Zusammenfassung
Die GeForce RTX 4070 Super hatte bereits ordentlich zugelegt, die Palit GeForce RTX 4070 Super Jetstream OC 12GB legt hier noch einmal eine Schippe drauf. Mit im Schnitt 2.5 Prozentpunkten Performance-Plus gegenüber der Founders Edition im Werkzustand und bis zu 6.8 Prozentpunkten mit manueller Übertaktung auf knapp 3 GHz und 255 Watt Power Limit liegt die Palit-Karte bereits knapp hinter einer nicht übertakteten GeForce RTX 4070 Ti Non-Super. Wenn man sich dann einmal die Preise ansieht, weiß man auch, warum NVIDIA auch die Ti-Karten schneller machen muss. Perlenkettenspiel in Grafik-Hardware.
NVIDIA hatte bei den Super-Karten zwar nicht den Speicher erweitert oder das Speicherinterface vergrößert, aber wenigstens den L2-Cache signifikant erhöht, um vor allem bei höheren Auflösungen die Abfragen bzw. die Reaktionszeit zu optimieren. In der Summe erreicht man durch einen Chip mit deutlich mehr Streaming Multiprozessoren (samt mehr Tensor- und RT-Cores) sowie den größeren Cache mittels manuellem OC Leistungssteigerungen von deutlich über 20 Prozent, zumal man ja auch den Speicher noch recht gut übertakten kann. Für Spiel- und Experimentierfreudige ist die Palit GeForce RTX 4070 Super Jetstream OC 12GB sicher ein nettes und doch noch relativ günstiges Testobjekt.
Natürlich lässt NVIDIA für die OC-Karten wie diese auch mehr Raum bei der Leistungsaufnahme und man wird noch nicht einfach deutlich ineffizienter. Auch hier limitiert mal wieder zuerst die Spannung und nicht das Power Limit, das die Karte nicht ausreizen kann. Die GeForce RTX 4070 Super ist generell eine hervorragende Karte in Full-HD, wenn es um höchste Frameraten geht und auch bestens geeignet für WQHD. Spätestens in Ultra-HD wird man aber stellenweise über smartes Upscaling nachdenken müssen und da kommt DLSS ins Spiel. Denn was auf der FE generell nicht lief, wird auf der Palit GeForce RTX 4070 Super Jetstream OC 12GB auch nur unwesentlich besser.
Mittlerweile sehen Spiele wie z.B. „The Last of Us Part 1“ (TLOU) in Ultra-HD mit DLSS subjektiv sogar besser aus als natives Ultra-HD. Hier kann NVIDIA durchaus seine Vorteile ausspielen, die DLSS 2.x und vor allem auch DLSS 3.5 auch rein optisch bieten. Unterstützt ein Spiel jedoch zusätzlich Frame Generation und man würde selbst mit Super Sampling noch im nicht ganz so gut spielbaren FPS-Bereich herumdümpeln, dann kann dies quasi sogar der Rettungsanker zur guten Spielbarkeit sein. Die Latenzen kann man damit zwar nicht verbessern, aber nicht jedes Genre ist so latenzgebunden wie diverse Shooter.
Der Kühler ist im Rahmen der TBP sicher etwas überdimensioniert, aber das mit den fehlenden Backplate-Pads hinter den Spannungswandlern wäre zumindest eine Überlegung wert, doch noch etwas nachzubessern. Zum 12VHPWR 12V-2×6-Anschluss muss man nichts mehr schreiben, das haben wir ja bereits zur Genüge durchgekaut. Bei nicht einmal 250 Watt passiert da noch nichts. Und wer es gern möchte: die Anschlüsse für 2x 8-Pin PCIe sind vorhanden und auch elektrisch voll funktionstüchtig (siehe Teardown). Auch die Verlagerung des primären Shunts auf die Platinenrückseite und weg vom 12V-2×6 Header hat Charme, wenn man sich meine diesbezüglichen Tests noch einmal durchliest.
Fazit
Die GeForce RTX 4070 Super mit dem AD104-350 ist an sich schon eine hochinteressante Mittelklasse-Karte, die Palit GeForce RTX 4070 Super Jetstream OC 12GB erst recht. Natürlich ist diese Karte mit einer UVP von 699 Euro ein notgedrungener Kompromiss aus Kostenersparnis und Leistungssteigerung, bei dem (für mich) so unwichtige Dinge wie ARGB auf der Strecke geblieben sind. Wer keine RGB-Kirmes im Gehäuse braucht, darf gern auch einen zweiten Blick auf die Karte werfen, der erste ist schon einmal nicht negativ. Die kleinen Nachlässigkeiten bei der Wärmeleitpaste dürfen wir der Kleinserie ankreiden, das sollte in der Massenproduktion besser aussehen.
Solange Team Red keine abgespeckte und auch preislich attraktive RX 7900 Non-XT auf den deutschen Markt bringt oder die RX 7900 GRE auch in den normalen Channel pumpt und nicht nur Systemintegratoren beliefert, ist die Palit GeForce RTX 4070 Super Jetstream OC 12GB eigentlich ohne direkte Konkurrenz aus dem AMD-Lager. In Bezug auf die Effizienz setzt NVIDIA erneut Maßstäbe, an denen sich AMD noch messen lassen muss (aber aktuell nicht kann), auch bei den werksübertakteten Karten. Die Brechstange kann man nicht mal austesten, da ist die VRE samt Speedo vor. Ob und wann die RX 7900 ohne XT oder eine GRE für alle dann noch kommt, das steht noch in den Sternen. Aber der Gamer lebt nun einmal im Hier und Heute und da gibt es im Moment einfach keine Alternativen, wenn man das komplette Feature-Set einschließlich des hochwertigen Super Samplings, Frame Generation und KI haben möchte.
Bis auf den veralteten Display-Port-Anschluss und die für Ultra-HD immer noch etwas mageren 12 GB Speicherausbau sehe ich auch bei der Palit GeForce RTX 4070 Super Jetstream OC 12GB keine Nachteile, die gegen diese Karte sprechen würden. Der Preis geht so weit in Ordnung, wenn man ihn ins Verhältnis zu Performance der anderen Karten setzt. Denn wirklich günstiger ist AMD da auch nicht.
Die Grafikkarte wurde von Palit für diesen Test unverbindlich zur Verfügung gestellt. Die einzige Bedingung war die Einhaltung der Sperrfrist, eine Einflussnahme oder Vergütung fand nicht statt.
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Test System und Messequipment
- 3 - Teardown: PCB, Komponenten und Kühler
- 4 - Materialanalyse mit einer Überraschung
- 5 - Gaming Performance FHD (1920 x 1080)
- 6 - Gaming-Performance WQHD (2560 x 1440)
- 7 - Gaming Performance Ultra-HD (3840 x 2160)
- 8 - Details: Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 9 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 10 - Temperaturen, Taktraten und Infrarot-Analyse
- 11 - Lüfterkurven und Lautstärke
- 12 - Zusammenfassung und Fazit
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