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Von DPI und PPI bis hin zu den richtigen Einstellungen – Alles Wissenswerte zu Computer-Mäusen | Grundlagen

Die Polling Rate

Auch Abfrage- bzw. Abtastrate /-frequenz genannt. Diese wird in Hertz gemessen und gibt an, wie oft die Maus eine Information (Position des Cursors oder Mausklicks) an den PC schickt. Das sieht dann z.B. so aus:

Polling Rate
1.000 Hz 1 ms
500 Hz 2 ms
250 Hz 4 ms
125 Hz 8 ms

Bei 125 Hz wird alle 8 ms eine Information an den PC geschickt. Somit lässt sich verallgemeinert sagen: Stellt eure Maus auf 1.000 Hz bzw. kauft euch eine, die bis zu 1.000 Hz unterstützt. Auch hierzu eine kurze Übersicht der Top 350 CS:GO Pro-Spieler bzgl. der verwendeten Polling Rate: (Stand September 2019: prosettings.net)

  • 295 Pros = 1.000 Hz
  • 50 Pros = 500 Hz
  • 5 Pros = 125 Hz

Was sagt uns das? Hardware allein ersetzt nicht den Skill den man braucht! Mittlerweile gibt es Mäuse mit 4.000 bzw. wohl schon 8.000 Hz Polling Rate. Guckst du! Ja, aber bitte nur schauen und nicht zwingend für teure Euronen kaufen. Warum? Rechnen wir mal nach:

  • 4.000 Hz = 0,25 ms
  • 8.000 Hz = 0,125 ms

Das kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch irgendwie messen, wenn es denn tatsächlich, ohne Verlust durch die Datenautobahnen des PCs wandert, aber wahrnehmen, kann das wohl keiner mehr. Schon allein ein ultra-schnelles TN Panel kommt in Summe bzgl. dem Input Lag (Eingabe Signal bis Ausgabe Signal) nur auf ca. 4 ms im Durchschnitt. Allein die Reaktionszeit der Pixel (ein Teil des Input Lags), die von den Herstellern gerne mit 1 ms angegeben wird, bezieht sich auf GtG (grau zu grau Wechsel).

Bildet man hier einen Durchschnitt über alles, dann kommen sehr gute TN Panels auf vermutlich 2-3 ms Pixel-Reaktionszeit. Des Weiteren nützt einem die beste Reaktionszeit nichts, wenn ein 60 Hz Panel (Bildwiederholrate) nur alle 16 ms bzw. ein 144 Hz Panel nur alle 7 ms ein neues Bild liefert. Inwieweit die 4.000 Hz oder gar 8.000 Hz hier was bringen sollen, erschließt sich mir in keiner Weise? Na ja, die Hersteller können wieder mit etwas werben, was keiner jemals wirklich spürbar feststellen kann. Was sagt Ihr zu dem Thema 4.000 bzw. 8.000 Hz? Freu mich auf angeregte Diskussionen im Forum!

Ultra-Leichte Gaming-Mäuse

Ein neuer Trend zieht ein und alle Hersteller bieten mittlerweile Mäuse an, die bezüglich ihres Gewichts schon deutlich unterhalb von 70 g liegen. Als Beispiel, die von mir verwendete Sharkoon Light² 200 wiegt ohne USB-Kabel nur 62 g. Dafür sieht eine solche Maus dann wie ein gelöcherter Käse aus und man kann von oben auf den verbauten Sensor schauen. Bringt so eine leichte Maus was beim Zocken?

Ja und nein! Wer super mit einer 125 g Maus zurechtkommt, der wird eine Weile brauchen, bis er mit so einem Leichtgewicht klarkommt. Stichwort Muskelgedächtnis! Ich persönlich will es nicht mehr missen und komme mit einer deutlich schwereren Maus nicht mehr klar. Für meine tägliche Arbeit nutze ich eine 78 g schwere Sharkoon Light² 100, die mir den Umstieg auf das Gaming-Setup nicht zu schwer macht. Cooles Wortspiel, hehe!

Die Gleiteigenschaften einer Maus

Wie gut eine Maus gleitet, hängt vom Reibungskoeffizienten ab! So – damit wäre das geklärt, wer noch Fragen hat bitte im Forum melden! Ok, ich mach ja schon weiter. Grundsätzlich empfehle ich die Verwendung eines ordentlichen Mauspads. Diese sind in der Regel mit einem Neopren-Stoff überzogen, worauf jede Maus gut gleiten wird. Insbesondere empfiehlt sich bzgl. der Maus-Füßchen die Verwendung von PTFE (Polytetrafluorethylen), auch bekannt als Teflon (Markenname)!

