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NZXT Relay Gaming Headset im Test – Etwas zu flacher Sound in der völlig falschen Preisklasse

Messaufbau und Grundlagen

Nun schlägt die Stunde der Wahrheit, mal wieder. Der Testaufbau ist final und die Basis bleibt das bekannte Messmikrofon, dass sich ja bereits für die In-Ears bewährt hat. Die Anregungen für die Realisierung habe ich bei Oratory gefunden. Generell gilt, dass man zur Messung des Übertragungsverhaltens von Kopfhörern sogenannte Kuppler mit klar definierten Volumina und fest eingebauten, sauber kalibrierten Messmikrofonen nutzt.  Der Rest orientiert sich dann auch am zu messenden Objekt.

Für Einsteckhörer (In-Ears) und Kleinhörer (z.B. aus Hörgeräten) lässt sich der Aufbau genauso gut nutzen, wie für einfachere Kopfhörer und Headsets als sogenannte On-Ears (Kopfhörer mit supraauralen Kissen). Für solche Kopfhörer (On-Ear) ist das „künstliche Ohr“ nach IEC 318 brauchbar, an das ich mich mit der Umsetzung nunmehr gehalten habe. Dazu kommt die Creative AE-9 als Soundkarte, an der nicht nur das Messmikrofon rauscharm genug angeschlossen ist, sondern auch die Ansteuerung der Kopfhörer, solange das analog per Klinke möglich ist. USB-Lösungen bei den Headsets nutze ich jedenfalls im Original und wenn beides möglich ist, wie in diesem Fall, nutze ich auch vergleichend beide Optionen.

Die dicken Over-Ears, also circumaurale bzw. Ohr-umschließende Kopfhörer, sind nicht einfach zu handhaben, wenn es um die Messung und vor allem um die Reproduzierbarkeit geht. Denn genau dafür gibt es ja noch gar keine wirklich genormten Kuppler. Die Gründe dafür liegen in Schwierigkeiten der Messtechnik und den vielen beeinflussenden Faktoren begründet, die eine sichere Reproduzierbarkeit fast unmöglich machen. Daher werden solche circumaurale Kopfhörer überwiegend mit entsprechend umgebauten Kupplern für supraaurale Kopfhörer gemessen, indem man zusätzlich eine eine flache Platte als Auflage für das circumaurale Kissen nutzt (siehe Bild oben).

Wichtiger Anhaltspunkt: Die Harman Kurve

Die sogenannte Harman-Kurve ist eine (optimale) Klangsignatur, die die meisten Menschen bei ihren Kopfhörern bevorzugen. Sie ist somit eine genaue Darstellung dessen, wie z.B. hochwertige Lautsprecher in einem idealen Raum klingen und sie zeigt den Zielfrequenzgang eines perfekt klingenden Kopfhörers. Damit erklärt sie auch, welche Pegel angehoben und welche gedämpft werden sollten, wenn man diese Kurve zugrunde legt. Damit erklären wir auch in einem Aufwasch noch den Begriff der oft zitierten „Badewannen-Abstimmung“, bei dem die Harman-Kurve jedoch völlig überzogen missbraucht und überhöht wird.

Aus diesem Grund ist die Harman-Kurve (auch „Harman-Ziel“ genannt) einer der besten Frequenzgangstandards für den Musikgenuss mit Kopfhörern, denn im Vergleich zum flachen Frequenzgang (neutrale Kurve) sind bei der Harman-Kurve die Bässe und Höhen leicht angehoben. Diese „Kurve“ wurde 2012 von einem Team von Wissenschaftlern unter der Leitung des Toningenieurs Sean Olive erstellt und veröffentlicht. Die Forschung umfasste seinerzeit auch umfangreiche Blindtests mit verschiedenen Personen, die unterschiedliche Kopfhörer testen mussten. Auf der Grundlage dessen, was sie dann mochten (oder auch nicht), fanden und definierten die Forscher die allgemein beliebteste Klangsignatur.

