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NZXT Relay Gaming Headset im Test – Etwas zu flacher Sound in der völlig falschen Preisklasse

Subjektiver Sound-Check

Nach den ganzen technischen Details kommen wir nun endlich zum Wichtigsten: Wie klingt das Headset eigentlich? Wir setzen jetzt dort fort, wo es etwas mehr weh tut: nämlich beim individuellen Hörtest. Das Headset wurde fleißig eingespielt, dieses Argument entfällt also. Zum Einsatz kommen meine Tidal-Playlist mit Klassik, Jazz, Rock, elektronischer Musik und diversen Vocals (Soul, Chormusik) sowie natürlich so Einiges an Gaming.

Bassbereich

Den Tiefstbass in der Subkontraoktave (16,4 Hz bis 32,7 Hz) testen mit einer Aufnahme von Bachs Toccata und Fuge D-Moll (19 und 25 Hz) sowie der Festival-Ouvertüre 1812 von Tschaikowsky (10 Hz und 12,5 Hz). Das gleiche gilt auch für die unteren Bereiche der Kontraoktave (32,7 bis 65,4 Hz). Die große Basstrommel (Kick Drum), die in der U-Musik ein gern gesehener Begleiter und meist auf ca. 55 bis 60 Hz abgestimmt ist, wird diese Beurteilung dann abrunden.

 

Musik: Das Headset scheitert an der Subkontraoktave und schwächelt zudem bei dem Volumen, das ohne manuelle Nachbesserung an einem Equalizer zum akustischen Nichts verkommt. Die Treiber neigen zwar nicht zum extremen Nachschwingen, aber wenn man den Bass zu stark anfettet, wird es etwas unschön. Die Kontraoktave samt großer Basstrommel ist nur halbherzig anwesend und leider ebenfalls ein wenig schwammig und unpräzise. Der Bass ist da, allerdings für die meisten zu blass. Hier spielen sicher auch Hörgewohnheiten eine große Rolle. Die Pegelfestigkeit ist nur mittelmäßig und nicht extrem hoch. Ohne maximalen Gain geht eh nichts.

Gaming: Fürs Gaming könnten die Granaten etwas massiver und trockener wummern, aber man hört, solange man es beim Pegel am Equalizer nicht übertreibt, parallel dazu noch alles, was über den Mitten liegt, bevor das obere Ende vom Bass weggeschoben wird. Die Differenzierung der einzelnen Klangschichten und Frequenzbereiche ist aber durchaus noch möglich. Es fehlt neben dem Volumen auch die letzte Präzision. Kurzum: ein idealer Bassbomber für die Generation TikTok ist das bei Weitem nicht. Schade, aber die Zielgruppe wird das so nicht mögen.

Der Oberbass bis 150 Hz, in dem auch die Große Oktave (65,4 bis 130,8 Hz) liegt, beherbergt die Sprachgrundfrequenz der männlichen Stimme und entscheidet sehr stark über die naturgetreue Wiedergabe männlicher Vocals.

 

Musik: Dieser Bereich wirkt geht einigermaßen in Ordnung. Die männlichen Vocals werden volumig modelliert und sind fast schon auf neutraler Grundton-Basis. Die Instrumente werden ebenfalls sauber angebunden, was zwar nicht per se komplett unangenehm klingt, aber doch ungewohnt leer, wenn man es nicht gewohnt ist. Mir kommt so etwas durchaus entgegen.

Gaming: Die fast nicht existierende Badewannen-Ausrichtung ist recht gut gelungen, denn auch männliche Stimmen bekommen hier ein nicht zu kräftiges Fundament. Das kann man also so lassen.

Mitteltonbereich

Die unteren Mitten (auch Grundtonbereich) liegen bei ca. 150 bis 400 Hz. Zusammen mit dem bereits erwähnten Oberbass spielt dieser Bereich eine sehr wichtige Rolle für die subjektiv empfundene Wärme bzw. Fülle des Klangbildes. Die Sprachgrundfrequenz weiblicher Stimmen ist in diesem Bereich zu finden.

