Kommen wir nun zum Zerlegen der Karte und den spannenden Details im Inneren. Das Auseinandernehmen geht relativ einfach, wenn man die ganzen Steckanschlüsse sorgfältig löst. Alle Schrauben befinden sich auf der Rückseite der Backplate bzw. an der Slotblende. Das Spannkreuz trägt zwei Siegel.
PCB-Layout und Komponenten
Im Prinzip ist die Platine sehr ähnlich zu AMDs Referenzkarte. Auch hier finden wir VDDCR_GFX und man setzt dafür ebenfalls auf 12 echte Phasen, die jeweils einen einzelnen Spannungsregler ansteuern. VDD_SoC schrumpft jedoch auf zwei statt drei Phasen und jeweils einem Spannungsregler pro Phase. Dazu kommt VDDCR_USR mit zwei Phasen und damit auch zwei weiteren Spannungsreglern. Ergänzt wird dies mit drei Phasen bzw. drei Spannungsreglern für VDD_MEM und ein em einzelnen Buck-Converter für VDDCI_MEM.
Die Erzeugung von VDDCI_MEM ist leistungsmäßig zwar kein großer Posten, aber trotzdem enorm wichtig. Sie dient dem GPU-internen Pegelübergang zwischen dem GPU- und dem Speichersignal, quasi so etwas wie die Spannung zwischen dem Speicher und dem GPU-Kern auf dem I/O-Bus. Darüber hinaus erzeugt man noch eine konstante Quelle für 0,75 Volt. Der Großteil dieser sehr ähnlich ausgeführten Spannungswandler befindet sich auf der Frontseite der Platine. Außerdem existiert auch noch eine 1,8V-Source (TTL, GPU GPIO), VDD_13 (Aux) und ein Ultra-Low-Dropout-Chip erzeugt die sehr geringe Spannung für den PLL-Bereich (VPP).
Auf der Rückseite (Bild unten) sitzen im linken oberen Drittel der Platine zwei PWM-Controller für die Erzeugung der wichtigsten Phasen (rot und blau), ein weiterer rechts oben (grün). AMD setzt diesmal, wie auch schon NVIDIA bei den Referenzkarten auf die Spitzenprodukte von Monolith. Für die 12 Phasen der VDDCR_GFX dient die erste Schiene des MP2857 (blau), zur Erzeugung der VDD_MEM die zweite Schiene. Es handelt sich um einen digitalen, mehrphasigen Dual-Rail-Controller, der primär die Stromversorgung für PWM-VID-Kern bereitstellt und der außerdem mit der AVSBus-Schnittstelle kompatibel ist.
Der MP2857 kann (und sollte) zudem mit den Intelli-Phase-Produkten von Monolith zusammenarbeiten, um die Mehrphasen-Spannungsreglerlösung (VR) mit einem Minimum an externen Komponenten zu vervollständigen. Die beiden etwas kleineren und leider ebenfalls von den Daten her nicht öffentlich zugänglichen MP2856 (rot) bzw. MP2240 (grün) sind dann für VDDCI, VDD_SoC und VDDCR_USR zuständig, je nach Seite.
Alle verwendeten Power Stages, auch die für den Speicher, sind ebenfalls Produkte von Monolith. Der MP87000 ist ebenfalls noch recht neu und nicht frei zugänglich dokumentiert, aber es sollte sich um eine sehr leistungsfähige monolithische Halbbrücke handeln. Die Integration von Treibern und MOSFETs (DrMOS) führt zu einem hohen Wirkungsgrad aufgrund einer optimalen Totzeit und einer Reduzierung der parasitären Induktivität. Dieser kleine, 5 mm x 6 mm große LGA-Baustein passt bestens zu den verwendeten PWM-Controllern von Monolith. Eine MCU für die ganzen Steuerungsaufgaben ist diesmal mit integriert (Frontseite) und wir haben natürlich die 12 RAM-Module von SK hynix mit den 20 Gbps.
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Teardown: PCB und Komponenten
- 3 - Teardown: Kühler und De-Montage-Tips
- 4 - Gaming Performance Full-HD (1920 x 1080)
- 5 - Gaming Performance WQHD (2560 x 1440)
- 6 - Summe Gaming-Performance Ultra-HD (3840 x 2160)
- 7 - Details: Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 8 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 9 - Temperaturen, Taktraten und Infrarot-Analyse
- 10 - Lüfterkurven und Lautstärke
- 11 - Zusammenfassung und Fazit
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