Die Ohrpolster
Die beiden Polster sind mit kleinen Nasen an der jeweiligen Ohrmuschel befestigt, was leider proprietär ist. Ersatzteile bietet NZXT laut den eigenen FAQ nur im RMA-Fall während der Garantie an. Da diese auf nur 2 Jahre begrenzt ist, wird das Headset nach 2 Jahren de facto zum Wegwerfprodukt, da nichts anderes passt. Für mich persönlich ist sowas ein absolutes Ausschlusskriterium, denn wer die Dramen rund um die PU-Polster bei Firmen wie Beyerdynamic denkt, sollte vorgewarnt sein. Ich glaube nicht, dass das verwendete Material hier irgendwie hochwertiger ist.
Die Ohrpolster sind sehr dick, um eine der nötigen Gelenkbewegungen für die Anpassung an die Kopfform zu übernehmen. Leider ist der Schaumstoff viel zu fluffig und instabil, um einen reproduzierbaren Sitz zu garantieren. Ja, es sitzt weich, aber für den optimalen Klang ist das alles komplett suboptimal. Ich würde mir austauschbare Polster und einen echten Memory Foam wünschen und nicht solch unkonturierte Schmalzkocher. Denn eine Entlüftung gibt es ebenfalls nicht. Das Mikroklima geht dann nach längerem Gebrauch schnell in Richtung Subtropen.
Teardown
Nehmen wir die Ohrmuscheln einmal auseinander. Wir sehen die bereits erwähnte Plastikaufnehmer an den Enden der Gabel. Hier reibt Kunststoff auf Kunststoff und irgendwann wird dieses kleine Teil nachgeben. Auch hier hinterlassen die kurze Garantiezeit und die unklare Ersatzteillage ein eher mulmiges Gefühl. Immerhin will man ja 100 Euro dafür haben, deren Gegenwert ich beim Headset nicht sehe. Ohne USB-Dongle sind das keine 10 USD FOB , sorry. Wir sehen eigentlich einen typischen 35 Euro-Klassiker mit 15-Euro-USB-Dongle. Ergo lande ich bei einem VK von rund 50 bis 60 Euro, wenn die Herstellungskosten bei nicht einmal 15 Euro liegen. Die 100 Euro sind nicht plausibel.
Der kleine 40-mm-Neodym-Treiber sitzt in einer eingeklebten Kammer, was ein verlustfreies Wechseln ebenfalls komplett ausschließt. Solche Treiber kosten keine 50 Cent und wenn es die üblichen Verdächtigen von Firmen wie z.B. Shenzhen Xuanda Electronics Co., Ltd sein sollten, dann noch einmal deutlich weniger. Die kleine 10-Cent-Platine stammt von GuangDong Kingshine Electronic Technology Co Ltd und verbindet die Buchse mit dem Rest.
Die aufgeklebte Kammer hat eine kleine, mit Gaze geschützte Öffnung fürs Sounding und den Druckausgleich. Viel geholfen hat es allerdings nicht, der schwächliche Bass ist eine größere Katastrophe. Aber das sehen wir ja gleich auf der nächsten Seite bei den Messungen.
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