 

Musik: Jetzt wird es fast schon kühl, weil die Mitten bereits ab ca. 250 Hz etwas verschwinden. Viele Details der Grundtonfrequenzen entfernen sich leicht vom Original und verschwimmen etwas, aber es ist noch akzeptabel. Das kann man natürlich mögen, aber diese Spielart ist für die meisten einfach zu flach. Weibliche Vocals klingen im Fundament nicht sonderlich souverän, sondern noch etwas flacher als die männlichen. Da fehlt einem dann sogar etwas.

Gaming: Die weiblichen Vokals sind noch gut verständlich aber ohne jegliche Dominanz im Fundament. Der Grundtonbereich ist etwas zu verhalten, was sich auch beim Gaming ein wenig rächt, weil man damit viele Details verliert. Die Auflösung der Treiber ist einfach nicht gut, um beides exakt wiedergeben zu können. Es gibt auch 40-mm-Treiber mit längerem Hub, die es bis hierher hätten besser umsetzen können.

Die oberen Mitten zwischen 400 Hz bis etwa zwei KHz beinhalten bei einem KHz eine Marke, die immer noch als Referenz für viele Messungen gilt. Das merkt man leider auch oft bei günstigeren Geräten, da die Hersteller oft versuchen, gerade diese Frequenz etwas überzubetonen.

 

Musik: Man fällt erst einmal in ein kleines Tal, um dann erst ab 2 KHz wieder zuzulegen, was der differenzierten Wiedergabe in diesem Bereich natürlich abträglich ist und ein falsches Bild von falsch verstandener Neutralität ergibt. Die Bühne ist gerade noch ausreichend (wenn auch nicht wirklich breit) und die subjektiv empfundene Qualität der räumlichen Auflösung ist hier nur auf eher durchschnittlichem Niveau. Hohe Pegel bei sehr vielen gemeinsam spielenden Quellen sind aber kontraproduktiv, die Ortung wird dann zusehend schwieriger. Man muss also leiser drehen oder mit dem einsetzenden Matsch leben. Aber diese Kritik bringe ich aber vor allem wegen der 100-Euro-Messlatte, denn diesen Preis hat man sich bei NZXT ja selbst so ausgesucht.

Gaming: Hier ist das mit dem Pegel nicht ganz so kritisch und es ist vieles so, wie es eine gewisse Gruppe von Gamern sicher gern hätte. Die Lokalisierung der Schallquellen ist allerdings nur mittelmäßig und man weiß zumindest noch ungefähr, wo man hinläuft und was um einen herum so alles stattfindet. Das geht auch besser für weniger Geld.

 

Hochtonbereich

Zwischen zwei bis etwa 3,5 KHz ist das menschliche Gehör am empfindlichsten, zumal dieser Bereich der unteren Höhen für die gute Oberton-Wiedergabe der menschlichen Stimme zuständig ist. Dieser Frequenzbereich ist nämlich entscheidend für die Wiedererkennung einer Stimme oder eines Instrumentes; man spricht in diesem Zusammenhang auch von der jeweiligen Klangfarbe.

 

Musik: Die Wiedergabe ist qualitativ durchschnittlich und zumindest nicht dumpf. Sie setzt auf den zu verhalten ausgeprägten Mitten auf, was das Ganze wieder etwas rettet. Die Sprachverständlichkeit sowie die Qualität der Vocals bei der Wiedererkennung sind ganz gut und es wird immer dann besser, wenn unten beim Bass und den Mitten gerade weniger passiert. Geschmacksache, wie immer.

Gaming: Hier gilt exakt das Gleiche, das Resultat kann man auch beim Gaming durchaus noch akzeptieren. Manche Peaks sind dann aber schon nervig.

