Das Sharkoon Skiller SGH50 für aktuell reichlich 57 Euro war nicht nur für mich eine handfeste Überraschung, so dass ich mich diesmal wieder selbst an den Test gesetzt habe. Denn was man hört und wie urteilt, ist zwar gut und schön, aber eben auch immer etwas subjektiv geprägt. Wenn man jedoch von einem Game-Changer in der Klasse unter 60 Euro schreiben möchte, dann sollte man so etwas auch mit Messungen belegen können. Warum ich hier soweit aushole? Es ist das erste Headset, das bei der Pegelfestigkeit und dem Schalldruck sogar meine Tesla-Kopfhörer und einen Planar vernascht hat. Geht nicht? Doch, es geht!
Natürlich ist immer dort, wo das Licht so hell strahlt, auch mehr oder weniger Schatten. Dieser hält sich beim SGH50 aber erstaunlich zurück, auch wenn man den Preisdruck natürlich an vielen Details durchaus merkt. Allerdings ist das Meiste recht gut kaschiert und es wird den wenigsten Gamern wohl auf Anhieb auffallen. Wenn überhaupt. Alles richtig gemacht? Dazu ein klares Ja, auch wenn es eine Kleinigkeit gibt, die mich nun wiederum subjektiv stört, allerdings auch ein beabsichtigtes Feature sein soll. Doch dazu später mehr, denn ich habe ja das Headset ja nicht nur ausgepackt und klanglich bewertet, sondern es auch im Detail gemessen und danach komplett zerlegt. Die inneren Werte haben mich nämlich auch brennend interessiert. Logisch.
Ich wollte das Headset eigentlich schon viel eher testen, habe mir aber dann nach einem ersten Hands-On doch lieber noch zwei andere Meinungen eingeholt. Mit jeweils einem eigenen Retail-Exemplar, um auch sicher sein zu können, dass ich hier kein Golden Sample in der Hand halte. Doch genug der euphorischen Einleitung, denn was am Ende beim Kunden wirklich zählt, sind die weichen und die harten Fakten. Und genau damit fange ich jetzt an.
Lieferumfang
In der komplett aus recycelbarer Pappe gehaltenen Verpackung findet man das 55-Ohm-Headset ohne angestecktes Mikrofon, das gibt es als abnehmbare Komponente samt Pop-Schutz einzeln verpackt mit dazu. Und wer sich fragt, was das kleine, schwarze Gummiteil links neben dem Pop-Schutz ist: es ist eine kleine Abdeckkappe für den tiefer liegenden Mikrofon-Anschluss, falls man das Teil mal als reinen Kopfhörer nutzen möchte und damit die Buchse dann nicht verdreckt. Mitgedacht, die Sonne lacht…
Und sonst? Es finden sich das originale 3,5 mm TRSS-Klinkenkabel für den Kopfhöreranschluss samt Kabelfernbedienung (Lautstärke, Mute) mit 110 cm Länge, eine 150 cm lange Verlängerung und ein Y-Splitter von TRSS auf einzelne 3,5 mm Klinkenstecker für Audio und Mikro. Neben der Schnellanleitung gibts noch etwas in Asien abgefüllte Luft und das wars dann auch schon. Reicht aber völlig aus, denn mehr braucht man ja auch nicht. Betrachten wir zunächst erst einmal den 360° Rundflug um das SGH50 ohne Mikro als reine Kopfhörer-Variante:
Optik, Haptik und Tragekomfort
Für knapp 60 Euro bekommt man durchaus solide Kost geboten, was die Materialauswahl und das Design betrifft. Es sieht weder auf den ersten Blick nach Plastikbomber aus, noch verströmen Metallbügel und abgestepptes PU-Leder den billigen Hauch der üblichen Cost-Down-Verrenkungen. Ja, so Manches geht einfach nicht für diesen Preis, wenn man ordentliche Chassis verbaut. Aber dann doch lieber kein RGB, sondern ordentliche Treiber. Da hat man die Prioritäten völlig richtig gesetzt.
