In den letzten Jahren ist uns aufgefallen, dass drahtlose High-End-Gaming-Headsets wie Pilze aus dem Audio-Boden schießen – diese vom Marketing gepushten technologischen Wunderwerke versprechen uns den Himmel auf Erden in Sachen Klangqualität, egal was wir uns gerade anhören und ob das Spiel, in dem wir die Feinde gnadenlos durch gediegenes Ohren-Cheating niedermähen wollen, überhaupt schon installiert wurde. Diese Teile zählen zu den Crème de la Crème der Gaming-Headsets und haben natürlich auch die dazu passenden Preise. Wobei der Titel etwas in die Irre führt, denn RGB-Wunderkerzen gibt es diesmal nicht, was auch gut ist.
Turtle Beach ist das natürlich nicht entgangen. Mit dem heute getesteten Stealth Pro hat das Unternehmen sein bislang und kostspieligstes Headset (329 Euro) geschaffen, und wenn es irgendein spektakuläres Feature bei der Konkurrenz gibt, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass man es hier natürlich auch findet. Und vielleicht sogar noch ein paar weitere echte Alleinstellungsmerkmale. Klar, man muss schon tief in die Tasche greifen, um eines dieser Schätzchen zu ergattern, aber wer weiß, vielleicht es es ja ein Geheimtipp?
Die Stealth-Reihe ist ja schon jahrelang eines der beliebtesten Produkte in Turtle Beachs Sortiment, doch beim Stealth Pro haben sie es einfach nochmal von vorn (und besser) versucht. Ein komplett neuer Look lässt das Headset nun mit anderen mithalten, die auch als gewöhnliche Kopfhörer durchgehen könnten, wenn man das Mikrofon entfernt. Bis hierhin ist alles bestens und tutti.
Abgesehen vom Äußeren ist das Stealth Pro alles andere als zurückhaltend. Turtle Beach hat beim Design des Headsets anscheinend das Motto “viel hilft viel” verfolgt und es mit einer Vielzahl von Funktionen ausgestattet, die auch das Marketing natürlich dankbar aufgreifen kann. Gleichzeitiges Dual-Mode-Wireless, aktive Geräuschunterdrückung, austauschbare Batterien, Multi-Plattform-Kompatibilität und ein EQ-fähiges, geräuschunterdrückendes Mikrofon sind nur einige der Highlights – ganz zu schweigen von den besten Klangeigenschaften, die Turtle Beach je erreicht haben will. Und eines stelle ich schon mal mit an den Anfang: die eingestellten Settings aus der Software werden IM Headset gespeichert, was einem die Xbox dann gar nicht mehr so schäbig erscheinen lässt, egal ob vom PC aus oder der App gesteuert wurde. Denn die Änderungen gibt es dann auch permanent ohne aktive App oder Audio Hub.
Wer jedoch eine kabelgebundene Option bevorzugt, wird hier enttäuscht. Dieses Headset ist nämlich ausschließlich drahtlos. Aber keine Sorge, das Stealth Pro gehört zu den seltenen Headsets, bei denen die Akkulaufzeit scheinbar keine große Rolle spielt. Wie beim Arctis Nova Pro Wireless gibt es zwei austauschbare Batterien – eine vorinstallierte in der rechten Ohrmuschel und eine im kombinierten Ladegerät und Wireless-Sender. Wenn die installierte Batterie zur Neige geht, tauscht man sie einfach gegen die im Ladegerät aus, sodass man immer einen voll geladenen Akku parat hat.
Um es einmal vorab zu betonen: ich werde meine subjektiven Erfahrungen natürlich auch wie immer mit echten, objektiven Messungen belegen, denn wenn ich etwas kritisiere oder lobe, dann muss man es auch fundiert belegen können. Sonst bleibt immer ein Nachgeschmack des Handauflegens oder Nachtretens. Deshalb wird dieser Part auch den Hauptinhalt dieses Tests ausmachen wobei auch der Teardown natürlich mit dazu gehört.
Verpackung und Lieferumfang
Der Auftritt des neuen Headsets ist hochwertig, kunststoffreduziert und angenehm zurückhaltend. Tolle Box, nettes Recyclingmaterial bei der Verpackung und doch findet man wieder die hässlichen Folienaufkleber zum Schutz diverser Oberflächen. Das muss doch nun wirklich nicht mehr sein. Der Ersteindruck nat dem Entpellen: es ist schön zeitlos und ziemlich klassisch designt. Das Fehlen der RGB-Leuchtreklame ist ein echter Vorteil und definitiv kein Mangel, so dass ich bis hierher sehr wohlwollend urteile. Just another wireless Headset? Ja und nein, denn der Preis von knapp 330 Euro ist eine echte Bürde und er legt die Messlatte hoch, verdammt hoch.
Die Einlage aus Form-gepresster Recycling-Pappe enthält das Headset, den ansteckbare Mikrofonarm, die Basis- und Ladesation (mit einem weiteren Wechsel-Akku) samt integriertem Funk-Dongle (eiwei, hier gibts dann doch wieder einen einen LED Leuchtring) und zwei USB-C-Ladekabel (90 cm und 200 cm). Dazu kommen noch eine nette Tragetasche für unterwegs und eine geduckte Schnellstart-Bibel. Das wars dann auch schon, denn den Rest muss man sich online erarbeiten und herunterladen, falls man die Software noch nicht installiert hat. Zur Beruhigung: es geht auch komplett ohne und einfach auch “out-of-the-box”, nur wer den Equalizer nutzen will und gern Profile für dieses und jenes hinterlegt, der muss es.
Mehr kann und muss man dazu auch nicht schreiben, denn auch Minimalismus kann sexy sein. Und Klimbim, den keiner braucht, lässt man aus Gründen der Nachhaltigkeit auch besser gleich ganz weg. Den Rest der technischen Daten und die Übersicht über das Wichtigste zeigt der untenstehende, etwas eingekürzte Auszug der Homepage. Wenn Ihr einige Daten wie z.B. das Gewicht vermisst, die habe ich selbst ermittelt und gebe sie Euch natürlich noch an der passenden Stelle.
Nach diesem ersten Überblick kommt auf der nächsten Seite die genaue Inaugenscheinnahme beim Unboxing und der Part mit dem Auflegen der Hände. Also Optik und Haptik. Die Ohren müssen noch etwas warten.
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