Kommen wir nun zum Mikrofon, denn dieses wird leider selbst bei vielen, deutlich teureren Headsets viel zu oft vernachlässigt. Die kleine Elektret-Kapsel braucht natürlich eine leichte Vorspannung, was bei manchen älteren Onboard-Soundlösungen schiefgehen könnte (zu leise, leichtes Rauschen). An einer ordentlichen Soundkarte oder selbst dem hauseigenen Gaming DAC Pro läuft das Mikrofon dann zur Höchstform auf.
Ich habe es ohne Pop-Schutz gemessen, während die Sprachaufnahme dann mit dem Schaumgummi-Knubbel erfolgte. Trotzdem muss man wirklich vorher testen, wohin die Mikrofonöffnung zeigt. Mit Hilfe des kurzen Schwanenhalses (hier wären 2-3 cm mehr Länge ganz gut gewesen) lässt sich die Öffnung für die Kapsel dann mundgerecht platzieren.
Zunächst messen wir auf Wunsch auch den Frequenzbereich des Mikrofons, um dem Feedback der Leser entgegenzukommen. Dafür nutzen wir erneut unseren Messraum, kehren den Vorgang aber quasi um. Natürlich übersteigt eine echte Reziprozitätskalibrierung als Ausgangsbasis unsere aktuellen Möglichkeiten und der Aufwand überstiege den Nutzen bei Weitem. Deshalb haben wir einen Kompromiss gesucht. Da wir aber über ein kalibriertes Messmikrofon verfügen, lässt sich durch eine Vergleichsmessung und das Herausrechnen der Unterschiede zumindest eine für unseren Zweck gut verwertbare Kurve erzeugen. Somit ist es also nicht der exakte Frequenzgang des Mikrofons, das würden wir uns gar nicht anmaßen, jedoch eine aussagekräftige Annäherung, die unseren subjektiven Eindruck zudem untermauert.
Es gibt einen Low-Cut unterhalb von 100 Hz, was gut ist und das Ploppen mindert. Die unteren Mitten sind sehr präsent, was dem Klang eine sehr warme und füllige Note gibt. Das kann man hassen oder mögen, die Sprachverständlichkeit leidet darunter jedenfalls nicht. Ab ca. 8 kHz gibt es einen leichten Pegelabfall, oberhalb von 12 kHz wird es dünner. Nur reichen die Höhen sogar noch für die Sibilanten und sonstige Ausblasereignisse mehr als aus. Schauen wir nun zuerst auf den gemessenen Frequenzverlauf, der ungefähr auch die Werte des Datenblatts bestätigt. Ich habe die Kurve allerdings auf 1 Oktave geglättet, um die Eigenheiten des Raums etwas zu kaschieren. Wir sehen eine gewisse Badewanne, wobei man die Ober- und Untergrenze locker über- bzw. unterbietet. Das sieht schon erst einmal ganz gut aus.
Und wie klingt das Ganze dann im Vergleich zu einem ordentlichen Podcast-Mikrofon mit Kondensator-Großmembran und Nierencharakteristik? Das SGH50 klingt zwar etwas „flacher“ und komprimierter als das t.bone , lässt aber die Sprache deutlicher zur Geltung kommen.
Mikrofon SGH50
Im Vergleich dazu nun das t.bone, das zwar einen größeren Dynamikumfang bietet, jedoch auch die Raumatmosphäre mehr einfängt und das sogar etwas mehr rauscht:
The t.bone SC450USB
Das SGH50 macht also eine recht gute Figur, was mir die Gegenüber in Teamspeak und Zoom auch gern attestiert haben.
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