Die mittleren Höhen (3,5 bis sechs KHz) entscheiden über das Ge- oder Misslingen der Sprachwiedergabe als Gesamtbild, denn die S- und Zischlaute (Sibilanten) fallen in diesen Bereich. Die oberen Höhen reichen dann bis ca. zehn KHz, um in den Superhochton überzugehen.

 

Musik und Gaming: Der Hochton ist akzeptabel, das kann man erst einmal so lassen. Es geht allerdings bei 6 kHz und darüber MIT dem USB-Dongle noch einmal in die extreme Offensive. Dadurch entsteht eine hässliche Überspitzung, wie man sie auch als sogenanntes „Beyer Peak“ kennt und akzeptiert, wenn es denn auch gut gemacht ist. Aber: Sibilanten und Ausblasgeräusche sind beim Relay mit dem Dongle in diesem kleinen Frequenzbereich viel zu vordergründig und es gleitet alles stark ins Metallische und Spitze ab. Da bildet sich bereits eisige Höhenluft. Klanglich liegt hier der unverfälschte Direktanschluss am HiFiMAN meilenweit vorn, trotz vermeintlich geringerem Pegel.

 

Zusammenfassung und Fazit

Wo soll ich das NZXT Relay Headset jetzt einordnen? Würde ich es als 50 bis 60 Euro teures Produkt bewerten, dann könnte man es milde und fair wirklich als „passt schon so, für den Preis“ beurteilen. Aber da NZXT die aktuell 98 Euro Straßenpreis trotz Gegenwind im Vorfeld weiter tapfer durchzieht, muss ich leider dann doch genau diesen hohen Preis als Maßstab nutzen. Und da senkt sich der Daumen aus der Mittelstellung doch wieder weiter nach unten. Material-Mix und technische Umsetzung passen einfach nicht zu diesem Preis, genauso wenig wie der Klang und die „Mogelei“ mit der USB-Soundlösung.

Auf das komische Hi-Res Audio Label kann man als Kunde gern verzichten, denn das macht nichts schöner und besser, nur teurer. Ob man sich dann noch den 140 Euro teuren SwitchMix gönnt, ist einem selbst überlassen. Dann ist man im Bereich von 240 Euro, wo man bereits sehr gute Headsets oder gute Headsets mit einer besseren Soundkarte erhält. Mit dem SwitchMix könnte man die Lautstärke dann noch in Windows, am SwitchMix und am Kabel des Headsets unabhängig voneinander regeln. Braucht man das? Allein schon der Regler im Kabel ist sinnlos, aber egal. Dafür leuchtet der SwitchMix dann wieder. RGB FTW, oder so.

NZXT versucht gerade, sich mit einer eigenen Linie, deren Produkte sich auch miteinander verbinden lassen, auf dem heiß umkämpften Audio-Markt zu etablieren. Das kann durchaus funktionieren, setzt aber so Einiges voraus. Da wäre zunächst ein OEM, der seine Kunden nicht übervorteilt soindern ehrlich berät, denn ohne helfenden USB Dongle wäre auch das Hi-Res Label sofort als Mogelpackung zu erkennen gewesen. Hat der OEM dann NZXT die 113 dB Kennempfindlichkeit (ohne Bezugsgröße) so genannt, dann ist dies bereits eine weitere, dreiste Lüge. Warum jedoch NZXT die Produkte vorab nicht testen und begutachten ließ, erschließt sich mir nicht. Hier sehe ich der Produktmanager in der persönlichen Verantwortung.

Für so einen Markteintritt hätte sich NZXT mit einem anderen Preis sicher Freunde machen und die Relay-Serie als erstes Sprungbrett nutzen können. Nur ist man als Neuling einfach nicht in der Position, mit Markführerallüren (der man nun einmal nicht ist) so eine extensive Monetarisierung durchzupressen. Dazu gehören auch Image und Expertise in diesem Geschäftsfeld. Die hat man einfach (noch) nicht. Mein hart erscheinendes Urteil mache ich wirklich allein am Preis und ein paar kleinen Unehrlichkeiten fest, die so nicht hätten sein sollen. Bitte den Preis anpassen, dann passen auch Preis und Leistung wieder zusammen.