Die Abstimmung von Kopfhörern kann aufgrund der menschlichen Anatomie wirklich problematisch sein. Jeder Mensch hat eine etwas andere Ohrmuschel und einen etwas anderen Gehörgang, was sich darauf auswirkt, wie die einzelnen Personen bestimmte Frequenzen wahrnehmen. Im Extremfall gibt es von Person zu Person ein paar dB Unterschied, was dann auch die kleinen Unterschiede in manchen Messungen mit künstlichen Ohren erklärt. Außerdem wird der Schall, wenn er nicht absorbiert wird, von anderen Oberflächen zusätzlich reflektiert. Theoretisch wäre also auch ein Torso im Testaufbau mit einzubeziehen, aber das wäre viel zu aufwändig.

Frequenzgang im Vergleich von Original (analog) und USB-Soundlösung

Die gerade erwähnte Harman-Kurve sehen wir im Diagramm als dunkle Linie hinterlegt. betrachten wir zunächst die ungeglättete Messung. Legt man die hellblaue Kurve (HiFiMAN EF400) und die gelbe Kurve (USB Dongle) übereinander, ergeben sich interessante Erkenntnisse. Der Ausgangswiderstand des HiFiMAN geht quasi gehen Null, beim Dongle scheint es eine leichte Fehlanpassung durch eine zu hohe Impedanz zu geben, denn der eh schon geringe Bass sackt noch weiter ein. Im Hochtonbereich liegt der USB Dongle bei 3 KHz, 6 KHz und ab 12 KHz ordentlich vorn, wobei oberhalb von 12 KHz eine überverstärkte Peitsche entsteht, die für das Hören eigentlich irrelevant ist. Aber wir erinnern uns bitte noch einmal an meine Ausführungen zum Hi-Res Label. Der HiFiMAN überträgt das in der Theorie alles locker, aber wo nichts ist, kommt auch nichts. Diese Pegelanhebungen sind echt für die Galerie.

Glättet man die Kurven, dann liegt die USB-Lösung ab rund 6 KHz schon fast auf der Harman Kurve. Mit einem Trend nach weiter oben im Hochton.  Die leichte Badewanne ist verzeihlich, allerdings wird der Bereich zwischen 1.5 KHz und 5 KHz leicht vernachlässigt. Das ist insofern schade, weil es den Wiedererkennungswert von Stimmen und Instrumenten mindert und beim Gaming die räumliche Auflösung verringert. Wenn schon DSP, hätte der OEM ja mal weiterdenken können. Ja, man kann den Tiefbass bei 32 Hz ordentlich anheben, aber dann geht die Pegelfestigkeit komplett verloren und es wird etwas zu matschig. Aber – so fair muss man bleiben – ich habe schon deutlich schlechtere Kurven fürs gleiche Geld gesehen.

 

Kumulative Spektren

Das kumulative Spektrum bezeichnet verschiedene Arten von Diagrammen, die Zeit-Frequenz-Eigenschaften des Signals zeigen. Sie werden durch die aufeinanderfolgende Anwendung der Fourier-Transformation und geeigneter Fenster auf überlappende Signalblöcke erzeugt. Diese Analysen basieren auf dem bereits oben dargestellten Frequenzgangdiagramm, enthalten aber zusätzlich noch das Element Zeit und zeigen nun als 3D-Grafik („Wasserfall“) sehr anschaulich, wie sich der Frequenzgang über die Zeit hin entwickelt, nachdem das Eingangssignal gestoppt wurde. Umgangssprachlich wird so etwas auch „ausklingen“ oder „ausschwingen“ genannt. Normalerweise sollte der Treiber nach dem Wegfall des Eingangssignals ebenfalls möglichst schnell anhalten. Einige Frequenzen (oder sogar ganze Frequenzbereiche) werden jedoch immer langsam(er) abklingen und dann in diesem Diagramm als länger anhaltende Frequenzen auf der Zeitachse auch weiterhin erscheinen. Daran kann man gut erkennen, wo der Treiber eklatante Schwächen aufweist, vielleicht sogar besonders „scheppert“ oder wo im ungünstigsten Fall Resonanzen auftreten und das Gesamtbild stören könnten.

