Lüfterkurve und Betriebsgeräusch („Lautstärke“)
Kommen wir nun zu dem, was beim Abtransport der Abwärme automatisch mit entsteht: diverse Lüftergeräusche. Die Messungen in der Messkammer sind wie immer etwas tricky, denn man kann ja durch das geschlossene Seitenfenster nichts messen. Deshalb habe ich die Gehäuselüfter abgeschaltet und die AiO auf das absolute Minimum geregelt. Dann gehen sie im Geräuschteppich der Sapphire Nitro+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X 24 GB mit unter, Normalerweise mache ich das ja mit einem lautlosen System in der Chamber, aber ich wollte Euch weder das Spulenfiepen, noch die etwas schwankende Regelung der Karte vorenthalten.
Betrachten wir nun als erstes die Lüfterkurven und wir verstehen, warum ich das nicht einer adaptieren Lüftergeschwindigkeit in der Kammer messen konnte. Denn wir sehen hier wieder eine extrem hibbelige Kurve zwischen 1400 und 1500 U/min, die sehr nervös auf alle Lastwechsel reagiert. Hier könnte Hersteller nachbessern, weil man es durchaus wahrnehmen kann, auch wenn man es nicht extrem laut hört. Aber 400 Watt wollen nun einmal gebändigt werden.
Doch was ergibt dann die Akustik-Messung für die Sapphire Nitro+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X 24 GB? Man sieht an der Frequenzanalyse schön, wie sich die Drehzahl des Lüfters verändert (Motor-Peak), so dass das Betriebsgeräusch eine Von-Bis-Geschichte ist, die in der Mitte bei der Langzeitmessung (SPL Slow) bei rund 34.7 dB(A) liegt. Das ist akzeptabel, aber nicht ultra-leise. Ok, es ist aber immer noch leise. Aber wir sehen auch sehr schön, wie sich die Lüfter mit den Lüfterdrehzahlen bis rund 1,5 KHz und die Spulengeräusche ab ca. 3 KHz fast schon synchron gekoppelt verändern.
Im Stresstest sind ebenfalls Lüfterschwankungen messbar (auch leicht hörbar), aber das Spannungswandlergeräusch ist eher konstant und wird erst ab ca. 6 KHz hörbar.
Spulengeräusche: „Coil Whining“
Über einen Punkt müssen wir jedoch noch sprechen und das ist das leidige Spulenfiepen. Ich schrieb es ja bereits bei der Messung zu den Lastspitzen, dass die Karten einen extrem hibbeligen Freudentanz aufführen, den man dann allerdings auch hört. Zumal die verwendeten Spulen gut, aber nicht Extra-Klasse sind. Man sieht das „Schnarren“ als geraden Strich bei ca. 250 Hz und im Hochton noch einmal als „Zirpen“ bei 3 bis 6 KHz. Das ist nicht dramatisch, aber man kann es bei höheren FPS-Zahlen oder harten FPS-Wechseln durchaus wahrnehmen. Die Aufnahme vom Messmikrofon habe ich bewusst nicht normalisiert, weil es sonst lauter erscheinen würde als es ist.
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