Kommentar

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Alkbert

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937 Kommentare 711 Likes

Es gibt nach meiner subjektiven Einschätzung nach leider Firmen - und NZXT scheint neben Razer dazuzugehören - die glauben, indem sie das "Gaming" Label oder ein subjektiv verortetes Markenqualitätssiegel wie ein Mantra vor sich hertragen, damit ein Preisgefüge aufrufen zu können, das keinerlei Gegenwert in der Qualitätsanmutung findet. Wir hatten da auch schon mal ein Gehäuse von NZXT mit Stromschlaggefahr, wenn ich mich nicht täusche.
Das ist natürlich in der heutigen Zeit schwierig und geht häufig und nachvollziehbar auf Dauer nicht gut. Da kann ich - mindestens für Razer - noch so viele Profigamer und Testimonials für mich arbeiten lassen.

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eastcoast_pete

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1,529 Kommentare 861 Likes

Na, da hat NZXT hier wohl das Pech gehabt, diese KHs von einem eingefleischten und sehr erfahrenen Audio Enthusiasten getestet zu bekommen. Die (nutzlose) Qualifikation daß es angeblich "Frequenzen von 40 kHz oder mehr wiederzugeben" kann würde ja nur interessant, wenn es tatsächlich auf den Hund kommen sollte - die können ja durchaus im Ultraschall Bereich hören, Menschen gar nicht (selbst Babies), und meine alten Ohren machen schon lange vor 20 kHz schlapp.
Daß das Teil auch noch ein rechter Schwitzkasten für die Ohren ist, disqualifiziert es für mich schon von vornherein. Selbst KHs mit tollem Audio die sowas machen tue ich mir nicht mehr an - die Freude am guten Klang geht bei mir da wirklich im Schweiß unter.

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Megaone

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Der Marktanteil an frisch produzierten Sondermüll nimmt doch überall dramatisch zu. Ich war letztens wiedermal im Saturn. Aus Langeweile Headsets und Kopfhörer gucken. Was da an hochpreisigen Schrott angeboten wird, geht mittlerweile auf keine Kuhhaut.

Als Kunde musst du bei jedem Produkt mittlerweile zum Experten mutieren, um nicht auf den Schrott rein zu fallen. Und die Auswahl an guten, fair bepreissten Produkten wird auch irgendwie immer geringer.

Aber vielleicht werde ich auch einfach nur alt.

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S
SpotNic

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975 Kommentare 399 Likes

jeder hat nunmal andere Ansprüche. Man kann das halten wie mit MC Donalds, ist kulinarisch nun auch keine Herausforderung und von "Gesund" im Sinne der allgemeinen Sicht auch weit entfernt und wird trotzdem von vielen Menschen regelmäßig besucht.

Nun kann man als Sachkundiger sagen, ist doch alles Schrott was man in den Elektrdoiscountern bekommt oder man akzeptiert einfach, dass die Messlatte bei einem Großteil der Nutzer nicht sonderlich hoch ist. Da kann man sich auch den Mund fusselig reden, es ist ihnen eh egal.

Somit sollen die, die sich mit den Themen nicht befassen wollen doch mit diesem Schrott glücklich werden, und all die, die höhere Ansprüche haben kaufen eben entsprechende Qualität. Ich sehe das nicht einmal als sonderlich neu an, gutes Beispiel waren und sind die 5.1 Plastikbrüllwürfelsysteme oder Soundbars der letzten 20 Jahre. Soundtechnisch Schrott³ - der Ottonormalo ist mit Bass und Höhen aber scheinbar zufrieden und redet es sich auch gerne schön, weil er eh keine Ahnung hat - passendes Stichwort ist hier auch der loudness war.

Gibt es in jedem Bereich und überall, Unternehmerisch machen die Hersteller nunmal alles richtig und in der Hinsicht sind die Kunden in diesem Land noch frei ihrer Entscheidungen.