Burst Decay

Der „Burst Decay“  bezeichnet das allmähliche Ausklingen oder Abfallen eines Signals oder einer Welle nach einem plötzlichen Impuls oder „Burst“. Ein solcher Burst kann beispielsweise durch eine plötzliche Energiezufuhr verursacht werden, und der anschließende „Decay“ oder Abfall beschreibt die Art und Weise, wie das System zurück zu seinem Ausgangszustand gelangt. Der Burst Decay wird im Zusammenhang mit der Analyse von Signalen in der er Audioverarbeitung verwendet. Es ist wichtig, den Burst Decay zu verstehen, da er die Leistung und Qualität eines Systems beeinflussen kann. In der Audiotechnik beispielsweise kann ein Burst Decay Verzerrungen oder unerwünschte Geräusche verursachen, wenn er nicht richtig kontrolliert wird.

Hier ist es die Aufgabe des Ingenieurs, Systeme zu entwerfen, die solche Störungen minimieren und den Burst Decay effektiv handhaben. Beim CSD wird der Plot ja im Zeitbereich (ms) erzeugt, während der hier verwendete Burst Decay Plot in Perioden (Cycles) dargestellt wird. Und während beide Methoden ihre Vor- und Nachteile (oder Einschränkungen) haben, kann man durchaus sagen, dass die Darstellung in Perioden durchaus sinnvoller sein kann, um das Abklingen eines Treibers mit einer großen Bandbreite zu bestimmen. Der USB-Dongle leistet hier eine gute Arbeit, das kann man durchaus so lassen.

USB Dongle
HIFIMAN

 

CSD

CSD steht für „Cumulative Spectral Decay“ und wird in Audiomessungen verwendet, insbesondere in der Kopfhörerforschung. Es handelt sich dabei um eine spektrale Analysemethode, die dazu dient, das Verhalten eines Audiosignals über die Zeit hinweg zu visualisieren. Ein CSD-Diagramm zeigt an, wie lange es dauert, bis der Klang, der durch einen Kopfhörer wiedergegeben wird, nach einem Impuls abklingt (der Decay). In der Praxis wird ein kurzer Ton – ein „Impuls“ – ausgesendet, und dann wird die Zeit gemessen, die der Klang benötigt, um in jedem Frequenzband abzuklingen. Das Ergebnis ist eine dreidimensionale Darstellung der Frequenz, der Zeit und der Amplitude (Lautstärke).

Ein CSD Diagramm kann dabei helfen, die Qualität eines Kopfhörers oder Lautsprechers zu beurteilen, da es zeigt, wie gut das Gerät in der Lage ist, den Klang genau und ohne Nachhall oder Verzerrung wiederzugeben. Bei guten Kopfhörern sollten die Töne schnell abklingen, während bei schlechteren Kopfhörern die Töne länger nachhallen können, was zu einer „verschmierten“ oder unscharfen Klangwiedergabe führt. Die Messung und Interpretation eines CSD ist durchaus komplex , aber es ist auch ein wertvolles Werkzeug für alle, die die Klangqualität von Audiogeräten objektiv messen und beurteilen möchten. Hier schneidet der günstige USB Dongle deutlich schlechter ab als beim Anschluss an den HiFiMAN, was auch am aktiven DSP liegt.

USB Dongle
HIFIMAN

 

STFT

Die Short-Time Fourier Transform (STFT) ist eine Methode zur Zeit-Frequenz-Analyse von Signalen in der Audiotechnik. In Bezug auf Kopfhörermessungen ist die STFT besonders nützlich, um zu untersuchen, wie sich die Frequenzinhalte eines Signals mit der Zeit ändern. Traditionelle Fourier-Transformationen ermöglichen es, ein Signal in seine Frequenzkomponenten zu zerlegen, geben aber keine Informationen darüber, wann diese Komponenten im Signal auftreten. Das kann ein Problem sein, wenn man mit Signalen arbeitet, die sich mit der Zeit ändern, wie zum Beispiel Musik oder Sprache. Hier kommt nun die STFT ins Spiel, die das FFT- und Hanning-Fenster verwendet, um das zeitlich variierende Spektrum der aufgezeichneten Signale zu analysieren.