Bild 9 – Die Maus-Füßchen aus PTFE (Die Reibfläche wurde zusätzlich noch so klein wie möglich gehalten) Die Maus geht ab – wie ein angeschossenes Reh auf Lachgas!

PTFE ist absolut temperaturbeständig, auch wenn Ihr mal einen kurzen Anfall (mal wieder rundenlang bei CS:GO verloren) vor dem Rechner bekommt und die Maus wie irre über das Mauspad rubbelt, dann wird das dem PTFE nichts ausmachen! Ein Wurf an die Wand wird die Maus als solches mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben. Die PTFE-Füße vielleicht? Der Reibungskoeffizient von PTFE ist niedriger als bei jedem anderen Feststoff. Da statischer und dynamischer Gleitreibungswert fast gleich sind, tritt kein sogenannter Stick-Slip-Effekt auf.

Diesen Effekt kennt eigentlich jeder, nur die Bezeichnung wird kaum einer gehört haben. Der Effekt beschreibt eine mögliche Reibschwingung, wenn Festkörper gegeneinander bewegt werden. Quietschende Bremsscheiben, knarrende Türen oder das berühmte hochfrequente Geräusch, was man gerne an der Schultafel herbeigeführt hat, um die Klassenkameraden zu ärgern! Macht die Gleiteigenschaft der Maus einen Unterschied beim Zocken? Meine subjektive Meinung dazu, ganz ehrlich? Auf jeden Fall – Muskelgedächtnis! Es bleibt an der Stelle aber eine reine subjektive Betrachtung, somit muss das jeder für sich selbst herausfinden.

Die Maustaster

Wie er hat sie Taster genannt und nicht Schalter gesagt? Ja, hat er gemacht. Der Unterschied zwischen einem Taster und einem Schalter besteht darin, dass der Taster nach dem Betätigen seine Ausgangsposition wieder einnimmt. Der Schalter bleibt in der betätigten Position stehen. Hätten wir bei der Maus oder der Tastatur (steckt das Wort Taste schon irgendwie drin) Schalter verbaut, oh je, das wäre ein Dauerfeuer bei jedem Ballerspiel. Das wollte ich schon immer mal klarstellen. So zurück zu den Maustastern. Spielt die Verwendung von den so berühmten Omron-Tastern eine Rolle? Jaein!

Bild 10 – Und so ungefähr sehen die Omron-Taster aus

Die Taster von Omron bringen euch keinen Vorteil beim Zocken, sondern eher bzgl. der Langlebigkeit. Zum Beispiel die linke und rechte Maustaste der Sharkoon Light² Serie ist mit solchen Omron-Tasten versehen. Diese sollen mindestens 20 Million Klicks aushalten. Hat das mal einer dokumentiert? Bitte um Info im Forum! So damit wären wir am Ende des Grundlagenartikels angekommen.

Bild 11 – Oh verdammt, ich habe das Wichtigste vergessen. RGB!

Ohne RGB kannst du noch so viele Skills haben, du wirst dennoch nie so gut sein – wie mit einer echten RGB-Maus. Mit RGB ist auch eine 5-€-Maus super-geil und du wirst bei jedem E-Spots-Game ein blendender Siegertyp sein! Ok, im Ernst, ich mag es durchaus und wer nicht, der wird sich eben keine RGB-Maus kaufen. Mehr gibt es hierzu nicht zusagen. Fiat Lux, oder so.

Kommentar

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v
veitograf

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danke für den artikel. nicht nur sehr hilfreich sondern auch sehr amüsant zu lesen. großartig.

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A
Axol-13

Mitglied

28 Kommentare 3 Likes

ich denke du meinst es wie folgt: nicht "nur" sehr hilfreich sondern...

Aber ja, die Formeln finde ich gut das hilft auf alle Fälle dem Verständnis.

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v
veitograf

Mitglied

26 Kommentare 9 Likes

hahaha, ist korrigiert. danke :)

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LurkingInShadows

Urgestein

1,351 Kommentare 552 Likes

hm, war da nicht mal was mit win kann max 1000Hz polling?

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Hallo zusammen,

wer wissen will, wie hoch die aktuelle Polling Rate der Maus ist, der kann mal schauen!