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FritzHunter01

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1,156 Kommentare 1,574 Likes

Wenn man für ca. 50 bis 60 Euro ein Sharkoon SGH 50 bekommt, dann sollte das NZXT eher bei 40 Euro liegen!

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R
Rantanplan

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21 Kommentare 17 Likes

"...ist da nichts, was eine Fledermaus zu Orgasmen treiben könnte..."

@Igor Wallossek: Ich bitte sehr, sehr dringend um einen Artikel "Wie reinige ich Kaffeereste aus einer LowProfile-Tastatur"

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Ich befürchte ehrlicherweise, das du mit Aussagen leider voll ins Schwarze triffst.

Allerdings stelllt sich die Frage warum das so ist. Ob es mit einer zunehmend sich verdummenden Gesellschaft zu tun? Ob die Leute Werbungshöriger werden?

Andererseits ist ja nicht so, das die Leute sich bewußt für billigen Müll entscheiden. Im Gegenteil. Zum Teil werfen sie richtig Knete über die Theke, glauben sie hätten was gutes und sitzen am Ende mit Bose Brüllwürfeln da, die sie voller Stolz Ihren Freunden vorführen.

Das eine ganze Generation erstmal wieder richtig hören lernen müsste, belegt ja der Loudness war eindeutig.

Ich meine, meine Generation hat auch viele Jahre noch geglaubt, rauchen würde wahrscheinlich kein Lungenkrebs erzeugen, Bier wäre ein Grundnahrungsmittel und bleifreier Sprit würde den Motor zerstören. So ziemlich jede Generation hatte ja auch Ihren Produktgerechten "Glauben".

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Nagel einen hohen Preis dran, gib es nach kurzer Zeit in den Sale mit 30 % Rabatt, dann empfinden es die Leute als Schnäppchen und du bekommst immer noch 20% mehr, als es eigentlich Wert ist.

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S
SpotNic

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975 Kommentare 399 Likes

Ich denke es ist von allem etwas. Fehlende Bildung im Sinne von, man hat in der normalen schulischen Laufbahn nicht einmal mehr die Basics mitbekommen - um beim Thema zu bleiben: Musikunterreicht und damit eine gewisse Grundlage über Akustik, Dynamik etc. dazu eine immer narzistischere Gesellschaft und wieder das Thema, fehlende Grundkenntnisse in Sachen Manipulation durch Werbung und damit steigender Konsum aber auch die fehlende Bereitschaft daran was zu ändern und es sich selbst damit erklären, dafür aber eine steigende Bereitschaft Geld, was man selten hat, für Mist auszugeben den keiner brauch, aber anderen vermeintlich imponiert.

Nachvollziehen kann ich persönlich das auch nicht, ich kauf auch hier und da mal billiges zeug, dann aber meistens weil der geplante Usecase nicht mehr benötigt, ansonsten guck ich erstmal was nach gebrauchten, Werbung kotzt mich in hohem Maße einfach nur noch an.

Akustitisch war die Digitalisierung ein Abstieg, und zwar ein ziemlich steiler. Wir haben zwar mehr Qualität auf weniger Platz und in größerer Verfügbarkeit, aber die Dynamik ist flöten gegangen. Bestes beispiel sind die elendigen VOIP Verbindungen. Was wünsch ich mir manchmal wieder analoge Telefonie zurück, ohne Delays, Aussetzer und in vernünftiger Qualität. DAB in Deutschland, Grausam bis zum Abwinken, 30 Jahre alte TEchnik nicht nutzbar weil zu wenig Sendeleistung und Sendeantennenabdeckung, stört mich daher nicht, weil ich Formatradio noch mehr verabscheue als Werbung aber traurig ist es trotzdem.

Man könnte Bücher schreiben, aber die würde keiner Lesen, weil der überwiegende Teil mit diesem ganzen minderwertigem Angebot zufrieden ist.

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T
Tom42

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31 Kommentare 16 Likes

Werbungshörigkeit setzt zunehmende Verdummung voraus...