Die STFT teilt dabei ein längeres Signal in kleinere Segmente auf und führt eine Fourier-Transformation für jedes dieser Segmente durch. Auf diese Weise können wir sehen, wie die Frequenzen im Laufe der Zeit variieren. In Bezug auf die Kopfhörermessung ermöglicht uns die STFT also, zu sehen, wie sich die Frequenzantwort eines Kopfhörers mit der Zeit ändert, was wertvolle Einblicke in dessen Leistung und Klangqualität bieten kann. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der Segmentlänge in der STFT ein Kompromiss ist: Mit längeren Segmenten erhalten wir eine genauere Frequenzauflösung, verlieren aber an zeitlicher Auflösung.

Mit kürzeren Segmenten ist es genau umgekehrt: Wir bekommen eine höhere zeitliche Auflösung, verlieren aber an Frequenzauflösung. Daher muss die Größe der Segmente sorgfältig gewählt werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Die STFT ist also ein sehr leistungsfähiges Werkzeug für die Analyse von Audiosignalen und die Beurteilung der Leistung von Audiogeräten wie Kopfhörern. Auch diesmal schneidet der günstige USB Dongle deutlich schlechter ab als beim Anschluss an den HiFiMAN, was ebenfalls am aktiven DSP liegt. Man sieht, man braucht im Endeffekt alle drei Diagramme für ein objektives Urteil. Burst Decay allein reicht auch nicht.

USB Dongle
HIFIMAN

 

 

Kommentar

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Alkbert

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937 Kommentare 711 Likes

Es gibt nach meiner subjektiven Einschätzung nach leider Firmen - und NZXT scheint neben Razer dazuzugehören - die glauben, indem sie das "Gaming" Label oder ein subjektiv verortetes Markenqualitätssiegel wie ein Mantra vor sich hertragen, damit ein Preisgefüge aufrufen zu können, das keinerlei Gegenwert in der Qualitätsanmutung findet. Wir hatten da auch schon mal ein Gehäuse von NZXT mit Stromschlaggefahr, wenn ich mich nicht täusche.
Das ist natürlich in der heutigen Zeit schwierig und geht häufig und nachvollziehbar auf Dauer nicht gut. Da kann ich - mindestens für Razer - noch so viele Profigamer und Testimonials für mich arbeiten lassen.

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eastcoast_pete

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1,529 Kommentare 861 Likes

Na, da hat NZXT hier wohl das Pech gehabt, diese KHs von einem eingefleischten und sehr erfahrenen Audio Enthusiasten getestet zu bekommen. Die (nutzlose) Qualifikation daß es angeblich "Frequenzen von 40 kHz oder mehr wiederzugeben" kann würde ja nur interessant, wenn es tatsächlich auf den Hund kommen sollte - die können ja durchaus im Ultraschall Bereich hören, Menschen gar nicht (selbst Babies), und meine alten Ohren machen schon lange vor 20 kHz schlapp.
Daß das Teil auch noch ein rechter Schwitzkasten für die Ohren ist, disqualifiziert es für mich schon von vornherein. Selbst KHs mit tollem Audio die sowas machen tue ich mir nicht mehr an - die Freude am guten Klang geht bei mir da wirklich im Schweiß unter.

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Der Marktanteil an frisch produzierten Sondermüll nimmt doch überall dramatisch zu. Ich war letztens wiedermal im Saturn. Aus Langeweile Headsets und Kopfhörer gucken. Was da an hochpreisigen Schrott angeboten wird, geht mittlerweile auf keine Kuhhaut.

Als Kunde musst du bei jedem Produkt mittlerweile zum Experten mutieren, um nicht auf den Schrott rein zu fallen. Und die Auswahl an guten, fair bepreissten Produkten wird auch irgendwie immer geringer.

Aber vielleicht werde ich auch einfach nur alt.

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S
SpotNic

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975 Kommentare 399 Likes

jeder hat nunmal andere Ansprüche. Man kann das halten wie mit MC Donalds, ist kulinarisch nun auch keine Herausforderung und von "Gesund" im Sinne der allgemeinen Sicht auch weit entfernt und wird trotzdem von vielen Menschen regelmäßig besucht.

Nun kann man als Sachkundiger sagen, ist doch alles Schrott was man in den Elektrdoiscountern bekommt oder man akzeptiert einfach, dass die Messlatte bei einem Großteil der Nutzer nicht sonderlich hoch ist. Da kann man sich auch den Mund fusselig reden, es ist ihnen eh egal.