MfG
FritzHunter

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Mir war da auch was, aber ich habe es bewusst nicht recherchiert, da alles über 1.000 Hz eh nur für die Gläubigen und nicht für die Wissenden ist.

Ich mache hierzu noch ein Folge-Review bzgl. Monitore... eventuell kann ich da noch etwas herausfinden... ein quick-check hat jetzt kein Ergebnis gebracht!

schon geil: 1 / 360 Hz Monitor = 2,7 ms ergo wären hier 500 Hz noch völlig ausreichend...

bin mal gespannt, wann es bei den Leuten klick macht... 1.000 Hz polling rate setzt 1.000 Hz refresh rate und 1.000 FPS voraus um Synchron zu sein...

Grüße

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mer

Veteran

228 Kommentare 127 Likes

Sehr schoener Artikel!
Fahre selbst 800dpi, 0 Maus Accel, 0 Verbesserung, und versuche in jedem Spiel die selben 23cm fuer eine 360° Drehung einzustellen.
Hilft bei Shootern echt ungemein!

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FritzHunter01

Moderator

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Klingt gut, wie machst du das bzgl. den 23 cm? Wie misst du das raus?

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mer

Veteran

228 Kommentare 127 Likes
G
Guest

Spiele mit der Sharcoon light 200 mit 2400dpi, das sind rund 3,5cm fuer einmal ueber den Bildschirm zu fahren und 1200dpi fuer das Camperprofil. Das passt bei mir auf WQHD genau. Keinerlei Beschleunigung an. Bewege die Maus nur zwichen 2 Fingern mit Handballen an der Tischkante. Das Handgelenk muss ich so nicht bis zum Anschlag seitlich bewegen. Auf Hartplastik Mauspad ist das ziemlich Ermuedungsfrei und auch nach Stunden des Zockens schmerzt nichts. Die Maushaltung hab ich mir durch CAD angewoehnt. Unterarm kommplett auf dem Tisch geht bei mir garnicht.
Ich bin mit der leichten Maus zufrieden, die passt zu meiner Art Handhabung.

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RedF

Urgestein

4,665 Kommentare 2,553 Likes

Aber meinst du nicht das es bei 1kHz trozdem etwas weicher laufen sollte?
um zu verdeutlichen was ich meine:

View image at the forums

Das wird Asyncron , also Maus zu Bild. Wenn ich mit der Maus immer "kleiner" werde passe ich besser in die reaktion des Bildschirmes.
Denn abgeglichen wird das ja nicht.

So meine überlegung dazu.

Gruß

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Und das kannst du so wiederholgenau reproduzieren? Interessant

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RedF

Urgestein

4,665 Kommentare 2,553 Likes

Solange es in die toleranz des muskelgedächnisses passt ist das doch wurst.

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Das ist btw ein sehr schöne Veranschaulichung! Das eine ist die Theorie, das andere die Praxis!
Ich bin voll bei dir und sage, wer 1.000 Hz Polling Rate mit seiner Maus nutzen kann, der sollte Sie auch aktiveren.
Es gibt aber einige Pro-Spieler, die mit 500 Hz spielen und einem auch erklären können, warum das besser sein soll.

Ich persönlich sage: Muss jeder für sich herausfinden

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D
Dezor

Veteran

492 Kommentare 215 Likes

Schöner Artikel. Auch die sprachliche Ausgestaltung gefällt mir gut, womit der Artikel sehr gut zum Rest von IgorsLAB passt.

3 Anmerkungen hätte ich aber:
1) Die Oberfläche der Gleitfüße spielt physikalisch gesehen keine Rolle. Kleinere Füße sammeln zwar vermutlich weniger Dreck, aber bei einem sauberen Mauspad (was auf meins NICHT zutrifft) wäre die Größe theoretisch egal. Falls jemand mit der (chemisch korrekten) Bezeichnung PTFE nichts anfangen kann, man kennt das Zeug auch als "Teflon".
2) "Zeigerbschleunigung verbessern" ist Geschmacksache, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe sie glaube ich noch nie aus gehabt und es gerade mal kurz testweise ausgeschaltet. Kurz gesagt: Sie bleibt bei mir aktiviert.
3) Die empfohlenen Auflösungen decken sich nicht mit meiner Präferenz. WQHD bei 27" ist in etwa die gleiche Pixeldichte wie FHD bei 21" und die Auflösung war mir persönlich viel zu niedrig. Daher habe ich bei meinem 27" Monitor direkt zu UHD gegriffen und ich nutze eine 150% Skalierung. So kann ich bei gemessenen 80 cm Abstand zum Bildschirm gerade so keine einzelnen Pixel mehr erkennen und Schriften sehen scharf aus.

