicher und zielführender?

Was meinst Du damit, dass die Skalierung von Hardware oder Benchmarks kommen könnte. Wenn der Benchmark als Messwerkzeug dient, dann muss sich die Hardware gemessen mit diesem Messwerkzeug beweisen. Die Benchmarks die hier verwendet wurden, werden an tausenden anderen Stellen auch so verwendet. Klingt für mich danach, als ob Du bei einem 100m-Sprintfinale die Stoppuhr oder die Streckenlänge anzweifelst.

Aber vielleicht kannst Du ja erläutern, wo Du da Probleme siehst. Dann kann man sich damit auseinandersetzen.

So wie sie sind, klingen die Antworten, die Du postest, für mich nur abwertend provokativ und bringen niemandem etwas.

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g
gretzer

Neuling

4 Kommentare 5 Likes

Sehr schön, dass ACC als Benchmark-Titel aufgenommen wurde!
Die Simulation bringt die CPUs voll ans Limit. Ich würde mir hierfür auch Grafikkarten Benchmarks wünschen. Im Simracing-Genre sind Triple-Screens des öfteren anzutreffen und daher auch für Grafikkarten ein enormer Kraftakt. Meine 3080 tut sich mit 3xWQHD schon schwer, weshalb z.B. FSR eingesetzt werden muss.

Grüße!

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G
Guest

Hm.
Meine Hardwarefrickelzeit ist schon etwas her. Das war so 1996-2006. Danach wesentlich ruhiger.
Es sieht wieder so aus, als wenn man sich RAM-Zeugs wieder mal im Endeffekt sparen kann. Es sei denn man benutzt spezielle Anwendungen.
Klar. Passabel günstigen XMP-Speicher der vernünftigen Art lohnt ein bisschen, aber nungut. Überschaubar.

Ehrlich gesagt wundert mich das nicht so besonders viel. War vorher ja auch schon oft so. Nur dieses mal besonders wenig Effekt. Auch nicht schlecht, könnte man in andere Bereiche investieren. Oder es einfach sein lassen :D. Ist ja auch ein Ergebnis.

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W
WeisserWalFisch

Mitglied

65 Kommentare 41 Likes

!!! Bombenklasseartikel vielen Dank !!! Da kribbeln doch gleich wieder die Finger auch mal meine historische Workstation zu übertakten. Wie in alten Zeiten wenn Tag und Nacht wie nichts vergehen und sich Pizzakartons und Energydrinks neben den Handbüchern stapeln und von harter Arbeit gezeichnete Sagengestalten in Foren legendäre Geschichten über verglühende Hardware und leuchtende Erfolge erzählen.

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w
windclimber

Mitglied

72 Kommentare 21 Likes

Ich greife das hier mal auf mit der Frage an @skullbringer und/oder @Igor Wallossek ob es die ACC Benchmarks auch mit z.B. einem 5800x3d gibt? Habe hier auch einen reinen Rennsimulations PC mit 32er WQHD Triple Setup / 3080Ti / 5600x und überlege eventuell gleich auf AM4 AM5 zu setzen oder ob der 5800x3d vielleicht doch so nah rankommt dass AM4 AM5 zumindest aktuell keinen Sinn macht...

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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