Somit sollen die, die sich mit den Themen nicht befassen wollen doch mit diesem Schrott glücklich werden, und all die, die höhere Ansprüche haben kaufen eben entsprechende Qualität. Ich sehe das nicht einmal als sonderlich neu an, gutes Beispiel waren und sind die 5.1 Plastikbrüllwürfelsysteme oder Soundbars der letzten 20 Jahre. Soundtechnisch Schrott³ - der Ottonormalo ist mit Bass und Höhen aber scheinbar zufrieden und redet es sich auch gerne schön, weil er eh keine Ahnung hat - passendes Stichwort ist hier auch der loudness war.

Gibt es in jedem Bereich und überall, Unternehmerisch machen die Hersteller nunmal alles richtig und in der Hinsicht sind die Kunden in diesem Land noch frei ihrer Entscheidungen.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Wenn man für ca. 50 bis 60 Euro ein Sharkoon SGH 50 bekommt, dann sollte das NZXT eher bei 40 Euro liegen!

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R
Rantanplan

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21 Kommentare 17 Likes

"...ist da nichts, was eine Fledermaus zu Orgasmen treiben könnte..."

@Igor Wallossek: Ich bitte sehr, sehr dringend um einen Artikel "Wie reinige ich Kaffeereste aus einer LowProfile-Tastatur"

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Ich befürchte ehrlicherweise, das du mit Aussagen leider voll ins Schwarze triffst.

Allerdings stelllt sich die Frage warum das so ist. Ob es mit einer zunehmend sich verdummenden Gesellschaft zu tun? Ob die Leute Werbungshöriger werden?

Andererseits ist ja nicht so, das die Leute sich bewußt für billigen Müll entscheiden. Im Gegenteil. Zum Teil werfen sie richtig Knete über die Theke, glauben sie hätten was gutes und sitzen am Ende mit Bose Brüllwürfeln da, die sie voller Stolz Ihren Freunden vorführen.

Das eine ganze Generation erstmal wieder richtig hören lernen müsste, belegt ja der Loudness war eindeutig.

Ich meine, meine Generation hat auch viele Jahre noch geglaubt, rauchen würde wahrscheinlich kein Lungenkrebs erzeugen, Bier wäre ein Grundnahrungsmittel und bleifreier Sprit würde den Motor zerstören. So ziemlich jede Generation hatte ja auch Ihren Produktgerechten "Glauben".

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Nagel einen hohen Preis dran, gib es nach kurzer Zeit in den Sale mit 30 % Rabatt, dann empfinden es die Leute als Schnäppchen und du bekommst immer noch 20% mehr, als es eigentlich Wert ist.

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S
SpotNic

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975 Kommentare 399 Likes

Ich denke es ist von allem etwas. Fehlende Bildung im Sinne von, man hat in der normalen schulischen Laufbahn nicht einmal mehr die Basics mitbekommen - um beim Thema zu bleiben: Musikunterreicht und damit eine gewisse Grundlage über Akustik, Dynamik etc. dazu eine immer narzistischere Gesellschaft und wieder das Thema, fehlende Grundkenntnisse in Sachen Manipulation durch Werbung und damit steigender Konsum aber auch die fehlende Bereitschaft daran was zu ändern und es sich selbst damit erklären, dafür aber eine steigende Bereitschaft Geld, was man selten hat, für Mist auszugeben den keiner brauch, aber anderen vermeintlich imponiert.

Nachvollziehen kann ich persönlich das auch nicht, ich kauf auch hier und da mal billiges zeug, dann aber meistens weil der geplante Usecase nicht mehr benötigt, ansonsten guck ich erstmal was nach gebrauchten, Werbung kotzt mich in hohem Maße einfach nur noch an.

Akustitisch war die Digitalisierung ein Abstieg, und zwar ein ziemlich steiler. Wir haben zwar mehr Qualität auf weniger Platz und in größerer Verfügbarkeit, aber die Dynamik ist flöten gegangen. Bestes beispiel sind die elendigen VOIP Verbindungen. Was wünsch ich mir manchmal wieder analoge Telefonie zurück, ohne Delays, Aussetzer und in vernünftiger Qualität. DAB in Deutschland, Grausam bis zum Abwinken, 30 Jahre alte TEchnik nicht nutzbar weil zu wenig Sendeleistung und Sendeantennenabdeckung, stört mich daher nicht, weil ich Formatradio noch mehr verabscheue als Werbung aber traurig ist es trotzdem.