Schulbildung ist tatsächlich nur noch ein Begriff aus der Vergangenheit (ja, ich bin alt *gg* ).
Wobei die heutigen Schüler eh keine Chance haben da deren Eltern bereits als 'bildungsfern' gelten können.

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H
Helldog38

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44 Kommentare 14 Likes

Ich habe regelrecht Angst vor dem Tag, wenn mein Kleiner in die Schule kommt.
Ich hoffe das ich Ihn als Vater soweit motivieren kann, das er nicht nur das "lernt" was es in der Schule vorgekaut gibt.
Aber zum Glück ist er ja "noch" neugierig und fragt wie ein irrer.

Um beim Thema zu bleiben, ich hab angefangen fast nur noch auf Tests von Igor zu vertrauen. Bei den anderen Seiten, Youtubern etc. weiss man ja nie, ob sie "gekauft" sind. Sei es durch Werbeanzeigen oder direkt.

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Megaone

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Und selbst wenn sie nicht gekauft sind, fehlt es Ihnen in den meisten Fällen sowohl an Equipment als auch häufig an Intellekt um eine qualifizierte Meinung abzubilden.

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F
Furda

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663 Kommentare 371 Likes

Eindeutiger Tenor hier, ein Produkt welches Diejenigen mit entsprechender Erfahrung triggert, zurecht. Der "Like" Button selten so klar und durchgängig zu drücken gewesen, leider.

Ein weiterer Billigheimer, der doppelt so viel kosten soll, als er wert ist, dann 70 EUR Gewinn dafür einstreichen zu wollen, dreist.

Eigentlich wollte ich dazu ergänzend schreiben - bevor ich Eure Kommentare gelesen habe - dass es der freie Markt schon regeln wird. Aber leider nein, Ihr habt recht, es wird eben trotzdem gekauft werden, weil, ergänzend, zu Euren richtigen Feststellungen, heutzutage auch nicht mehr informiert und gelesen wird, obschon der Wissensfundus nur ein Handgriff entfernt in der Hosentasche läge, in Form des Internets, welches bekanntermassen ja aber lieber für all das Socialszeug Verwendung findet.

Ob in Zukunft mehr von NZXT hier zu lesen sein wird? Oder bei denen eine Prinzessin den guten Igor auf eine weitere Blacklist setzt? 🤔
(gehe davon aus, dass das Produkt von NZXT zur Verfügung gestellt wurde, geht aus dem Artikel aber z.Z. nicht hervor...)

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P
Phelan

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195 Kommentare 172 Likes

Auf die aktuelle Bildung kann man zu recht schimpfen. Aber...

Ich bin jetz eine halbes Jahrhundert alt und muss sagen das mit dem guten Kopfhöhrern war auch von 30 bis 40 Jahren nicht anders.
Ich hatte ein im Prinzip noch sogar preiswerter AKG 500 der noch nicht wirklich als Audiophil eingestuft wurde. (ka mehr müsste so um die 200 DM gelegen haben)

Leute die von ihren 30€ Logitech, Creativ oder noname Plasikmüll zu dem AKG 500 kein Unterschied höhren konnten/wollten, hab ich später immer gesagt , sei froh das du kein Unterschied höhrst, da kannste viel Geld sparen.
Eine Diskusion war sinnlos. Sie hatte unendlich viele Ausreden warum sie recht hatten und teuer Kopfhöhrer für sie sinnlos waren.