Ergänzung: @Igor Wallossek Der Link oben verlinkt zur englischen Version des Artikels. Ist das Absicht oder ist da beim Umstellen des Forums bei der Integration des Dark-Modes irgendwas schief gegangen?

@RedF Ich denke, dass man bei 360 Hz nicht jedes Einzelbild separat wahrnehmen kann. Außerdem wird man kaum eine hundertprozentig konstante Geschwindigkeit bei der Bewegung der Maus machen können, insofern wird das wahrscheinlich kein wirkliches Problem darstellen. Es mag messbar sein, aber ich persönlich würde da im Blindtest sicherlich keinen Unterschied merken und selbst bei Profis oder Progamern kann ich mir kaum vorstellen, dass die dort bei einem Blindtest zuverlässig sagen können, was dort eingestellt ist. Aber natürlich ist die Hardware schuld, wenn man verliert und nicht die optimalste Hardware hatte.

Aber mehr als 1 kHz ist in meinen Augen reines Marketing-Geschwätz. Ich finde es allerdings schade, dass man bei guten Mäusen mit vielen Tasten und hochwertigen, langlebigen Tastern zumindest oft auch >1 kHz Abtastrate und >8 k DPI mitbezahlen muss. Ich persönlich habe derzeit 1200 DPI eingestellt und komme damit wunderbar zurecht.

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Riegelstriegel

Veteran

109 Kommentare 62 Likes

Servus und danke für den Artikel. Ich hab mir noch nie Gedanken darünber gemacht, aber wie genau "egalisiert" man denn die Interpolation vom Betriebssystem?
Heißt dass einfach, dass der Schieberegler für die Zeigergeschwindigkeit in der Mitte stehen muss?
Tatsächlich würde mich jetzt Interessieren, welche Position des Schiebereglers welchen DPI-Multiplikator (darf man das sagen?) zur Folge hat. :D

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Danke für das Lob!

bzgl. 1. bin ich anderer Meinung, ich sehe hier in Bezug auf Reibfläche schon einen Vorteil, wenn auch nur gering! Danke, für die Klarstellung bzgl. der Bezeichnung Teflon, das hätte ich im Review erwähnen sollen! Ich frag Igor, ob es noch noch einbauen kann!

bzgl. 2 & 3 hast du Recht, hier gehen die Geschmäcker auseinander! Ich habe bei mir zuhause 1x 27" 1080p (TN), 1x 24" 1080 (IPS), 2x 27" 1440p (IPS) 27" 1080p is aus meiner Sicht Grenzwertig... 1440p 27" is eine Art Preis/leistung... um in 1440p 144 FPS zu erreichen, braucht es schon gute Hardware... in 4K wird es schon extrem! die Kosten für ein gutes 4K Panel will ich jetzt gar nicht betrachten

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FritzHunter01

Moderator

1,155 Kommentare 1,572 Likes

Ja, wenn die Regel unter Win10 auf der Mitte stehen, dann hast du die reine DPI-Einstellung der Maus bzw. des Sensors. Hier muss aber die dedizierte Software bzw. Treibereinstellung der Maus selber auch betrachtet werden!

Inwieweit die Interpolation eine Auswirkung auf die DPI hat, dass konnte ich bis jetzt nicht mit Zahlen belegen, wie bereits Review von mir erwähnt!

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D
Dezor

Veteran

492 Kommentare 215 Likes

Rein physikalisch ist für die Gleitreibung nur die Kraft und der Gleitreibungskoeffizient entscheidend. Wenn die Fläche größer ist, ist die Kraft pro Fläche antiproportional kleiner. Ich finde das auch nicht intuitiv, aber es ist so.

Ein breiterer Reifen würde bei gleicher Gummimischung nur durch die Breite zunächst auch keine Vorteile bringen. Aber er erwärmt sich weniger stark und kann daher aus einer weicheren Gummimischung hergestellt werden, die dann effektiv besser haftet.

Anders könnte es aussehen, wenn sich auf dem Mauspad Staub/Schweiß/sonstiger Schmutz befindet. Dann sammelt man mit kleineren Füßchen vielleicht weniger davon auf und durch die größere Kraft pro Fläche wird man den Siff vielleicht auch besser wieder los.

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Fritz Hunter

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