Man könnte Bücher schreiben, aber die würde keiner Lesen, weil der überwiegende Teil mit diesem ganzen minderwertigem Angebot zufrieden ist.

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T
Tom42

Mitglied

31 Kommentare 16 Likes

Werbungshörigkeit setzt zunehmende Verdummung voraus...

Schulbildung ist tatsächlich nur noch ein Begriff aus der Vergangenheit (ja, ich bin alt *gg* ).
Wobei die heutigen Schüler eh keine Chance haben da deren Eltern bereits als 'bildungsfern' gelten können.

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H
Helldog38

Mitglied

44 Kommentare 14 Likes

Ich habe regelrecht Angst vor dem Tag, wenn mein Kleiner in die Schule kommt.
Ich hoffe das ich Ihn als Vater soweit motivieren kann, das er nicht nur das "lernt" was es in der Schule vorgekaut gibt.
Aber zum Glück ist er ja "noch" neugierig und fragt wie ein irrer.

Um beim Thema zu bleiben, ich hab angefangen fast nur noch auf Tests von Igor zu vertrauen. Bei den anderen Seiten, Youtubern etc. weiss man ja nie, ob sie "gekauft" sind. Sei es durch Werbeanzeigen oder direkt.

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Und selbst wenn sie nicht gekauft sind, fehlt es Ihnen in den meisten Fällen sowohl an Equipment als auch häufig an Intellekt um eine qualifizierte Meinung abzubilden.

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F
Furda

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663 Kommentare 371 Likes

Eindeutiger Tenor hier, ein Produkt welches Diejenigen mit entsprechender Erfahrung triggert, zurecht. Der "Like" Button selten so klar und durchgängig zu drücken gewesen, leider.

Ein weiterer Billigheimer, der doppelt so viel kosten soll, als er wert ist, dann 70 EUR Gewinn dafür einstreichen zu wollen, dreist.

Eigentlich wollte ich dazu ergänzend schreiben - bevor ich Eure Kommentare gelesen habe - dass es der freie Markt schon regeln wird. Aber leider nein, Ihr habt recht, es wird eben trotzdem gekauft werden, weil, ergänzend, zu Euren richtigen Feststellungen, heutzutage auch nicht mehr informiert und gelesen wird, obschon der Wissensfundus nur ein Handgriff entfernt in der Hosentasche läge, in Form des Internets, welches bekanntermassen ja aber lieber für all das Socialszeug Verwendung findet.

Ob in Zukunft mehr von NZXT hier zu lesen sein wird? Oder bei denen eine Prinzessin den guten Igor auf eine weitere Blacklist setzt? 🤔
(gehe davon aus, dass das Produkt von NZXT zur Verfügung gestellt wurde, geht aus dem Artikel aber z.Z. nicht hervor...)

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P
Phelan

Veteran

195 Kommentare 172 Likes

Auf die aktuelle Bildung kann man zu recht schimpfen. Aber...

Ich bin jetz eine halbes Jahrhundert alt und muss sagen das mit dem guten Kopfhöhrern war auch von 30 bis 40 Jahren nicht anders.
Ich hatte ein im Prinzip noch sogar preiswerter AKG 500 der noch nicht wirklich als Audiophil eingestuft wurde. (ka mehr müsste so um die 200 DM gelegen haben)

Leute die von ihren 30€ Logitech, Creativ oder noname Plasikmüll zu dem AKG 500 kein Unterschied höhren konnten/wollten, hab ich später immer gesagt , sei froh das du kein Unterschied höhrst, da kannste viel Geld sparen.
Eine Diskusion war sinnlos. Sie hatte unendlich viele Ausreden warum sie recht hatten und teuer Kopfhöhrer für sie sinnlos waren.