Auch das sich Leute teures Zeug andrehen lassen dessen "Preisgründe" nicht beim Klang lagen, ist nicht neu.
Was vor 30 Jahren die total überteuerten Bose Brüllwürfelsets waren, sind halt heute die Beats Kopfhörer ...
Das Geld zahlt man für Prestige, Markenname und besonder Bauformen. Ist ok für mich.
Wenn sie mir dann aber mit den Audiophilen Qualitäten dieser Produkte kommen und weil die 1000€ gekostet haben müssen die ja besser klingen als ein HD600 für nur 400€ dann verbreite ich gerne mal schlechte Stimmung. Heute lach ich aber nur noch bei sowas :)

PS: seit dem es das MMX300 gibt , ist das Thema für mich auch geklärt. Der MMX ist für mich ausreichend gut, hat sehr angenehme Trageeigenschaften und ich kann auch nach 15 Jahren immer noch Ersatz Ohrpolster kaufen, die ich aus hygenischen Gründen ca. alle 3 Jahre ersetze.

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Das Vertrauen in den Markt hab ich leider schon lange verloren. Der Markt regelt gar nichts mehr. Siehe Wohnungs oder Energiemarkt im großen oder Grafikkartenmarkt im kleinen.

Oft sind die Konsumenten auch zu uninformiert, verlieren die Übersicht oder fallen auf gefakte oder gekaufte Testberichte rein sowie auf Testemonials oder Influencer, die Ihre Seele für 30 Silberlinge an den Gott Mammon verkauft haben.

50 % der Inflation ist sicher hausgemacht, weil sich noch schnell jeder einen großen Schluck aus der Pulle nehmen will und das Verkaufsmotto lautet.: "Jeden Morgen wird ein Dummer wach, du must ihn nur finden."

Der Preis von diesem Teil läuft garantiert unter der Prämisse:"Probieren wir es ja mal, billiger können wir immer noch."

So what, jeder für sich und Gott für uns alle, dann ist auch jedem geholfen.

Oder so ähnlich! :unsure:

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e
eastcoast_pete

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1,529 Kommentare 861 Likes

Etwas OT, aber zum Thema "Schulbildung": Ob die Schulen heutzutage sehr viel schlechter sind als das, was ich da so bekommen/durchgemacht/gelernt habe, weiß ich nicht, meine Schulzeit ist schon etwas her. Allerdings denke ich, daß Dein Satz über Deinen Sohn hier sehr wichtig ist: Es ist, aus meiner Sicht, vor allem die Verantwortung der Eltern, den Nachwuchs zu wachen und neugierigen Mitbürgern zu erziehen, die sich nicht so leicht blenden und verar****n lassen, und immer nachfragen. Daß Dein Kleiner ohne Nachlass fragt, ist ein sehr gutes Zeichen, daß Du viel richtig machst! Allgemein sehe ich das größere Problem hier bei den Eltern, die Schulbildung kann helfen, aber mehr auch nicht. Wie es (auf uns Männer gemünzt) in dem alten Sprichwort heißt: Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Denn Kinder bewusst zu erziehen ist richtig Arbeit, aber die lohnt sich!

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Ghoster52

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1,425 Kommentare 1,087 Likes

NZXT und Corsair können sich die Hand geben bei den "Markenerweiterungen" ... :poop:
Da wird irgend ein billiger Müll dazu gekauft, neu gelabelt und teuer weiterverkauft.
Der "jeden Tag steht ein Dummer auf" kauft es dann schon, weil irgend ein Markenname dran bappt.
Muss ja gut sein, siehe Bose & co. zum Bleistift 🤭
Da bleib ich lieber bei Sharkoon oder Superlux, da passt der Preis zur Qualität.

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FfFCMAD

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680 Kommentare 178 Likes

40KHz? Wenns komisch in den Ohren zieht und drueckt, wnen man solche Hoerer aufhat, dann koennte Ultraschall der Grund dafuer sein. Auch wenn man es nicht hoert: Unangenehm kann es trotzdem werden. Hatte das mal mit einer alten terratec Firewire Soundkarte. Da fehlte der Bandpass voellig. Vorteil: man konnte bei hohen Frequenzen immer noch alles mitnehmen. Nachteil: Bei den AKG K701 wurde es teilweise schmerzhaft in den Ohren und man hoert nicht mal, warum...

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D
Der Do

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81 Kommentare 32 Likes

Klassisches "Style over Substance" Produkt

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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