Insgesamt hinterlässt die Umsetzung also einen grundanständigen Eindruck, auch weil dem Headset die üblichen Gaming-Attitüden komplett abgehen. Ohne Mikrofon ginge das Teil auch als ordentlicher Stereo-Kopfhörer durch und ich habe schon so manchen reinen Kopfhörer getestet, der schlechter klang und doch mehr kostete. Natürlich ist das Teil mit seinen 342 Gramm kein Leichtgewicht mehr, aber auch noch kein Sumo-Ringer auf akustischen Abwegen. Für ein leistungsfähiges Over-Ear-Headset mit einer recht massiven Bügelkonstruktion kann man das also akzeptieren.
Der Gelenkmechanismus ist simpel, dem Preis geschuldet und doch funktionell. Nur eine Achse, aber dafür ein sehr flexibleres Kopfband und der etwas nachgebende Metallbügel reichen natürlich in der Summe schon aus, damit man sich die Muscheln ordentlich aufs Ohr anpassen kann. Für mich als Träger mit Hutgröße 64 geht das noch voll in Ordnung, wo andere Headsets schon arg drücken. Nur Anwender ab Hutgröße 56 und kleiner sollten möglichst auf einen gediegenen Headbang verzichten, sonst steigt das Teil auf in den Orbit.
Selbst bei mir drückt und zwackt also nichts, zumal das ausreichend weit herausziehbare Kopfband samt Rückholfedern gut im Bügel sitzt und man eine klar definierte Rasterung mit irgendeiner Mechanik nicht vermisst. Das hier ist One-Size und ist damit auch Nordamerika- und Europa-tauglich.
Die Kuh, aus deren Erdöl-Fell das weiche Lederimitat des Bügelpolsters und das der beiden abnehmbaren Ohrpolster geschnitten wurde, hat in ihrem kurzen Laborleben leider nur pures Polyurethan zu fressen bekommen. Das schließt einigermaßen soft, aber nicht zu weich und dicht ab, so dass man nach längerem Tragen das sehr spezielle Mikroklima der üblichen Schmalzkocher (nicht wirklich) vermissen wird. Mehr dazu im Teardown. Aber so schön, wie der weiche Foam der geschlossenen Kopfhörer ja auch für die Druckstellen-Reha ja auch sein mag, dem Sound ist es etwas abträglich, wenn der Hörer zu nah ans Ohr gepresst wird. Ich kann nur jedem raten, den Sitz mit laufender Schallquelle aufmerksam zu optimieren, damit der Bass nicht zum Knaller wird.
Viel mehr gibt es dann, zumindest rein äußerlich, zum Headset nicht zu sagen, außer dass man mit diesem Teil durchaus glücklich werden kann und man den Preisdruck kaum spürt. Zum ansteckbaren Mikrofon komme ich später noch mehr im Detail. Angeschlossen wird das Headset mit dem bereits Eingangs erwähnten TRSS-Kabel samt Fernbedienung, deren Lautstärkeregler im Anfangsbereich nicht sonderlich synchron läuft und der fummelig anmutenden Mute-Taste, die keinen wirklich haltbaren Eindruck macht und außerdem viel zu schwergängig ist. Wenn es bisher einen wirklichen Kritikpunkt gab, dann ist es dieses Stück. Einfach nicht benutzen und dann klappts auch mit der Langzeithaltbarkeit. Drehregler sind eh überbewertet.
Als Abschluss dieses Kapitels habe ich auch noch die technischen Daten für Euch, die ich jetzt nicht noch einzeln runterbeten werde, sondern als Übersicht einfach übernehme. Einiges davon werde ich später noch nachmessen und prüfen:
Und weil wir gerade so schön beim Dokumentieren sind, hätte ich auch noch das Handbuch für Euch, bevor ich auf der nächsten Seite den Kopfhörer knacke und der Teardown die inneren Werte freilegen darf.
mn_Skiller-SGH50_int_01
Sharkoon Skiller SGH50 schwarz
siehe Shop | 44,99 €*Stand: 09.09.24 22:37 | |
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