Auch das sich Leute teures Zeug andrehen lassen dessen "Preisgründe" nicht beim Klang lagen, ist nicht neu.
Was vor 30 Jahren die total überteuerten Bose Brüllwürfelsets waren, sind halt heute die Beats Kopfhörer ...
Das Geld zahlt man für Prestige, Markenname und besonder Bauformen. Ist ok für mich.
Wenn sie mir dann aber mit den Audiophilen Qualitäten dieser Produkte kommen und weil die 1000€ gekostet haben müssen die ja besser klingen als ein HD600 für nur 400€ dann verbreite ich gerne mal schlechte Stimmung. Heute lach ich aber nur noch bei sowas :)

PS: seit dem es das MMX300 gibt , ist das Thema für mich auch geklärt. Der MMX ist für mich ausreichend gut, hat sehr angenehme Trageeigenschaften und ich kann auch nach 15 Jahren immer noch Ersatz Ohrpolster kaufen, die ich aus hygenischen Gründen ca. alle 3 Jahre ersetze.

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Megaone

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1,754 Kommentare 1,652 Likes

Das Vertrauen in den Markt hab ich leider schon lange verloren. Der Markt regelt gar nichts mehr. Siehe Wohnungs oder Energiemarkt im großen oder Grafikkartenmarkt im kleinen.

Oft sind die Konsumenten auch zu uninformiert, verlieren die Übersicht oder fallen auf gefakte oder gekaufte Testberichte rein sowie auf Testemonials oder Influencer, die Ihre Seele für 30 Silberlinge an den Gott Mammon verkauft haben.

50 % der Inflation ist sicher hausgemacht, weil sich noch schnell jeder einen großen Schluck aus der Pulle nehmen will und das Verkaufsmotto lautet.: "Jeden Morgen wird ein Dummer wach, du must ihn nur finden."

Der Preis von diesem Teil läuft garantiert unter der Prämisse:"Probieren wir es ja mal, billiger können wir immer noch."

So what, jeder für sich und Gott für uns alle, dann ist auch jedem geholfen.

Oder so ähnlich! :unsure:

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e
eastcoast_pete

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1,529 Kommentare 861 Likes

Etwas OT, aber zum Thema "Schulbildung": Ob die Schulen heutzutage sehr viel schlechter sind als das, was ich da so bekommen/durchgemacht/gelernt habe, weiß ich nicht, meine Schulzeit ist schon etwas her. Allerdings denke ich, daß Dein Satz über Deinen Sohn hier sehr wichtig ist: Es ist, aus meiner Sicht, vor allem die Verantwortung der Eltern, den Nachwuchs zu wachen und neugierigen Mitbürgern zu erziehen, die sich nicht so leicht blenden und verar****n lassen, und immer nachfragen. Daß Dein Kleiner ohne Nachlass fragt, ist ein sehr gutes Zeichen, daß Du viel richtig machst! Allgemein sehe ich das größere Problem hier bei den Eltern, die Schulbildung kann helfen, aber mehr auch nicht. Wie es (auf uns Männer gemünzt) in dem alten Sprichwort heißt: Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Denn Kinder bewusst zu erziehen ist richtig Arbeit, aber die lohnt sich!

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Ghoster52

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1,425 Kommentare 1,087 Likes

NZXT und Corsair können sich die Hand geben bei den "Markenerweiterungen" ... :poop:
Da wird irgend ein billiger Müll dazu gekauft, neu gelabelt und teuer weiterverkauft.
Der "jeden Tag steht ein Dummer auf" kauft es dann schon, weil irgend ein Markenname dran bappt.
Muss ja gut sein, siehe Bose & co. zum Bleistift 🤭
Da bleib ich lieber bei Sharkoon oder Superlux, da passt der Preis zur Qualität.

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FfFCMAD

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680 Kommentare 178 Likes

40KHz? Wenns komisch in den Ohren zieht und drueckt, wnen man solche Hoerer aufhat, dann koennte Ultraschall der Grund dafuer sein. Auch wenn man es nicht hoert: Unangenehm kann es trotzdem werden. Hatte das mal mit einer alten terratec Firewire Soundkarte. Da fehlte der Bandpass voellig. Vorteil: man konnte bei hohen Frequenzen immer noch alles mitnehmen. Nachteil: Bei den AKG K701 wurde es teilweise schmerzhaft in den Ohren und man hoert nicht mal, warum...

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D
Der Do

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81 Kommentare 32 Likes

Klassisches "Style over Substance" Produkt

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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