Zusammenfassung
Der Sapphire 7970 Toxic 6GB kann man einen sehr hohen Wiedererkennungswert nicht absprechen, denn sowohl die erzielbaren Frameraten als auch der dabei anfallende Schallpegel sind überdurchschnittlich hoch. Der Mehrwert durch die insgesamt 6 GB Speicherausbau ist vorhanden, hält sich aber bei normalen Anwendungs-Szenarien bis 2560 x 1440 Pixel stark in Grenzen. Somit lässt sich der sehr hohe Anschaffungspreis von über 600 Euro kaum rechtfertigen und verhindert gleichzeitig auch eine positivere Einschätzung dieser Karte. Sie ist wirklich schnell – keine Frage, aber man hätte auf die GHz Edition und die damit verbundenen PowerTune-Spielereien gern verzichten dürfen. Wir mussten sogar feststellen, dass bei voller Ausnutzung der PowerTune-Grenzen die Frameraten wieder sanken.
Der „Lethal-Boost“-Modus gewinnt vor allem über den höheren GPU- und Speichertakt, was sich sehr positiv bei höheren Auflösungen auswirkt, nicht aber durch die hektischen Taktsprünge, die zudem zu keiner merklichen Senkung der Leistungsaufnahme führen, sobald man die extrem erweiterten PowerTune-Möglichkeiten wirklich ausnutzt. Das Lüfterprofil ist viel zu aggressiv ausgelegt und verhindert im Zusammenspiel mit dem Takt-Limiter ein besseres Ergebnis. Die Karte ist einfach zu laut.
Negativ beurteilen müssen wir die manuelle Übertaktung, die zwar Dank der sehr großzügig ausgelegten Stromversorgung interessante Perspektiven eröffnen könnte, jedoch bereits im Ansatz daran scheitert, dass der Takt im lastlosen Betrieb dann nicht mehr abgesenkt wird. Dies wiederum führt dazu, dass sich die Karte kontinuierlich aufheizt, was auch ohne Last nach einer Weile zu deutlich wahrnehmbarer Lüftertätigkeit führt, von der Leistungsaufnahme von knapp 50 Watt beim Idle-Betrieb ganz zu schweigen. Man muss die Karte einfach so betreiben, wie vom Hersteller vorgesehen, nur dann stimmen Leistungsaufnahme und abrufbare Spieleleistung.
Im Multi-Monitor-Betrieb reicht die Spieleleistung einer aktuellen Grafikkarte nur für maximal 3 oder 4 Monitore aus, für höhere Auflösungen muss man dann mindestens 2 Grafikkarten bemühen, was den Nutzwert des sehr großen Speicherausbaus, wie bereits beschrieben, ein wenig in Frage stellt. Für professionelle Anwendungen ist man mit einer FirePro- oder Quadro-Karte meist besser bedient, und für große Videowände ohne benötigte hohe 3D-Leistung gibt es auch andere Lösungen. Womit sich am Ende dann auch der Sinn dieser Karte nur schwerlich erschließt. Wir würden, wenn es unbedingt eine Toxic sein soll, wohl eher doch zur Variante mit 3 GB Speicherausbau greifen und vom gesparten Geld der besseren Hälfte mehr als nur einen dicken Eisbecher spendieren.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Unboxing und Features
- 3 - Platine, Kühlsystem und Stromversorgung
- 4 - Taktraten und der Lethal Boost
- 5 - Takt und Leistungsaufnahme bei Vollast
- 6 - Takt und Leistungsaufnahme beim Gaming
- 7 - Temperaturen und Lüfterdrehzahlen
- 8 - Lautstärkevergleiche im Video
- 9 - Wir bauen ein Eyefinity-System
- 10 - Eyefinity 6 und Benchmarkergebnisse
- 11 - Eyefinity 4 und Benchmarkergebnisse
- 12 - Zusammenfassung und Fazit
16 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Veteran
1
1
Mitglied
Urgestein
Veteran
Veteran
Neuling
Veteran
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →